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Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII

Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII

Titel: Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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sehr wohl, wie gut Sie Ihren Job machen, denn sonst wären Sie nicht hier.«
    Max staunte. Das klang so gar nicht nach der Spaßbremse, für die er den Ersten Offizier immer gehalten hatte. »Nun ja, Sir, was mir hier in diesem System zum ersten Mal auffällt, ist die Tatsache, dass ich die Planeten nicht hören kann.« Er sah den I.O. erwartungsvoll an, doch von dem kam keine Regung. Al Khaled betrachtete Brooks nur weiterhin. »Sir«, beeilte Max sich zu sagen, »in der Regel kann ich Planeten hören, sie senden Radiowellen aus, die das Frequenzband beeinflussen. Wenn Sie so wollen, hat jeder Planet für mich eine ganz bestimmte Art von weißem Rauschen, die völlig charakteristisch ist. Doch hier fehlt mir das irgendwie … Rudra klingt für einen Gasriesen seiner Größe völlig untypisch!«
    Shamar al Khaled bedachte den Kom-Offizier mit einem nachdenklichen Blick, unter dem Max Brooks sich zu winden begann. »Sir, ich weiß, es klingt ziemlich dämlich, aber …«
    »Nein, es klingt nicht dämlich, Lieutenant«, fiel ihm der Erste Offizier ins Wort. »Ich verstehe vollkommen. Bitte behalten Sie das Phänomen im Auge. Wenn wir hier fertig sind, würde ich es sehr begrüßen, wenn Sie einen Bericht über diese Besonderheit Rudras verfassen und mir zukommen lassen würden.«
    Max starrte seinen Vorgesetzten mit offenem Mund an. Er war sprachlos. Das hörte sich ja wirklich so an, als nehme ihn der Erste Offizier ernst! Und erst, als Shamar al Khaled die Augenbrauen hob, beeilte sich Lieutenant Brooks, die Bitte zu bestätigen.
     
    *
     
    »STERNENFAUST-Flugkontrolle, wir erreichen die genannten Zielkoordinaten in 90 Sekunden … – in 90 Sekunden! Hoffer? Können Sie mich verstehen?« Pilot Kim Suk brüllte fast in sein Kehlkopfmikro. Glücklicherweise sah er nicht, dass hinter ihm Doktor Ashkono Tregarde und Tim Brandtner sich mit verzogenem Gesicht ansahen. Die 10 Marines, ein Fireteam, interessierten sich dagegen nicht für den Lärm, den Suk im Cockpit veranstaltete. Sie sprachen über ganz andere Dinge.
    Tim Brandtner stand jetzt wieder auf und ließ den Doktor, seinen Paramedic Lena Bennet und Mike Rossini allein, um nach vorne ins Cockpit zu gehen.
    Er war neugierig auf die Landschaft, die sich jetzt fünf Kilometer unter ihnen ausbreitete. Anders als andere Monde hatte Rudra VII eine Atmosphäre, was dazu führte, dass Meteoriteneinschläge auf ihm wesentlich seltener waren als auf atmosphärelosen Himmelskörpern wie zum Beispiel Luna.
    Dennoch sah die Oberfläche von Rudra VII zerklüftet und wild aus, selbst die Atmosphäre war so dünn, dass sie jetzt, im Tageslicht der Südpolarregion, kaum für eine der Erde vergleichbare Helligkeit sorgte. Hier, in einer Höhe von 5.000 Metern, war dieser Effekt ganz besonders schwach.
    Tim Brandtner, der noch jung genug war, diese Rettungsmission aufregend zu finden, wandte sich jetzt an Kim Suk, der sorgfältig versuchte, das Shuttle auf der von John Santos gewünschten Höhe zu halten und weder zu sinken oder zu steigen. Immerhin wollten sie den Jäger mit den beiden Piloten ja finden. Immer wieder sah Suk auf das Flight-Management-System und all die anderen Geräte, von denen er wohl hoffte, dass sie nicht wieder ausfielen, wie bereits vorhin.
    Unter ihnen erstreckte sich jetzt eine sandige Ebene, die etwa rund eintausend Quadratkilometer umfassen mochte. Sie war länglich gestaltet und schien von hier oben aus völlig plan zu sein. Brandtner war fasziniert und hoffte inständig darauf, dass man dem Shuttle-Team möglichst bald erlauben würde zu landen.
    »Da!« Tim Brandtner wies aufgeregt mit dem Zeigefinger aus dem Bugfenster der Flugkanzel. Auf einmal standen der Sergeant der Marines, Mike Rossini und Doktor Tregarde hinter Brandtner und folgten mit Blicken seinem Finger.
    Ziemlich nahe am von ihnen aus an backbord gelegenen Wallgebirge war auf dem von Rudra rötlich angeleuchteten Sand eine winzige schwarze Nadel zu sehen: der gesuchte Jäger.
    Doch so sehr Tim Brandtner auch neugierig war, was mit den vermissten Piloten war, so sehr faszinierte ihn auch die geologische Formation, die da vor ihm lag. Er überhörte ganz die aufgeregten Gespräche, die hinter ihm stattfanden, und denen Kim Suk mit einem lauten Ausruf schließlich ein Ende machte.
    Tim Brandtner bekam auch das nicht mit. Er war ganz in den Anblick der außerirdischen Landschaft versunken. Das Tal machte nicht den Eindruck eines Meteoritenkraters, schon allein die völlig glatte

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