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Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII

Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII

Titel: Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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auftretenden Tornados und Miniwirbelstürme erklären konnten.
    Und die auch vor allem eines der seltsamsten Phänomene erklären konnten, dem Tim Brandtner als studierter Geologe je begegnet war: Dass die Oberfläche dieses Sandsees nach jedem Sturm so plan dalag, als hätte man sie mit einem Lineal glattgestrichen.
    Spiegelglatt.
    Dafür musste es eine Ursache geben. Und er würde sie schon herausfinden.
     
    *
     
    Emma Kalani glaubte, noch nie im Leben so erleichtert gewesen zu sein wie in diesem Moment, in dem sie das Shuttle Nummer 2 der STERNENFAUST betrat und den bärengroßen Mike Rossini dort stehen sah.
    Für einen Moment vergaß sie, wo sie war, dass Oberarzt Dr. Tregarde hinter Rossini stand und dass die Marines an ihr vorbei in die Schleuse und auf die Oberfläche des Mondes hasteten, um das Untersuchungsteam vor etwaigen Gefahren zu sichern. Sie vergaß die komplette Welt um sich herum, bis eine nüchterne Stimme sie unterbrach.
    »Lieutenant Kalani, ich fürchte, jetzt muss ich Sie trennen. Sie müssen untersucht werden und Mr. Rossini muss sich um den Jäger kümmern.«
    Sie nahm sich zusammen. Er hatte natürlich recht.
    Mike zog sie noch einmal kurz und wortlos an sich und ging dann schnell in die Luftschleuse des kleinen Schiffs, um mit seinen beiden Kollegen ihren Jäger zu reparieren.
    Sie sah ihm nach, bis er aus ihrem Gesichtsfeld verschwunden war. Dann erst wandte sie sich Jackville und Tregarde zu, die neben ihr standen. »Sir, melde mich gehorsamst an Bord«, meinte sie in nicht ganz ernstem Tonfall.
    »Wie schön«, meinte der Arzt mit sarkastischem Unterton und bedeutete ihr, in einen kleinen Nebenraum zu folgen, der hier im Shuttle je nach Mission verschiedenen Zwecken zur Verfügung stand. Jetzt hatte Lena Bennet dort eine provisorische Krankenstation eingerichtet, in der Jackville bereits auf einer ebenso provisorisch eingerichteten Diagnoseliege lag.
    »So«, meinte Tregarde nach einer Weile. »Sie scheinen körperlich in Ordnung, Pilot. Ich würde sagen, Sie bleiben auf der STERNENFAUST dennoch ein paar Tage vom Dienst befreit. Sie scheinen Ihren Werten nach unter erheblichem Stress zu leiden. Was mich allerdings auch nicht wundert.«
    »Wir waren nur zwei Tage auf Rudra«, meinte Jackville. Seine Stimme klang müde und erschöpft.
    »Aber ich nehme an, es waren lange zwei Tage«, fragte Lena Bennet. »Und immerhin waren Sie ja auch zu zweit.«
    »Ich war die meiste Zeit bewusstlos«, warf Emma ein. Tregarde warf ihr einen langen Blick zu und blickte dann wieder Jackville an, der Emma stirnrunzelnd ansah.
    »Erzählen Sie, Lieutenant«, forderte er Jackville plötzlich auf. »Ich würde gern von Ihnen hören, wie sich Ihnen die Ohnmacht Miss Kalanis dargestellt hat.«
    Morten richtete sich auf. Er zögerte mit der Antwort. »Sir, sie war bewusstlos. Direkt nach der Landung habe ich sie untersucht, mit einem Verbindungkabel zur Diagnoseeinheit ihres Anzugs. Sie schien körperlich keine Schäden zu haben, die Einheit zeigte nichts Entsprechendes an. Danach habe ich mich eigentlich nur um unsere Unterkunft gekümmert und darum, die Standardprozeduren in diesem Fall einzuhalten.«
    Tregarde sah den Piloten mit einem seltsamen Blick an. »Das klingt nicht so, als hätten Sie sich extreme Sorgen um Kalani gemacht.«
    Zornig sah Jackville auf. »Doch natürlich, was dachten –« Er hielt inne. »Nein, warten Sie. Jetzt wo ich darüber nachdenke – ich war die ganze Zeit davon überzeugt, dass Emma in Ordnung ist. Es schien mir seltsam, dass sie nicht aufwachen wollte und scheinbar dalag, als wäre sie tot, aber wirkliche Angst, dass ihr etwas Schlimmeres zugestoßen sein könnte, hatte ich eigentlich nie.«
    »Na, danke auch«, hörte er Emma belustigt sagen.
    Tregarde achtete nicht auf den Einwurf und wandte sich von Jackville ab. »Miss Bennet, untersuchen Sie bei Mr. Jackville und Miss Kalani besonders das Sprachzentrum auf dem Neokortex. Ich lege besonderen Wert auf die Neurotransmitterwerte. Vergessen Sie nicht, diese aufzuzeichnen.« Die Paramedic nickte ein wenig verwundert, stellte aber schnell die Instrumente gemäß den Angaben ihres Vorgesetzten ein. »Erzählen Sie weiter, Lieutenant.«
    »Nun, Sir, es gibt nicht mehr viel zu erzählen. Ich habe versucht, mich zu beschäftigen und musste mich ein paar Mal selbst überzeugen, dass wir wirklich ge-« Er unterbrach sich. »Moment, mir fällt ein, dass ich mich seltsamerweise davon überzeugen musste, dass wir überhaupt gesucht

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