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Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII

Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII

Titel: Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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rieselte, das spärliche Licht auch weiterhin in alle Farben des Spektrums brechend, langsam auf den Boden. Für einen Moment wünschte sich Brandtner, er könne seinen Anzug ausziehen und mit den nackten Fingern in diesem weichen Staub herumwühlen. Er tat das nun mit einer so großen Begeisterung, dass er bald von einer feinen, funkelnden Staubwolke umgeben war. Der Sand ist so fein, dass er wegen der niedrigen Schwerkraft besonders langsam zu Boden fällt. Oder nein, es wäre besser zu sagen, er schwebt zu Boden , dachte Brandtner verwundert.
    Er sah sich um. Ihm war wieder eingefallen, was ihm an diesem Lagerplatz seltsam vorgekommen war, als sie hier ankamen: kaum Fußspuren von Jackville und Kalani, die doch nach eigenen Aussagen hier campiert hatten und mehrfach aus der kleinen Unterkunft heraus- und wieder herein gegangen waren. Oder waren die beiden einfach nicht tief genug in den Staub eingesunken? Wie hatte so langsam schwebender Sand die Spuren so vollständig löschen können?
    Mist, jetzt ist es zu spät, das zu dokumentieren , dachte er und sah auf das beinahe vollständig abgebaute Zelt und die Marines, die versuchten, es so zusammenzufalten, dass es wieder in die Kiste passte, in die es gehörte.
    Tim seufzte, ging an das andere Ende der kleinen Vertiefung und nahm dort noch einige Sandproben. Er musste einiges an Proben sammeln, damit er nachher auch genug Material für die Experimente hatte, die er damit durchführen wollte. Immerhin hatte der Sand ganz besondere physikalische und chemische Eigenschaften. Der Geologe vermutete auch, dass der Staub spezielle magnetische Eigenheiten hatte.
    Aber das würde er alles erst an Bord der STERNENFAUST in seinem Labor herausfinden.
    Jetzt musste er erst einmal genießen, dass er hier war und das Glück hatte, auf einem so einmaligen Himmelkörper seinem Job nachgehen zu können.
     
    *
     
    Trennung.
    Da ist Trennung und Schmerz.
    Nicht mehr vollständig. Es fehlt ein Teil. Der Teil ist gefangen. Nicht mehr beim Ganzen.
    Das ist nicht gut. Die Vielen bedeuten nichts Gutes. Die Wenigen waren nicht die Anderen, doch sie haben keinen Schmerz zugefügt. Sie waren schnell Gewohnheit. Sie waren keine Gefahr.
    Doch die Vielen nun bedeuten Schmerz und Trennung.
    Die Vielen bedeuten Gefahr.
    Trennung, manchmal Gefangenschaft und auch Wandlung darf nur mit Erlaubnis der Anderen oder der Herren geschehen.
    Die Vielen dürfen ihr Tun nicht fortsetzen. Ihre Erforschung ist nutzlos, denn die Vielen bedeuten Gefahr.
    Sie dürfen mit dem gefangenen Teil nicht fortgehen. Dieser Teil darf nicht gehen. Er muss bei der Gesamtheit bleiben.
    Die Vielen müssen am Fortgehen gehindert werden.
     
    *
     
    Auf der Hauptbrücke der STERNENFAUST herrschte nach wie vor angespannte Ruhe. Taglieri ging, die Hände vor der Brust verschränkt, unruhig auf und ab, während er darauf wartete, dass die Ingenieure den Jäger wieder als betriebsbereit meldeten.
    Er fragte sich zum hundertsten Mal, ob es wohl die richtige Entscheidung gewesen war, die beiden Piloten nicht einfach an Bord des Shuttles zu laden und von dort zu verschwinden. Aber ich kann nicht einfach einen beinahe unversehrten Jäger auf so einem weit entfernten Himmelskörper zurücklassen. Die J’ebeem streichen hier in der Gegend herum und der Himmel weiß, was die Starr mit ihren Transportern so alles treiben. Und wo sie auftauchen! Das ist eine Gefahr, die wir nicht unterschätzen dürfen. Es gibt in diesem System zwar keine Anzeichen für Artefakte der Toten Götter wie den Goldenen Kubus, aber diese Dinger … diese Transporter können ja auch durchaus andere Formen annehmen – wie der Konsensdom beweist.
    Admiral Vincent Taglieri hätte es nie zugegeben, aber er hatte ein unangenehmes Gefühl bei dieser ganzen Aktion um Rudra, das sich verstärkte, je länger das Shuttle auf der Mondoberfläche blieb. Am liebsten hätte er alle paar Sekunden eine Durchsage an Suk und die anderen gemacht, dass sie sich gefälligst beeilen sollten, doch das war natürlich sinnlos.
    Als er schon glaubte, es nicht mehr aushalten zu können, unterbrach Max Brooks ihn in seinen Gedanken. »Sir, es kommt eine Meldung von Dr. Tregarde herein. Es sind Ergebnisse der Untersuchung beider Piloten. Er bittet Sie und Captain Frost, sich das anzusehen!«
    Verwirrt sah Taglieri zu ihm hin. Was sollte das? Hier fand eine wichtige Rettungsmission statt und dieser eingebildete Arzt wollte, dass er sich mit den Untersuchungsergebnissen der beiden Piloten

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