Sternenfaust - 105 - Notlandung auf Rudra VII
halten diese Vorgehensweise nicht für klug.«
»Das tue ich in der Tat nicht«, platzte es so untypisch heftig und zornig aus Dana Frost heraus, dass Taglieri die dichten Brauen hob. »Wir konnten mit unseren Instrumenten damals nicht erkennen, dass Dr. Pangata und Professor MacShane übernommen worden sind. Wir hatten auf einmal eine Wesenheit an Bord, deren Macht wir nicht im Ansatz einschätzen konnten!«
»Haben Sie ein wenig Vertrauen in unsere Instrumente, Captain. Ich bin sicher, dass besonders Dr. Tregarde genau weiß, was er tut, um seine Besatzung zu schützen. Ich bin sicher, auch Sie zweifeln nicht daran.«
Taglieri ließ Captain Frost nicht aus den Augen. Er wollte keinen offenen Streit mit ihr, schon gar nicht auf der Brücke. Sie schien das zu spüren, schließlich rang sie sich wirklich ein kleines Lächeln ab und nickte leicht. »Vielleicht haben Sie recht, Admiral. Wir sollten erst die naheliegenden Gründe für die anomalen Phänomene annehmen und verifizieren.«
Taglieri nickte. »Bestens. Ich bin in meinem Raum, falls Sie mich brauchen. Ich denke allerdings, Sie haben die Lage hier gut im Griff.«
Er drehte sich um und verließ die Brücke.
*
Mike Rossini war froh, dass er eine Helmlampe hatte. Sonst hätte er hier im Inneren des Jägers wohl wirklich gar nichts gesehen. Er kontrollierte noch einmal das lose Kabel, das für die Energie in den Leuchtdioden der Kanzel sorgte und schloss die Abdeckung der Wand wieder sorgfältig, sodass die Kabel bei den extremen Bedingungen des Weltalls keinen Schaden nehmen konnten.
Während er aus dem Bauch des Jägers wieder herauskrabbelte, spürte er, wie jemand seinen Stiefel berührte. Der Funk hier am Boden des Sandsees war immer noch so massiv gestört, dass das Shuttle zwar mit Hilfe von Shuttle 3 mit dem Mutterschiff kommunizieren konnte, jedoch die Besatzung, die in Raumanzügen steckte, untereinander nicht. Im nächsten Moment hörte er schon die Stimme seiner Kollegin Calleigh Ford. »Bist du soweit, Mike?«
»Ja, die Elektronik der Anzeigen müsste jetzt wieder funktionieren«, antwortete er.
»Gut, dann soll ich dir von Suk ausrichten, dass du umgehend an Bord des Shuttles gehen sollst. Ich werde das Ding mit Morten Jackville heimfliegen.«
Rossini runzelte die Stirn. »Und was ist mit Emma?«
»Die ist fürs Erste vom Fliegen befreit.«
»Ist alles in Ordnung mit ihr?«
»Ja doch«, meinte Calleigh grinsend. »Keine Sorge, der geht’s prima. Die wartet bloß auf dich.«
Mike atmete tief durch.
»Ihr wollt also wirklich wagen, das Ding zu starten, ja?«
Calleighs Lächeln wurde noch breiter. »Ja natürlich. Wir haben alles repariert und ersetzt, was zu tun war. Es kann nichts mehr schiefgehen.«
Mike sah Calleigh noch einmal an, hinter der jetzt Morten Jackville aufgetaucht war und packte ihren Unterarm, damit er weitersprechen konnte. »Okay, Kumpel, dann wünsche ich dir alles Gute! Mast- und Schotbruch, kann ich da nur sagen.« Mit seiner freien Hand schlug er die Klappe ins Innenleben des Jägers zu.
*
»STERNENFAUST Flight Control, Jäger 7 ist bereit zum Start.«
Suk konzentrierte sich auf den Anblick, den er aus seinem Cockpit-Fenster auf die Ebene hatte, als die Startfreigabe von der STERNENFAUST kam. Wie schon die ganze Zeit über wurde das Signal immer wieder unterbrochen und zerhackt. Gut, dass Winnie mit Shuttle 3 immer noch über uns steht. Sonst würde ich den Commander wohl überhaupt nicht verstehen.
Also dann mal los.
Die Sandebene lag flach und ohne Hindernisse vor ihm und dem Jäger. Keine Mikrowirbelstürme, die Instrumente zeigten auch keinen verstärkten Magnetismus. Der Monitor des Hall-Sensors, der die Bahnen des Magnetfeldes von Rudra VII anzeigte, wies klare, regelmäßige Linien rund um den Jäger und den Mond aus, als die Startdüsen gezündet wurden.
Beinahe augenblicklich war der schmale und elegante Flieger von einer funkelnden Staubwolke eingehüllt. Suk starrte gespannt auf das Geschehen und erwartete, dass der Jäger jeden Moment aus der Staubwolke hervortrat, sich darüber hinweghob und davonzischte.
Und richtig – er stieß einen leisen Jubellaut aus, als genau das geschah. Er hörte hinter sich auch das Fireteam der Marines und die Ingenieure aufschreien vor Freude.
Zufriedenheit strömte durch Suk, als der Jäger davonflog, als hätte er ihn selbst repariert.
Na, dann ab nach Hause , dachte er zufrieden und startete seine eigenen Düsen.
*
»Jäger 7 von
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