Sternenfaust - 106 - Die Monde der großen Planeten
Gründung der Star Corps-Akademie eins auswischen wollte. Aber dass er mich – und damit Far Horizon, meinen Konzern! – dem er letztendlich alles zu verdanken hat, so in die Parade fährt, das ist ja wohl das Letzte!
Das würde er sich nicht gefallen lassen.
Seit Jo Schüssler, der Vorstandsvorsitzende der Star Trade Inc. , des führenden Handelskonzerns der Solaren Welten, vor einigen Wochen berichtet hatte, dass sein Unternehmen auf der Suche nach dem Ursprung der Beschichtung der Dronte-Schiffe war, hatte Gregorovitch es kaum noch abwarten können. Was würde die STERNENFAUST III an Artefakten und Wrackteilen vom Schiffsfriedhof wohl mitbringen? Eigentlich war ja die Forschung am Gebiet Telepathie Gregorovitchs Lieblingsthema, aber die Kristalle, die man bei den Dondari gefunden hatte, waren mindestens genauso interessant. Und der Sand schien ein wertvoller Schlüssel dazu zu sein. Besonders, nachdem klar gewesen war, dass die STERNENFAUST die MERCHANT gerettet hatte, erwartete sich Walter einen geradezu riesenhaften Sprung nach vorn in den Entwicklungen.
Jo Schüssler und Far Horizon arbeiteten in dieser Beziehung eng zusammen – daher wusste Gregorovitch auch, dass die MERCHANT eine Spur verfolgt hatte: Die Kristallschmuckstücke eines Volkes, dass man die Dondari nannte. Immerhin nahm man schon seit Jahren an, die Beschichtung der Dronteschiffe bestünde aus einer Art Silikat. Das war eine verhältnismäßig unspektakuläre Annahme, die meisten Sandkristalle bestanden aus Silikaten. Doch Far Horizon hatte es in den vergangenen 16 Jahren nie fertig gebracht, Quarz- oder Silikatsand in diese besondere ultraharte Kristallform zu bringen, mit denen die Dronte- und auch die Schiffe der Basiru-Aluun seinerzeit beschichtet gewesen waren – und das den Schmuckkristallen der Dondari auf verblüffende Weise ähnelte.
In den vergangenen Stunden seit dem Eintreffen der STERNENFAUST auf Ganymed hatte der wissenschaftliche Leiter des Far Horizon -Konzerns die einzelnen Fundstücke selbst in Augenschein genommen. Die Wissenschaftler der Star Corps-Akademie hatten die diversen Artefakte und Wrackteile bereits auf die Institute verteilt: Die Kristallkugel, den mutmaßlichen Antrieb des fremden Schiffes, ins Ingenieurwissenschaftliche Labor, wo sich bereits die Materialkundler darüber hergemacht hatten; die winzigen Proben der Heiligtümer bei und auf Aditi ins geologische Institut und den Sand von Rudra VII ins Hochsicherheitslabor.
Aber genau an diesen Sand, das interessanteste der Fundstücke der STERNENFAUST III, war er nicht herangekommen. Und das ärgerte ihn. Ins Hochsicherheitslabor!
Was hatte Ash wohl dazu bewogen, das zu tun und somit diesen Sand – der nach den ersten Scans eine ähnliche Molekularstruktur aufwies wie ein besonders hartes Quarz und damit wahrscheinlich der Rohstoff der geheimnisvollen Raumschiff-Beschichtung war, eines der interessantesten Objekte aus dem Perseus-Arm der Milchstraße also! – aus seiner Reichweite zu bringen?
Denn auch wenn er nach der Familie Jackson der einflussreichste Mann bei Far Horizon war – hier auf Ganymed nutzte ihm das wenig, das wusste er bereits. Aber nicht umsonst hatte der Vorsitzende des Hohen Rates der Solaren Welten das Star Corps und die Admiralität und auch die beiden führenden Konzerne der Solaren Welten, Far Horizon und Star Trade Inc. , auf Kooperation eingeschworen. Galt die etwa nur für ihn und Jo Schüssler und nicht für Ash Tregarde? So weit kam es noch.
Also war er jetzt auf dem Weg zu Jasper Mitchell, um auf diesen unerhörten Missstand hinzuweisen.
Das wollen wir doch mal sehen, ob ich keinen Eingang in dieses Labor bekomme …
*
Star Corps-Akademie auf Ganymed, August 2269
Jasper Mitchell saß in einem ihm zur Verfügung gestellten Büro der Admiralität in der Akademie und hörte sich nun schon zum – ja, zum wievielten Mal war das eigentlich? Das fünfte Mal, wenn er richtig gezählt hatte – den Bericht seines Informanten von der STERNENFAUST an.
Ich hatte recht, als ich seinerzeit darauf bestanden habe, Commodore Frost wieder an Bord dieses Schiffes versetzen zu lassen. Sie ist genau das richtige Gegengewicht zu Vincent Taglieri.
Jasper Mitchell hatte sich vom ersten Auftrag des neuartigen Schiffes nicht allzu viele neue Erkenntnisse versprochen. Zuerst hatte er das Bild, dass der J’ebeemsche Geheimdienst, der Temuran, der GalAb zugespielt hatte, nicht ernst genommen. Er kannte die Gerüchte, die sich um
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