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Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Titel: Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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anderen davon?
    Der Chor der zehn antwortete ihnen und die verschiedenen Meinungen verschmolzen zu einer vorherrschenden, die Zarant sehr zufrieden machte: Wir zerstören ihr Schiff. Der Planet soll sie töten. Wir bringen sie von Erdanaar fort und lassen sie sterben. Soll ihr Volk sie retten, wenn es das kann.
    Ihr wisst genau, dass die Menschen nicht so schnell fliegen können. Wenn wir diese Wesen auf den dunklen Planeten bringen, dann werden sie sterben.
    So sollen sie sterben, erklärte Zarant ungnädig. In all den Jahren respektierte jeder die unsichtbaren Grenzen. Selbst die Dronte. Und nun kommen diese Emporkömmlinge und vernichten alles.
    Kamior wiegte den Kopf.
    Ich fühle mich meinem Bruder Turanor sehr verbunden. Ich hätte gerne eine andere Lösung gefunden, doch ich akzeptiere es, wenn die Unsrigen dem nicht zustimmen. Es ist die Mehrheit, die entscheidet.
    Wir wollen ein Exempel.
    Kamior nickte ergeben.
    Also bringen wir sie fort und vernichten ihr Schiff.
    Der Chor der anderen war zufrieden.
     
    *
     
    Mavi Darson lächelte. Sie fühlte sich wohlig warm und entspannt. Das von Jet Kamur verabreichte Mittel erfüllte seinen Zweck. Fort waren die Ängste und Befürchtungen. Endlich konnte sie sich ganz auf ihre Aufgabe konzentrieren.
    Die junge Frau ging langsam über den alten Steinfußboden. Sie mochte das Geräusch ihrer Schritte und den sonderbaren Geruch, der in der Luft lag. Eine Mischung aus Alter, Verfall und Fremdheit.
    »Soll ich jetzt?«, fragte sie ruhig, den Blick fest auf die höchste der Säulen gerichtet, die sich dem schwarzen All entgegenstreckten. Inzwischen war die Nacht auf dem Planeten hereingebrochen und die Monde leuchteten heller über dem eingestürzten Dach.
    Vielleicht ist es gar nicht eingestürzt , dachte Mavi bewundernd. Vielleicht haben sie es so erbaut und wollten das scheinbar Fehlerhafte zelebrieren …
    »Geht es Ihnen denn gut?«, fragte Wolfgang Huber vorsichtig. Mavi sah die Schuld, die sein Gesicht spiegelte. Der Wissenschaftler schämte sich für die grobe Behandlung durch Jet Kamur.
    Mavi lächelte. »Es geht mir ausgezeichnet. Das Mittel hat mir gut getan.«
    »Sehen Sie«, brummte Kamur. »Dann fangen wir endlich an.« Er sah zu seinen beiden Wissenschaftsassistenten, einem Mann und einer Frau, die das Projekt von Anfang an begleitet hatten.
    »Es ist alles vorbereitet. Die Geräte sind justiert und bereit.«
    »Dann los«, meinte Huber entschlossen.
    Mavi sah die Aufregung in seinem Gesicht. Das war der Moment auf den dieser Mann seit Monaten wartete. Den er vielleicht seit Jahren herbeisehnte. Jetzt endlich würde sich zeigen, ob die Wissenschaftler mit ihrer Vermutung richtig lagen und Telepathie von Außen über Fremdemanationen erzeugt werden konnte. Dies hier war der endgültige wissenschaftliche Beweis.
    Es ist ein historischer Moment. Mavi straffte die Schultern. Ich werde in die Geschichte eingehen. Vielleicht nur als eine Randnotiz in einem Jahrhundert wie diesem, aber ich werde erwähnt werden.
    Behutsam setzte sie einen Fuß vor den anderen. Sie versuchte ihren Geist zu leeren. Ihr Denken sollte eine reine, weiße Kammer sein, ein leerer Raum, der Platz bot für Neues. Ihr Blick blieb auf die Säule geheftet. Sie war intakt, verbunden mit einem Teilstück der Decke. Sie ging genau in den steinernen Spitzbogen über, der sich wie der Rippenbogen eines gigantischen Tieres über Mavi wölbte.
    Alter … Erinnerungen …
    Ein metallischer Geschmack kam plötzlich in Mavis Mund. Sie fühlte, wie die feinen Härchen auf ihren Armen sich aufstellten.
    »Ich spüre etwas. Von der Säule geht etwas aus.«
    »Wir haben hier eine leichte Veränderung einiger Werte«, meinte einer der Assistenten.
    »Seien Sie still«, fuhr Kamur dazwischen. »Mavi, versuchen Sie nicht zu reden. Wir haben auf den Monitoren sämtliche Messungen, auf die wir sehen können.« Seine Hand wies über die Geräte. »Versuchen Sie Ihren Geist weiter zu leeren und aufzunehmen, was auch immer sich Ihnen entgegendrängen könnte.«
    Mavi nickte. In diesem Moment hatte sie sämtliche Streitereien mit Jet Kamur vergessen. Er war nur ein Wegbegleiter, eine Randfigur, die ihr half ihre Aufgabe gut zu erledigen.
    Und ich habe eine Aufgabe. Sie lächelte Wolfgang Huber zu und heftete ihren Blick dann wieder auf die dunkel schimmernde Säule. Aus welchem Material sie wohl bestand? Was waren das für Zeichen, die sich vom Schaft hinaufwanden? Der konische Körper war über und über damit

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