Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Titel: Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
wäre gut, wenn sie sich ausruht. Wir sollten sie umgehend zurück auf die FAR SCIENCE bringen.«
    »Was ist denn passiert?«, fragte Mavi verwirrt. Sie wusste, dass sie nicht über die Dinge reden durfte, die ihr gerade widerfahren waren. Sie hatte es unterschrieben. Aber es fiel ihr schwer. Sie wollte von dem Dschungel erzählen, dem türkisblauen Himmel und dem veränderten Heiligtum.
    »Sie hatten eine Art Vision. Die Emanation hat stattgefunden. Die Werte Ihrer Spiegelneuronen sind rapide angestiegen. Es gab etliche Vorgänge in Ihrem Gehirn, die letztlich dazu geführt haben, dass Ihr Herz-Kreislaufsystem überfordert wurde.«
    »Ich habe etwas gesehen«, murmelte Mavi. »Einen kleinen pyramidalen Gegenstand. Er war da drüben in der Wand.« Sie zeigte auf die Stelle, an der sie den Gegenstand verwahrt hatte.
    Jet Kamur lief aufgeregt hinüber. Alle starrten gespannt in seine Richtung.
    »Ist dort etwas?«, fragte Huber neugierig.
    »Eine Vertiefung«, meinte Kamur enttäuscht. »Leider kein Gegenstand. Trotzdem spricht dieses Wissen für die Echtheit ihrer Vision.«
    »Ich würde die Vertiefung gerne selbst sehen, aber ich fühle mich so schwach.«
    Huber fasste ihre Hand und sah besorgt auf die medizinische Liege hinunter, auf der die junge Frau lag. »Haben Sie noch starke Schmerzen?«
    Mavi hustete. »Nein. Ich bin nur müde. Und ich bin es leid von denen da unentwegt angestarrt zu werden.«
    »Von denen da?«, hörte sie Huber fragen.
    Mavi blickte in die Schatten der Ruine, wo sie drei Männer mit dunklen Haaren stehen sah, die seltsam geformte Geräte in den Händen hielten. An ihren Seiten hingen Stäbe, die wohl Waffen waren. Zumindest fühlte Mavi sich davon bedroht.
    »Die Fremden«, flüsterte sie, »Sehen Sie sie nicht?«
    Huber blickte in die Richtung und schüttelte den Kopf. »Sie sind überreizt, Mavi. Die Emanation war heftiger, als wir erwartet …«
    Ein sanftes silbriges Schimmern erhellte das Heiligtum und ließ Huber verstummen. Nach und nach erschienen Menschen innerhalb der Ruine. Zwei Männer wurden zehn Meter entfernt von ihnen sichtbar. Eine Frau genau neben ihnen. Mavi kannte sie. Es war die Pilotin, die das Shuttle geflogen hatte.
    »Was zur Hölle?«, hörte sie Kamur fluchen. Die Sicherheitsleute zogen ihre Waffen. Huber stand mit leicht geöffnetem Mund da. Mavi richtete sich langsam von der Liege auf. Der Schmerz in ihrer Brust war erträglich, aber trotz der aufbauenden Spritze fühlte sie sich schwach und verwundbar.
    »Sie kommen«, flüsterte Mavi. »Sie kommen um uns zu töten.«
    »Was ist hier los?« Die Assistenten wirbelten durcheinander.
    »Baut die Geräte ab!«, befahl Kamur scharf. »Wir müssen unsere Erkenntnisse sichern!«
    Immer mehr Menschen erschienen um sie herum. Techniker, Piloten, Leute von der Wartung. Die gesamte Crew der FAR SCIENCE tauchte nach und nach im Heiligtum auf. Die ankommenden Menschen waren genauso verwirrt wie das Außenteam. Stimmen riefen durcheinander. Einige der Ankömmlinge sackten auf die Knie. Sie schienen die Worte des Außenteams nicht hören zu können und murmelten Unverständliches vor sich hin.
    »Was geht hier vor sich?«, staunte Hub er.
    Sah er denn die Fremden nicht? Die Fremden, die kurz gemeinsam mit den Menschen sichtbar wurden, und sich dann wieder in Luft auflösten.
    Laufende Schatten. Unsichtbarer Tod.
    Die Ängste kehrten zu Mavi zurück. Die Räume ihres Geistes füllten sich mit schwarzer, brodelnder Furcht.
    »Sie haben etwas vor«, keuchte sie erstickt. »Sie wollen uns alle umbringen!«
    »Ich habe keinen Kontakt mehr zur FAR SCIENCE«, erklärte Kamur in das Durcheinander aus Stimmen.
    »Was passiert mit uns?«, fragte eine violetthaarige Technikerin in der Nähe von Mavi.
    Mavi ahnte es. Sie sah die Fremden kurzzeitig auftauchen.
    »Sie wollen uns alle an einem Ort haben.«
    »Wir wurden überfallen«, tönte die Stimme eines Mannes.
    »Das, das ist …«
    Die allgemeine Verwirrung wirkte sich auf Mavi aus. Ihr war, als hätte sie neue Sinne geschenkt bekommen, die empfindlich auf die vielen Menschen reagierten. Zu ihrer eigenen Angst kam die Angst der Crewmitglieder. Sie fühlte sich gespannt wie eine Bogensehne kurz vor dem Reißen. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Stechende Schmerzen quälten sie. Ihre Brust brannte.
    »Es ist zu spät. Sie werden uns alle vernichten.« Sie stand zitternd von der Liege auf und machte ein paar Schritte in den Raum unter der Decke.
    »Mavi!« Huber fasste sie an der

Weitere Kostenlose Bücher