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Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Titel: Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Säule über sie hinwegstürzte. Splitter regneten auf ihren Rücken und machten ihn gefühllos. Nur um wenige Zentimeter fiel die Säule über ihren Kopf hinweg und zerbarst unter zahllosen Schreien auf dem Boden des Erdanaar. Mehrere Menschen wurden von Gesteinsbrocken getroffen. Ein Mann wurde unter der Steinmasse zerquetscht. Nur seine Hand war noch zu sehen.
    Ich bin in der Hölle … Mavi wollte zurück in den Dschungel. Zurück in die Solaren Welten. Irgendwohin, nur fort, weit fort von diesem Albtraum, der Wirklichkeit geworden war.
    »Huber …«, murmelte sie. Brauner Staub stieg auf und verhüllte alles. Mavi konnte nichts mehr erkennen. Sie hustete gequält. Trotzdem blieb sie auf den Knien, die Arme vor der Brust überkreuzt, als mache diese Haltung sie unverwundbar.
    »Huber, wo sind Sie?«
    »Hier!«, hörte sie eine hustende Stimme. »Ich komme, Mavi.« Aus dem Dunst schälte sich die Gestalt Hubers hervor. Er kroch auf allen vieren. Sein Arm blutete. Die rote Spur vermischte sich mit dem Staub des eingestürzten Gebäudes zu einem dünnen Rinnsal.
    Mavi blieb wo sie war und begann, ihren Oberkörper langsam vor und zurück zu wiegen, als könne die Bewegung sie beruhigen. Sie versuchte all die Schreie und Schmerzenslaute auszusperren, die in ihre Ohren drangen. Schreie der Hölle. Schmerzen von Menschen. Aber sie war ja gar nicht hier. Sie war fort, weit fort. Irgendwo, wo die Angst sie nicht vernichten konnte.
    Der Staub lichtete sich ein wenig und Mavi sah aufrechte Gestalten, die zwischen den am Boden liegenden Menschen hin und herliefen. Die Fremden. Sie waren zurückgekehrt um ihre Arbeit zu beenden. Sie würden niemanden am Leben lassen.
    Hört das denn gar nicht mehr auf? Mavi wimmerte. Sind sie erst zufrieden, wenn wir alle tot sind?
    Sie selbst wünschte sich, tot zu sein. Besser das, als das Szenario um sie herum ertragen zu müssen. Hoffentlich war es bald vorbei.
    »Mavi!«, wieder packte Huber sie an den Schultern. »Versuchen Sie es noch einmal! Versuchen Sie, mit den Fremden Kontakt aufzunehmen!«
    Mavis Zittern war so stark, dass sie ihre Zähne hörte, die aufeinander stießen.
    »Es ist zu spät. Wir werden alle sterben.«
    Sie hörte das Geräusche einer Strahlenwaffe, als einer der Fremden einen bewaffneten Sicherheitsmann erschoss.
    »Mavi, bitte! Versuchen Sie es!«
    Mavi sah wie einer der Fremden über Geröll und Steine hinwegstieg. Er näherte sich Huber und ihr. Huber stand auf. Er stellte sich vor sie, um sie zu beschützen.
    Der Fremde kam näher. Seine schrägen Augen blickten auf Mavi.
    »Keinen Schritt weiter«, meinte Huber fest. »Lassen Sie die Frau in Ruhe!«
    Der Fremde hob die Strahlenwaffe. »Ihr habt die Morphogenese des Erdanaar gestört. Ihr habt die unsichtbaren Regeln gebrochen. Nun muss ein Exempel statuiert werden.«
    Mavi sah, wie Huber kurz schwankte, als seine Beine ein Stück nachgaben. Er hielt die Wunde auf seinem Arm umklammert und drückte sie zu. »Wir wollten nur forschen …«
    »Ihr habt den Untergang der Euren herausgefordert. Die Unsrigen werden euch vernichten. Es gibt nichts, was uns verbindet.« Er hob die Waffe noch ein Stück höher.
    »Nein!« Mavi stand auf. Sie konzentrierte sich, leerte ihren Geist. Sie stieß die Angst weit von sich, riss sich zusammen und bündelte ihr Denken.
    Bitte! Wir wollten nichts Böses tun! Bitte! Tötet uns nicht!
    Der Fremde starrte sie an. Der Blick seiner dunklen Augen verharrte in ihrem.
    Bitte , wiederholte Mavi mit all der Intensität, die sie in sich finden konnte. Verschont uns. Wir werden nicht zurückkommen nach Erdanaar. Wir haben die Lektion begriffen! Sie sah schaudernd auf die Leichen der Menschen um sich herum und hoffte, dass der Fremde ihr Entsetzen und ihre Qual fühlen konnte. Es lebten mit ihr und Wolf gang Huber vielleicht noch zehn Crewmitglieder. Die anderen waren tot. Erschossen oder erschlagen vom eingestürzten Dach und der Säule.
    »Du kannst Gedanken senden«, stellte der Fremde fest. Mavi erkannte nicht, ob er verwundert war. Langsam ließ er die Waffe sinken. Er drehte sich zu den anderen Fremden um. »Es reicht. Wir haben getan, was getan werden musste. Die Ihren haben eine Lektion erhalten. Diese hier sagt, sie habe sie begriffen.«
    Ein zweiter Mann kam zu ihm. »Glaube ihr nicht! Sie versprechen alles, wenn sie Angst um ihr Leben haben. Das unterscheidet sie nicht von anderen Geschöpfen, die wir kennen.«
    »Lassen wir sie gehen. Sie haben genug gelitten. Viele der Ihren

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