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Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Titel: Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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sich ausgezeichnet unter Kontrolle. Der Agent zweifelte daran, hier einen Schuldigen vor sich sitzen zu haben. Es gab noch fünf weitere Verdächtige, die infrage kamen. Vielleicht war es einer von denen.
    Nicht täuschen lassen. Laury riss sich zusammen. Für den Richter mag jeder unschuldig sein, bis seine Schuld bewiesen ist. Für mich gilt das Gegenteil. Jeder Verdächtige bleibt solange unter Verdacht, bis seine Unschuld einwandfrei bewiesen ist.
    »Leider nein. Wir haben noch nichts konkretes. Aber wir sind sicher, dass die Nachricht an Samkin Holt von dieser Abteilung aus gesendet wurde. Irgendjemand hat innerhalb dieses Gebäudes über die Rechner des Star Corps ein Attentat geplant.« Laury ließ die Worte wirken. »Vielleicht sogar ein Mitarbeiter des Militärs.«
    »Könnte es sich nicht um einen Dritten handeln, der von hier aus agiert hat? Oder um eine falsche Spur?«
    »Möglich ist alles«, Laury rang sich ein Lächeln ab. »Natürlich versuchen wir allen nur denkbaren Ansätzen nachzugehen. Da es sich um einen Anschlag von ganz besonderer Niedertracht handelt, der das Leben des Raisa beinahe ausgelöscht hätte, bitte ich Sie, eine Inkraftsetzung einer Pro-20-Situation in Betracht zu ziehen.«
    »Pro-20 …«, meinte Abenaike gedehnt. »War das nicht dieses vorsintflutliche Projekt, das auf der freiwilligen Einnahme nebenwirkungsfreier Wahrheitsdrogen beruhte?«
    »Ganz richtig. Im Projekt Nummer 20 unterzogen sich Mitarbeiter des Star Corps freiwillig dieser Prüfung. Es wurde damals beschlossen dieses Projekt nicht auf Zivilisten auszuweiten. Außerhalb des Star Corps wird der Umgang mit Wahrheitsdrogen geächtet.«
    »Ich schätze ihn auch innerhalb des Star Corps nicht«, meinte Abenaike ruhig. »Meiner Meinung nach verstößt er gegen die erweiterten Menschenrechte.«
    »Es wird niemand zu etwas gezwungen«, erklärte Laury. Wieder musterte er Abenaike ganz genau. War da nicht eine Schweißperle auf seiner Stirn? Zitterten seine Fingerspitzen? »Aber als Commodore wäre es schön, wenn Sie mit gutem Beispiel vorangehen und sich der Einnahme der Wahrheitsdroge stellen. Oder haben Sie etwas zu verbergen?«
    »Es geht hier um eine Prinzipienfrage«, entgegnete Abenaike. »Ich bin kein Verfechter von Wahrheitsdrogen und ich werde es niemals sein. Weder innerhalb noch außerhalb des Star Corps.«
    »Sie müssen sich dem nicht unterziehen, Abenaike.« Laurys Tonfall war lauernd, eine unausgesprochene Provokation.
    »Das werde ich auch nicht. Ich wünsche Ihnen viel Glück bei Ihren weiteren Ermittlungen, Agent Laury.« Der Commodore sah zur Tür. Ein Wink mit dem Zaunpfahl. Abenaike wollte, dass er ging. Laury stand auf.
    »Wie Sie möchten. Bisher hat der Antrag auf Pro-20 in diesem besonderen Fall große Zustimmung gefunden, da die Ganymed-Verwaltung sich um jeden Preis von einer Mitschuld an dem Attentat freisprechen möchte. Informieren Sie mich, falls Sie es sich anders überlegen sollten.«
    »Das werde ich. Einen guten Tag.«
    Laury lächelte. »Den werde ich haben.« Er nickte dem Commodore zu und ging aus dem geräumigen Büro. Die weiße Tür schloss sich lautlos hinter ihm.
    Abenaike ist also gegen den Einsatz von Wahrheitsdrogen. Handelt er wirklich aus Überzeugung, oder hat er etwas zu verbergen?
    Nachdenklich betrachtete Laury das Vorzimmer zum Büro. Es lag im 56ten Stock eines Verwaltungsgebäudes, von dem aus man einen weiten Blick über das Land unter der Schutzkuppel hatte. An der gegenüberliegenden Seite der Fensterfront befand sich ein Empfang mit einer entzückenden Blondine mit kupferfarbenen Quersträhnchen. Ihre blaugrauen Augen sahen ihn freundlich an, als er langsam an den weißen Empfangstisch hinüber ging. Ihr Lächeln gab Laury ein warmes Gefühl. Vielleicht lag es an dem vergnügten Grübchen in ihrer linken Wange.
    »Kann ich noch etwas für Sie tun, Agent Laury?«
    Laury erwiderte ihr Lächeln. »Ja.« Er blickte zu der geschlossenen weißen Tür hinüber, hinter der das Büro von Commodore Abenaike lag und zückte eine kleine Chipkarte. »Sie sehen und hören doch sicher eine ganze Menge, Mrs. …«
    »Miss«, unterbrach sie ihn nachdrücklich. »Einfach nur Miss Chase.« Die Modulation ihrer Stimme war geübt. Sie hatte sicher einige Stunden Training hinter sich. Obwohl sie ihn unterbrochen hatte, spürte er darüber keinen Ärger. Sein Lächeln wurde noch tiefer.
    »Also gut, Miss Chase. Falls Ihnen irgendetwas einfällt, das für uns wichtig sein könnte, seien

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