Sternenfaust - 109 - Ankunft der Erdanaar
Suk immer lauter zu werden. Die Verbindung wird schlechter, je näher wir dem Mond kommen , dachte der Corporal und warf einen Blick auf seine Leute. Sein Fire Team bestand aus drei Scharfschützen, einem Sani, vier Marines und einem Funker, der immer versuchte, Kontakt zu allen zu halten und dazu auch einen Verstärker bei sich trug. Es waren drei Frauen und sechs Männer, die jetzt herum alberten und die vor ihnen liegende Aufgabe nicht so ganz ernst zu nehmen schienen. Doch Berto Masukawa wusste, dass sich in seinem Team, das in seiner Squad das Gamma Team war, jeder auf jeden verlassen konnte.
Hoffentlich wird das da unten nicht allzu hart auf die Probe gestellt , dachte Masukawa, während Suk immer lauter sprach, um noch zur Flight Control durchzudringen. Der Corporal wandte sich seinen Leuten zu und machte ihnen ein Zeichen, leiser zu sein, was sie prompt befolgten.
Masukawa sah wieder aus dem Fenster. Die Nase des Shuttles tauchte jetzt in die orangefarbenen Wolken ein. Vorne im Cockpit konnte er sehen, dass die Reibungshitze der Atmosphäre jetzt für die Ionisierung um das Shuttle herum sorgte.
Die Funkverbindung brach endgültig ab.
Und die Frage ist, ob wir sie nach dem natürlichen Funkloch, das so eine Ionisierung hinterlässt, überhaupt wieder etablieren können.
*
Jasper Mitchell stand neben Dana Frost und Zülheya Barangani auf der Brücke und sah gespannt auf den Hauptschirm, der einen Ausschnitt eines Kamerabildes vom Titan zeigte. Darauf waren drei winzige weiße Punkte zu sehen, die jetzt langsam, aber gezielt über der giftig aussehenden Atmosphäre des Titan auseinanderdrifteten. Der Punkt in der Mitte schien jetzt in die Stickstoffatmosphäre einzutreten, er begann zu glühen, auch wenn das Rot der Hitze nicht so intensiv war, als wäre es in die Erdatmosphäre oder gar in die hauchdünne Sauerstoffatmosphäre des Ganymed eingetreten.
»Ein faszinierender Moment, Dana, finden Sie nicht auch? Bald werden wieder Menschen auf dem Titan stehen. Seit über zweihundert Jahren das erste Mal!«
»Ich weiß nicht, ob das jetzt schon der Zeitpunkt ist, zu jubeln, Vorsitzender!«
»Aber, meine Liebe, wir haben doch heute ganz andere Möglichkeiten als jemals zuvor –«
Dana hörte das Gespräch zwischen Admiral Taglieri, Zülheya Barangani und Jasper Mitchell nur mit halbem Ohr. Sie sah stattdessen auf dem Bildschirm das zweite Shuttle nach backbord abdrehen und ebenfalls in der Atmosphäre aufglühen, als es zur Landung ansetzte. Sie hatte trotz ihrer illustren Begleitung und der Anwesenheit von Shamar al Khaled, der derzeit das Kommando innehatte, immer auch den Meldungen zugehört, die zwischen den Shuttles und der Flugkontrolle der STERNENFAUST hin und her gingen.
Auch das dritte Shuttle verschwand jetzt.
Weg sind sie. Hoffentlich können Brooks und Santos die Kommunikation diesmal aufrecht erhalten. Dana atmete tief durch. Auch wenn Santos und Austen vereinbart hatten, jeweils ein Kontaktshuttle mit speziell verstärkten Funkgeräten synchron zu jeweils einer der Landeteam-Fähren im Orbit zu lassen, hatte sie kein gutes Gefühl bei der Sache. Das fühlt sich an wie eine Ahnung, als wenn es hier eine Schlacht gegen irgendwas oder irgendwen geben würde. Ich habe nicht den geringsten Hinweis auf den Gegner – aber es fühlt sich nicht gut an.
»Dana! Haben Sie meine Frage gehört? Sie wären wahrscheinlich gern bei den Landeteams, nicht wahr?«, hörte sie eine belustigte Stimme neben sich. Sie fuhr herum. »Mitch, entschuldigen Sie, was haben Sie gesagt?«
Dana spürte Taglieris fragenden Blick, als sie den Ratsvorsitzenden »Mitch« nannte. Wieder spürte sie Neugier, welche Art von Abneigung diese beiden Männer wohl miteinander verband. Sie lächelte erst Taglieri, dann den Ratsvorsitzenden an.
Konversation war jetzt angesagt.
Sorgen konnte sie sich immer noch machen, wenn es soweit war.
*
Wir werden auf dem drittgrößten Mond dieses Planten landen.
Diese Besonderheit an der eisigen Oberfläche dieses Mondes, diese dunklen Einschlüsse in einem sonst hellen Mond, garantiert uns, dass uns die Gaianii nicht sofort orten können, wenn sie nicht nach uns suchen.
Turanor betrachtete das Bild des Sonnensystems, auf das sie zusteuerten. Es war ein kleines System mit nur wenigen Besonderheiten, das Zentralgestirn nichts weiter als eine kleine durchschnittliche Sonne, über die nichts weiter zu sagen war. Auch die Planeten entsprachen weitgehend dem, was die Seinen
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