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Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne

Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne

Titel: Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Platz niedergelassen, als ein Mann sich ihm gegenüber setzte, der die Kleidung eines Frachtarbeiters trug. »Spielen Sie zum Vergnügen oder geschäftlich?«, fragte er Kenas.
    Das war zwar eine durchaus gebräuchliche Frage, aber auch der Beginn des Codes, an dem er den Kontaktmann erkennen konnte. »Geschäftlich«, antwortete er, was nichts anderes bedeutete, als dass sie um Geld spielen würden.
    »Gleichfalls«, antwortete der Mann. »Ich akzeptiere aber nur befruchtete Dracheneier als Einsatz.«
    Das war eindeutig der Code, denn obwohl man beim Pra’anor nahezu alles als Einsatz bieten konnte, sofern es akzeptiert wurde, gehörten Dracheneier nicht zur herkömmlich angebotenen Ware.
    »Ich bedaure«, antwortete Kenas dem Code entsprechend, »aber ich suche befruchtete Dracheneier zu kaufen und habe zurzeit keine, die ich für das Spiel einsetzen könnte. Sie wissen nicht zufällig, wo ich blaugrüne Dracheneier bekommen kann? Aus den blaugrünen Eiern sollen die besten Kampfdrachen schlüpfen, heißt es.«
    »Ich habe zufällig vier blaugrüne Eier zu verkaufen«, teilte der Mann ihm mit und beseitige damit auch den letzten Zweifel darüber, dass er derjenige war, den Kenas zu treffen gehofft hatte. »Doch ich pflege Geschäft und Spiel streng zu trennen. Besprechen wir das Geschäft zuerst, aber in einer etwas angemesseneren Atmosphäre.«
    Der Mann stand auf und deutete auf den Eingang zu dem an das Begegnungszentrum angeschlossene Restaurant, und Kenas folgte ihm, wobei er sich aufmerksam umsah. Ein Treffen mit Informanten wie diesem war immer ein gefährliches Spiel, und er konnte nie wissen, ob der ihn nicht in eine Falle lockte. Doch falls der Fremde irgendwelche Kumpane mitgebracht hatte, so verhielten sie sich derart unauffällig, dass Kenas sie selbst mit seiner langjährigen Erfahrung auf diesem Gebiet nicht ausmachen konnte.
    Der Mann führte ihn an einen Tisch in einer Nische und sah Kenas auffordernd an. »Wenn Siron Talas Sie nicht geschickt hätte, hätte ich mich nie mit Ihnen getroffen, Temuran-Agent Paitar Kenas«, teilte er ihm unumwunden mit. »Was wollen Sie?«
    Es gelang Kenas nur mit Mühe, die Contenance zu wahren. »Woher wissen Sie, wer ich bin? Von Talas?«
    Der Mann grinste flüchtig. »Aber nein. Ich habe damals vor der Revolution für den Untergrund gearbeitet und habe so manche Kontakte zu Temuran-Agenten, die mir unter anderem ab und zu Informationen über ihre Kollegen zukommen lassen. Und wie ich schon sagte, wenn Siron Sie nicht geschickt hätte, hätte ich mich nie mit Ihnen getroffen. Also?«
    »Ist es nicht zu gefährlich, hier in aller Öffentlichkeit über unsere Geschäfte zu reden?«
    »Absolut nicht. Ich trage ein Gerät in der Tasche, das uns im Umkreis von zwei Metern absolut sicher vor Abhörungen abschottet. Außer mir hört also niemand, was Sie sagen. Und glauben Sie mir, ich habe das größte Interesse daran, meine Geschäfte so diskret wie möglich abzuwickeln. Deshalb werden Sie auch Ihre vier blaugrünen Dracheneier bekommen, damit keiner von denen, die uns vorhin am Spieltisch gehört haben, Verdacht schöpft. Dass die Dinger nur Attrappen sind, müssen wir ja niemandem verraten.« Er blickte Kenas auffordernd an.
    »Talas ist der Überzeugung, dass Sie mir jede gewünschte Information beschaffen könnten.«
    »In der Tat. Was brauchen Sie?«
    Die Selbstverständlichkeit, mit der der Mann sprach, beeindruckte Kenas ungewollt. Falls er die Wahrheit sagte, sollte er vielleicht versuchen, ihn als Agenten für sich zu rekrutieren, denn er konnte überaus wertvoll sein. »Gilt das auch für Informationen aus dem innersten Kreis des Temuran?«
    Der Fremde sah ihn misstrauisch an. »Um welche Informationen handelt es sich?«
    »Ich brauche alles, was Sie über ein Projekt des Temuran namens ›J’eberde‹ herausfinden können. Es soll eine neue und besonders raffinierte Form von Agenten sein, die in den Solaren Welten eingesetzt werden.«
    »Ich verstehe«, lautete die kurze Antwort.
    Kenas war sich durchaus bewusst, dass der Mann nicht nur seinen Auftrag verstanden hatte, sondern auch, dass Kenas diese Informationen nicht im Sinne des Temuran verwenden würde. Falls es ihm einfiele, das an Tenar Jarekto zu verkaufen, wäre Kenas in kürzester Zeit tot.
    Der Fremde musste wohl erraten haben, was ihm durch den Kopf ging, denn er sagte schlicht: »Sie können unbesorgt sein. Diskretion ist mein oberstes Gebot. Niemand, absolut niemand erfährt von mir jemals

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