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Sternenfaust - 111 - Die Stimmen der Götter

Sternenfaust - 111 - Die Stimmen der Götter

Titel: Sternenfaust - 111 - Die Stimmen der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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hin sofort verstummte. Ein Raisa hatte niemals eine Eierlegerin. Die Gefahr, dass er in diesem Fall das System zu ändern versuchte, um seine eigenen Nachkommen zu Erben zu machen, war den Kridan zu groß. Der Raisa hatte Gott zu dienen und das Volk zu führen. Zweisamkeit sah das Protokoll nicht vor.
    »Verzeihung«, murmelte Kalpren Suresh. »Das war ein reichlich unbedachter Kommentar, ich hoffe, Sie vergeben mir.«
    Der Prediger winkte mit der Klaue ab. »Die weibliche Kridan ist ein Orakel.
    Eine Priesterin, die eine Vision hatte und nun im Mat-Lor predigt. Doch ich hoffe, Sie haben Verständnis dafür, dass ich Sie erst im Palast im Beisein des Raisa und Sun-Tarins über alles zu informieren gedenke.«
    Sun-Tarin. Wanda zuckte leicht zusammen. Sie wusste nicht, ob sie sich auf das Wiedersehen freute. Als Sun-Tarin in die Solaren Welten gekommen war und sie einander kurz wiedersahen, hatten sie nicht die Zeit gehabt, sich auszusprechen. Wanda fühlte noch immer einen gewissen Groll, weil der Freund ihr in der Zeit des Raisa-Aufenthaltes nicht zur Seite gestanden hatte. Seine Kenntnisse über Kridan und Menschen wären ein unschätzbarer Vorteil gewesen.
    Nun, vielleicht wird er mir und Kalpren Suresh zumindest jetzt helfen die Situation besser zu …
    Sie zuckte erschrocken von der Scheibe zurück, als eine knallgelbe Sempa-Frucht mit lautem Klatschen dagegen donnerte und das klebrige Fleisch des melonengroßen Geschosses an die Scheibe spritzte. Wanda musste unwillkürlich an ein zermatschtes Gehirn denken.
    »Was …« Sie hörte draußen laute Geräusche, Stakkato, ähnlich dem von Schüssen, doch es waren keine Schüsse. Lautsprecher verstärkte Durchsagen drangen durch die Scheiben des Transportmittels. Die kridanischen Wachen des Konvois pfiffen einige Bürger von der Absperrung zurück. Ihr Fluggleiter erhöhte das Tempo, während Telford und seine Truppe das Fahrzeug von Botschafterin Wanda Ndogo und Ratsmitglied Kalpren Suresh noch enger umkreisten.
    »Kein sehr freundlicher Empfang«, meinte Wanda, nachdem sich ihr Herzschlag wieder beruhigt hatte. Sie wechselte einen kurzen Blick mit Kalpren Suresh. Sein Gesichtsausdruck sagte ihr, dass er ebenfalls an das einige Monate zurückliegende Gespräch dachte, dass sie beide auf dem Weg zum Unteren Triumvirat in Ikendar geführt hatten. Und bei dem Wanda sich gewünscht hatte, dass es nicht sie sein musste, die den Kridan in Matlanor beizubringen hatte, was es mit der STERNENFAUST III auf sich hatte.
    Satren-Nor machte eine entschuldigende Geste. »Ich wünschte, ich könnte Ihnen versprechen, dass es besser wird, Botschafterin, doch ich muss Ihnen und Ihrem Begleiter leider raten, sich nur unter Bewachung außerhalb des Palastes aufzuhalten. Für diesen Besuch erhalten Sie beide ein speziell hergerichtetes Zimmer im Gästetrakt. Natürlich dürfen Sie sich frei im Palast und in den Gärten bewegen, nur die Zimmerflucht des Raisa ist tabu.«
    Wanda nickte langsam. Anscheinend hatte Mitchell mit seiner Einschätzung der Situation richtig gelegen. Die Begleitung durch die Marines war notwendig und gab ihr mit einem Mal ein sicheres Gefühl.
     
    *
     
    Matlanor, Palast des Friedens, im goldenen Empfangsgemach
     
    Wanda Ndogo und Kalpren Suresh hörten aufmerksam zu, als Satren-Nor ihnen die genaue Situation des kridanischen Reiches schilderte. Das sogenannte Orakel – Saha-Fera – war nicht zugegen. Angeblich musste sich die Eierlegerin ausruhen.
    Wanda beobachtete Satren-Nor und den jungen Raisa sehr genau. Seran-Pakor erschien ihr ausgesprochen beherrscht. Wie schon in den Solaren Welten bewunderte sie diesen jungen Herrscher, der bald offiziell das Reich der Kridan führen würde.
    Außer Satren-Nor, Seran-Pakor und den beiden Botschaftern der Solaren Welten, befand sich nur Milgor im Raum.
    Der Gengo hatte sich in einer Ecke zusammengerollt und hielt scheinbar ein Schläfchen, doch Wanda war sicher, dass das lemurenartige Geschöpf lauschte.
    »Sie vermuten einen Einfluss von außen?«, fragte Wanda nach, als Satren-Nor mit seinem Bericht geendet hatte.
    »Wir können es nicht ausschließen«, erwiderte der Prediger. »In unserem Reich gehören derartige Intrigen und Verbrechen leider dazu.«
    »In jedem Reich, wenn Sie mich fragen«, schwächte Wanda ab. »Auch bei den Menschen gab und gibt es immer wieder Intrigen. Da muss man nicht sehr weit in unsere Vergangenheit gehen.«
    Satren-Nor nickte ihr dankbar zu – eine menschliche Geste, die er

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