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Sternenfaust - 111 - Die Stimmen der Götter

Sternenfaust - 111 - Die Stimmen der Götter

Titel: Sternenfaust - 111 - Die Stimmen der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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lasse Sie des Palastes verweisen!« Die Stimme des Raisa war lange nicht so laut wie die der beiden Streithähne, doch sie besaß eine Schärfe, die beide Kridan zusammenzucken ließ. Seran-Pakor fuhr fort zu sprechen. »Wenn man in einer Krise ist, ist es besonders wichtig, auf die Worte der Schriften zu vertrauen. Und da steht geschrieben: Prüfe, ehe du über das Knie brichst den Zweig, und so zerbrichst, was zusammengehört. Prüfe, denn Verdammnis kann dich befallen, handelst du vorschnell und einseitig ohne zu erwägen, was zu erwägen Gottes Auftrag an dich ist. Danach will ich verfahren. Ich werde mich gemeinsam mit Satren-Nor und den Botschaftern der Solaren Welten zusammensetzen und die Lage prüfen. Sie werden bis dahin keinen Krieg beginnen, Kass-Feor, weder mit Truppenbewegungen, noch mit Plänen! Und jetzt gehen Sie bitte! Sie und Kassil-Nur! Ich habe Ihre Sicht der Dinge zur Genüge gehört.«
    »Aber …!«, begehrte Kass-Feor auf.
    Der Raisa zischte scharf aus dem Schnabel. »Haben Sie vergessen, dass ich das religiöse Oberhaupt dieses Reiches bin, Mar-Tanjaj?«
    Der ältere Kridan senkte den Schnabel. »Nein. Wie Ihr wünscht, Euer Heiligkeit.« Er stand auf, brachte die übliche Ehrbezeichnung formvollendet zustande und verließ staksig den Raum. Der Chef des Bolpor folgte ihm.
    Der Raisa atmete auf. Neben ihm erhob sich Satren-Nor. Er trug in den letzten Tagen wieder das blassblaue Gewand, dessen Farblichkeit für den Frieden stand. »Ich bin stolz auf dich, Seran-Pakor«, meinte er so leise, dass Saha-Fera es nicht hören konnte. »Du setzt dich gegen Kass-Feor durch und beweist, ein würdiger Herrscher zu sein.«
    Der Raisa kratzte verlegen mit der Fußkralle auf dem Mosaikboden. »Ich weiß nicht, Satren-Nor. Was, wenn wir uns irren?«
    »Es kommt, wie Gott es will.« Satren-Nor legte ihm beruhigend die Kralle auf die Schulter. »Und nun muss ich los. Ich möchte alles für Wanda Ndogo und Kalpren Suresh vorbereiten. Sie müssten in den nächsten Stunden eintreffen.«
    Seran-Pakor machte eine Geste der Zustimmung. Er blickte Satren-Nor nach, der so aufrecht und stolz über den Steinboden ging, als ob ein Fehlen vor Gott ihn nicht bekümmern würde.
    Aber das stimmt nicht. Er hat auch Angst. Er fürchtet sich wie ich, falsch zu handeln. Schon früher erschienen dem kridanischen Volk Wesen, die Gott sandte. So sagen es zumindest die mündlichen Überlieferungen. Vielleicht geschieht dies nun wieder.
    Er hörte ein verlegenes Krächzen.
    »Es … es tut mir weh so viele Unannehmlichkeiten zu bereiten, Euer Heiligkeit«, erklärte Saha-Fera kleinlaut.
    Dem Raisa fiel ein, dass sie sich nicht erheben durfte, da er es ihr noch nicht erlaubt hatte. Sprechen konnte sie unaufgefordert, da er es ihr zum Beginn der Sitzung gestattet hatte.
    »Es ist gut, Saha-Fera. Wenn du es wünschst, kannst du gehen.«
    Die Kridan stand auf, bleib aber unschlüssig stehen. »Ich … Manchmal denke ich, es wäre besser, das alles würde nicht geschehen.«, flüsterte sie krächzend.
    Dem Raisa fiel zum ersten Mal auf, dass die ätherisch wirkende Kridan noch durchscheinender und schmaler wirkte als sonst. In den vergangenen Tagen hatte die Eierlegerin viel gepredigt und kaum gegessen.
    »Du solltest dich stärken. Iss und trink.«
    »Ich fühle mich nicht danach. Ich bin weder hungrig noch durstig.«
    Dem Raisa schauderte, als er das flackernde Licht in ihren Augen sah. Es mochte an der schrägen Sonneneinstrahlung durch das breite Fenster zum Park hin liegen, doch in diesem Moment erschien es ihm unnatürlich. Gleichzeitig wirkte die junge Kridan schöner denn je. Ihre Verletzlichkeit weckte im Raisa den Impuls sie zu schützen. Er trat auf sie zu und war gerade rechtzeitig bei ihr, als sie leicht schwankte, so als würde sie stürzen.
    Seran-Pakor legte seine Klaue an ihre Hüfte und berührte das lange weißsilberne Gewand, das die Kridan in schimmerndes Licht zu hüllen schien.
    »Du bist sehr schwach.«
    »Bitte … Ihr dürft nicht …«
    Der Raisa bemerkte erst jetzt, wie unsittlich er das Orakel festhielt. »Setz dich wieder hin. Ich rufe deine Schwester, damit sie sich um dich kümmert.«
    Saha-Fera ließ sich von ihm zurück zu dem Stuhl führen. Dabei kam dem Raisa plötzlich der Gedanke, dass Saha-Fera vielleicht sterben musste. Es waren fünf Novizinnen am schwarzen Tümpel. Zwei starben kurz nach dem Wunder , zwei weitere ringen noch immer um ihr Leben …
    Der Tod der zwei Novizinnen machte alles

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