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Sternenfaust - 111 - Die Stimmen der Götter

Sternenfaust - 111 - Die Stimmen der Götter

Titel: Sternenfaust - 111 - Die Stimmen der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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inzwischen ebenso gut beherrschte wie Sun-Tarin. Sein schwarz glänzender Schnabel erschien Wanda ein wenig heller. Kam der Prediger allmählich in die Jahre? Angeblich war der letzte Raisa hundertsechzig geworden. Wanda schüttelte leicht den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben und sich wieder auf das Gespräch zu konzentrieren – eine Geste, die ihr Gegenüber verwirrte.
    »Nun … Ich würde dieses Orakel gerne selbst kennen lernen«, erklärte Wanda.
    »Das lässt sich einrichten. Heute Abend findet Ihnen zu Ehren ein Bankett statt«, erwiderte Satren-Nor. »Leider wird ein privates Gespräch mit dem Orakel vom Tugendwächter Kales-Sun abgelehnt. Er ist der persönliche Betreuer des Orakels und ihrer Schwester.«
    »Steht dieser Priester unter Verdacht, etwas mit den Visionen zu tun zu haben?«
    »Wir können ihm nichts nachweisen«, warf nun Sun-Tarin ein. »Und selbst für einen Raisa, der noch nicht offiziell im Amt ist, kann es sich sehr nachteilig auswirken, einem Tugendwächter hinterher zu spionieren.«
    Der Raisa stieß einen gequälten Laut aus. »Sun-Tarin hat leider etwas Wahres gesagt. Kales-Sun ist ein guter Freund von Orlan-Gal, meinem zweiten Lehrer und dem höchsten Priester meines Tempels. Wenn wir mit unserem Verdacht falsch liegen, kann das schlimme Konsequenzen haben und meine Beliebtheit im Volk rapide herabsetzen. Und ein Raisa braucht die Treue seines Volkes, nicht seinen Unmut.«
    Wanda nickte. »Was können Ratsmitglied Suresh und ich also beitragen?« Sie warf Kalpren Suresh einen vielsagenden Blick zu.
    »Das sind drei Dinge«, erklärte der Raisa nun und legte seine Krallen auf dem Regierungstisch ineinander. »Erstens sollten Sie offiziell dementieren, dass die weiteren Schiffe, die in den Solaren Welten gerade gebaut werden, dazu geschaffen wurden, als Flotte einen Angriff auf Kridania zu fliegen. Das Orakel meinte, es seien Hunderte.«
    Wanda holte scharf Luft und wollte antworten, doch der Raisa sprach schon weiter.
    »Zweitens sollten Sie uns sagen, was Sie denken, Botschafterin, wer einen Nutzen von einem Krieg zwischen unseren Völkern haben kann, und drittens könnten Sie versuchen, mehr über das Orakel und den Tugendwächter herauszufinden, als wir bereits wissen, denn aufgrund religiöser Verpflichtungen sind uns leider die Krallen gebunden, was das Hinterherspionieren hinter einer Priesterin der Diaria und ihrem Tugendwächter betrifft.«
    Wanda griff nach dem kristallenen Becher mit Orangensaft, den der Raisa dem Besuch zu Ehren hatte auftragen lassen und nahm einen tiefen Schluck. »Erstens«, begann sie dann, »sind es bisher zwei weitere Schiffe und nicht Hunderte. Es sind auch keine Hundertschaften geplant. Die wenigen Schiffe, die in Planung sind und gebaut werden, sind dafür gedacht, den Perseusarm unserer Galaxis zu erforschen und nicht, um Kriege zu führen.«
    »Man könnte sie für beides nutzen«, unterbrach Sun-Tarin sie ungnädig.
    Überrascht sah Wanda zu ihm hinüber. Warum fiel er ihr jetzt in den Rücken?
    »Ich kann Ihnen nur das Wort von mir und das meiner Regierung geben, Sun-Tarin. Natürlich kann man ein Schiff auch in einem Krieg nutzen, ebenso wie Sie Ihre Kralle jetzt und hier gegen mich erheben könnten, denn auch die ist eine Waffe. Doch ich vertraue darauf, dass Sie das nicht tun, auch wenn mir die Vergangenheit im Umgang mit Ihnen nicht immer Ihre beste Seite gezeigt hat.« Obwohl ihre Aussage alles andere als diplomatisch war, fühlte sich Wanda befreit. Es war schon lange überfällig gewesen, ihrer Wut auf Sun-Tarin Worte zu verschaffen.
    Sun-Tarin sah tatsächlich getroffen aus. Sein Schnabel sank ein Stück hinab.
    »Nun«, meinte der Raisa. »Dann habe ich Ihr offizielles Statement, Exzellenz, dass diese Aussage – oder die Botschaft, die das Orakel erhalten hat – schlicht und ergreifend falsch ist. Das beruhigt mich und ich werde versuchen, dies auch meinem Volk zu erklären. Kommen wir zum nächsten Punkt. Sagen Sie uns bitte: Was denken Sie, wer einen Vorteil von einem Krieg hätte?«
    Kalpren Suresh sprang ein. Er sah wohl, dass Wanda die Gegenwart von Sun-Tarin mehr zusetzte als erwartet. »Nun, allen voran die J’ebeem. Wie Sie sicher bereits wissen, Euer Heiligkeit, haben die J’ebeem sogenannte J’eberde in den Solaren Welten eingeschleust. Wir haben das selbst erst kürzlich entdeckt.«
    Der Raisa und Satren-Nor machten Gesten der Bestätigung. Die Galaktische Abwehr und das IDC hatten die Kridan über die Ergebnisse der

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