Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta
Dana durch den Kopf.
»Ma’am, die explodierte Filteranlage befand sich in Hangar 4.«
Danas Augen weiteten sich. »Hangar 4. Da, wo die SOLAR 1 untergebracht wurde …«
*
Vincent erwachte in totaler Dunkelheit.
Und mit explodierenden Kopfschmerzen … , dachte er. Wie lange war ich jetzt bewusstlos? Sein Armbandkommunikator war zerbrochen.
Taglieri fühlte sich schlecht. Sein Kopf brummte und er hatte immer noch das Gefühl, alles in der Welt habe sich auf den Kopf gedreht. Als er sich zu bewegen versuchte, stellte er fest, dass dieser Eindruck durchaus der Wahrheit entsprach – der Boden unter ihm war stark geneigt und er lag mit dem Kopf nach unten. Irgendetwas ist passiert. Ich war auf der SOLAR 1 und wollte mit Mitchell … – Mitchell!
»Mitchell?«, krächzte er mühsam, als er versuchte, sich aufzurappeln. Er musste sich erst einmal setzen und sich über die Lage klar werden. »Vorsitzender Mitchell, können Sie mich hören? Wo sind Sie?«
Irgendwo rechts von sich hörte er ein leises Ächzen. Taglieri versuchte, aufzustehen. Ob es nun am Schlag auf den Kopf lag oder daran, dass es nach wie vor stockfinster war – sein Gleichgewichtssinn schwankte und die nachfolgenden Schritte konnte er nur mühsam machen. Außerdem stellte er beim ersten Schritt fest, dass er sich wohl den rechten Knöchel verstaucht hatte. Oder den Schmerzen nach zu urteilen, wohl eher ein Bänderriss , dachte Vince und musste die Zähne zusammenbeißen. Er konnte kaum auftreten.
Doch schon wenige Schritte später hatte er Mitchell erreicht. Er lag auf der Seite und hatte den Arm seltsam verdreht. Als Taglieri so vorsichtig er konnte den linken Arm abgetastet hatte, war er erleichtert: Nichts schien gebrochen. Wahrscheinlich hatte Mitchell sich die Schulter ausgerenkt. »Na, da haben Sie ja Glück gehabt, Herr Ratsvorsitzender«, brummte er. »Immerhin schon mal etwas.« Er tastete sich weiter zu dem Gesicht vor und klopfte Mitchell erst leicht, dann etwas stärker rechts und links auf die Wangen. »Mitchell?«
Wieder ließ der Ratsvorsitzende ein Stöhnen hören. Dann rührte er sich und Taglieri spürte, dass er begann, sich zu regen.
»Aufwachen, Mitchell!«
»Was … was ist passiert? … Au, mein Arm! … Warum kann ich nichts erkennen?«
»Es ist stockdunkel. Aber Sie werden sich dran gewöhnen«, erwiderte Taglieri. Das entsprach der Wahrheit – auch er begann jetzt langsam, Konturen in der Kabine zu erkennen. Licht kam hauptsächlich durch das verhältnismäßig kleine Bullauge herein, doch da auch im Hangar draußen offenbar das Licht ausgefallen war, war das keine besondere Erleichterung. Immerhin konnte man so zumindest schemenhaft erkennen, wo sich hier in der Kabine etwas befand.
»Und auf Ihre Frage, was denn eigentlich passiert ist: Aus irgendeinem Grund ist die SOLAR 1 gekentert, wenn Sie so wollen. Sie liegt auf der Seite.«
»Verdammt!« Mitchell hielt sich den Kopf und setzte sich mühsam auf. »Ich scheine mir nichts gebrochen zu haben. Aber … ah! … meinen Arm kann ich nicht bewegen. Scheint ausgerenkt, verdammt. – Ist mit Ihnen alles in Ordnung?«
»Ja, ein verstauchter Knöchel und ein paar Prellungen. Und ich glaube, wir beide haben auch eine Gehirnerschütterung«, meinte Taglieri nüchtern. »Ich schlage vor, wenn Sie sich besser fühlen, versuchen wir, Ihre Schulter wieder einzurenken. Und dann machen wir uns auf den Weg hier raus.«
»Raus … In die Halle?«
Gereizt fragte sich Taglieri, ob der Schlag auf den Kopf des Vorsitzenden wohl etwas zu stark gewesen war. »Natürlich, was dachten Sie denn? Wollen Sie hier warten, bis man Sie holt?«
»Ich schlage vor, dass wir uns erst einmal um Licht kümmern.«
»Wir können glaube ich genug sehen, um zu wissen, wo es hier rausgeht«, meinte Vince sarkastisch. »Ich wüsste nicht, warum ich es mir in einem so zerstörten Schiff erst einmal bequem machen sollte.«
»Es riecht nach Ozon«, meinte Mitchell. »Ich schätze, dass hier ein paar elektronische Leitungen durchgeschmort sind. Mir ginge es besser, wenn ich wüsste, was auf mich wartet, damit ich mir den kürzesten Weg aus diesem Wrack aussuchen kann.«
Taglieri antwortete nicht. Fakt war, dass sie die Kontrollkonsole für die Energie neben der Tür brauchen würden, egal, ob nun das Schott zu öffnen war oder ein Schiffsplan aufgerufen werden musste.
»Nun gut. Lassen Sie uns erst einmal Ihren Arm einrenken.« In der Dunkelheit konnte Taglieri sehen, dass Mitchell erst
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