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Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen

Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen

Titel: Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Prospektorenforschung befindet. Es hilft uns lediglich dabei, den Überblick zu bewahren, damit die Zusammenarbeit weiter so gedeihlich funktionieren kann wie bisher. Ich finde das nicht besonders unmoralisch oder verwerflich.«
    »Und Walter Gregorovitch steht hinter dieser Aktion?«, fragte Jason skeptisch.
    Andersson bejahte. »Er war es sogar, der dieses Vorgehen vorgeschlagen hat. Ich arrangiere gerne ein Gespräch mit ihm, wenn Sie das möchten.«
    Jason winkte ab. Er konnte keine anderweitigen Stimmungen oder Bilder von dem Einrichtungsleiter empfangen. Andersson schien zu glauben, was er sagte. Nun gut, das war wahrscheinlich mehr, als man hatte erhoffen können. »Nein, schon gut, ich glaube Ihnen.«
    »Dann lasse ich Sie einfach noch ein paar Tage überlegen«, sagte Doktor Karol Andersson prompt und erhob sich. »Sie werden ja ohnehin noch eine Weile hier weitere Experimente machen, da komme ich in nächster Zeit einfach noch einmal auf Sie zu und frage Sie, ob und wie Sie sich entschieden haben.« Er reichte dem jungen Mann die Hand, der sich nun ebenfalls aus seinem Sessel hochhievte.
    »Ich denke, das wird das Beste sein«, bestätigte Jason McVellor und wandte sich zum Gehen. Im Hintergrund hörte er Andersson herzhaft gähnen.
    »Schlafen Sie gut, Doktor.« Hinter ihm schloss sich leise die Bürotür.
    Und träumen Sie was Schönes. Das werde ich nämlich auch tun , dachte Jason noch, als Polinas Gesicht wieder vor seinem geistigen Auge erschien.
     
    *
     
    Mit dem Stadtplan, den er sich auf seinen Armbandkommunikator heruntergeladen hatte, war es kein Problem für Jason gewesen, am nächsten Tag das Star Corps-Gebäude in der Nähe der Township-Anlage zu finden. Es befand sich in Sichtweite der historischen Barackensiedlung, keinen Kilometer Luftlinie entfernt.
    Langsam stieg Jason auch bei den unzähligen Antigrav-Bus-Linien durch, mit denen man sich durch die riesige Stadt bewegen konnte. Sie schienen einem eigenwilligen System quer durch sämtliche Stadtteile zu folgen und bildeten ein unentwirrbares Knäuel an Schlangenlinien und Knotenpunkten. Aber hatte man dieses System erst einmal in Ansätzen durchschaut, dann war es doch gar nicht so schwer, von einem Ort zum anderen zu gelangen.
    Der Tag war mit um die 30 Grad Celsius Lufttemperatur schon wieder sehr warm gewesen, und Jason hatte den Großteil der Mittagsstunden damit verbracht, sich in klimatisieren Räumen aufzuhalten. Zuerst hatte er sich ein ausgiebiges Frühstück bei Far Horizon gegönnt, und war dann zu einem Besuch des Apartheid-Museums im Norden der Innenstadt aufgebrochen. Die Township-Führung hatte ihn neugierig auf diesen Abschnitt der Geschichte Südafrikas gemacht, und sein Unverständnis für die Beweggründe der Rassentrennung wuchs mit jedem Exponat, das er betrachtete und mit jeder Informationstafel, die er las.
    Ein ums andere Mal freute er sich, in einer aufgeklärten und toleranten menschlichen Gesellschaft aufzuwachsen, die solche seltsamen Auswüchse längst hinter sich gelassen hatte. Ja, die sogar Außerirdische grundsätzlich als gleichwertig ansah und ihre Anwesenheit auf der Erde schon beinahe als zur Gewohnheit geworden akzeptierte.
    Sieht man von den Spinnern von Pro Humanity einmal ab , dachte Jason. Die konservative Gruppe von Menschen, die ihre eigene Spezies und deren Bedürfnisse weit über die von anderen außerirdischen Individuen stellte, hatte politisch zum Glück kein Gewicht. Dennoch hielt sich der Verbund hartnäckig, und mit jedem neuen Konflikt, in den die Menschen gerieten, nahmen auch die Mitgliederzahlen der bekennenden Xenophoben wieder zu.
    Nach dem Museumsbesuch hatte sich Jason also zum Star Corps-Gebäude begeben und stiefelte gut gelaunt pünktlich um 1700 in die Empfangshalle.
    Der Unterschied zu den Räumen, die man bei Far Horizon als Erstes betrat, hätte kaum größer sein können.
    McVellor hatte das Gefühl, es hätte ihn in ein Gewächshaus verschlagen. Die Vorder- und Rückwand des Gebäudes bestanden aus durchgängigen Glasflächen, die je nach Sonneneinstrahlung abgedunkelt werden konnten. Dennoch hatte man das Gefühl, gar nicht richtig in einem Gebäude, sondern mehr in einem überdachten Stück Urwald zu sein, der rechts und links begrenzt war.
    Die etwa zehn Meter hohe Halle war in Grunde genommen eine einzige, von Fliesenwegen durchzogene Hydrokultur. Hätte man das Ganze von oben betrachtet, würde man nur ein Stück wuchernden Wald erkennen, den Wege in Form eines

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