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Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen

Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen

Titel: Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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warten. Schlafen, zum Beispiel.«
    Andersson hatte die Hände auf der Tischplatte gefaltet und zog überrascht eine Augenbraue hoch. Dann nahm er ein Datenpad zur Hand und notierte etwas darauf. Schlagartig nahm Jason die düstere Stimmung um den Einrichtungsleiter weniger gereizt wahr. »Huber hatte recht, Sie sind gut!«, murmelte er. »Wie Sie das gemacht haben, meine Müdigkeit erspürt … Sehr eindrucksvoll.« Er führte seine Eingaben zu ende und legte dann das Pad wieder weg. Sein Blick traf den Jasons.
    »Mister McVellor, hat Ihnen Huber schon verraten, was wir hier mit Ihnen vorhaben?«
    »Nicht direkt, Doktor. Er sagte etwas von einer speziellen Aufgabe, einem speziellen Training. Gezielter, sozusagen, mehr auf meine Fähigkeiten zugeschnitten. Etwas in der Art.« Jason wurde bei seiner Stammelei erstmals bewusst, dass er eigentlich gar nicht so richtig wusste, was man mit ihm hier anstellen wollte. Das war irgendwie beunruhigend, auch wenn er im Grunde genommen mit denselben Voraussetzungen beim Projekt auf dem Mars gestartet war.
    Karol Andersson nickte zustimmend. »Das entspricht soweit alles der Wahrheit, wenn auch nur sehr allgemein formuliert«, sagte er und stand auf. Er begann, mit hinter dem Rücken verschränkten Händen hinter dem Schreibtisch auf und ab zu gehen. »In der Tat geht es bei diesem Einzelprojekt darum, Ihre Sinne noch weiter zu schärfen – aber auch und vor allen Dingen, sie einem, nun ja, Alltagstest zu unterziehen. Eine erste Aufgabe für Sie, die den Einsatz Ihres Könnens erfordert und auf die Probe stellt.« Der Doktor war stehen geblieben und fixierte ihn mit seinem Blick. »Fühlen Sie sich dazu in der Lage und bereit?«
    »Ich … ich weiß nicht«, gab Jason unsicher zurück. »Wie genau sähe denn die Aufgabe aus, die mir zugedacht ist?«
    Andersson schlug die Augen nieder und nickte leicht. »Wenn ich Ihnen den Namen Jo Schüssler sage, was kommt Ihnen dann in den Sinn?«
    Jason überlegte. »Das ist doch der Vorsitzende von Star Trade, Inc. , nicht wahr? Ich kenne den Namen aus den Mediennetzen. Ab und zu sieht man dort etwas von ihm, eine Ansprache im Hohen Rat und solche Sachen …«
    »Er ist der Star Trade -Chef, richtig«, bestätigte Andersson. »Der Konzern arbeitet eng mit Far Horizon zusammen. Man kann beinahe sagen, die Konzerne sind zwei Seiten einer Medaille: Während Far Horizon die Technik entwickelt und mittlerweile alle großen Innovationen vom Mars kommen, ist Star Trade das Unternehmen, das alles vertreibt – und …«
    Jason sah nicht, worauf der Doktor hinauswollte und was das alles mit ihm zu tun haben sollte, nickte aber nur, um zu verstehen zu geben, dass er zugehört hatte.
    »Das Projekt, an dem Sie teilnehmen, Mister McVellor, ist eines, bei dem die Star Trade Inc. und Far Horizon zusammen arbeiten – und es sieht so aus, als würde der Handelskonzern in Zukunft auch Telepathen brauchen. Deshalb ist unser Projekt so wichtig. Bisher allerdings …« Hier zögerte Andersson kurz. »Es gab bis vor kurzem besonders eine vielversprechende Kandidatin für die praktische Zusammenarbeit mit der Star Trade Inc. Allerdings hat sich die junge Dame gegen die Zusammenarbeit mit uns entschieden.«
    »Mavi Darson«, entfuhr es Jason. Jetzt wurde ihm einiges klarer. Die ehemalige Mitprobandin hatte Far Horizon den Rücken gekehrt und sich entschlossen, mit den Christophorern auf Sirius III ein Institut für diejenigen aufzubauen, die diese Gabe besaßen, ohne sie erst mit Medikamenten induzieren zu müssen.
    Wieder bestätigte Karol Andersson die Vermutung Jasons. »Richtig. Das Institut auf Sirius III ist so gesehen mittlerweile eine Konkurrenz für uns geworden.« Der Einrichtungsleiter hatte sich wieder gesetzt. Er nahm ein anderes Datenpad als das von vorhin zur Hand und reichte es Jason. »Sowohl Jo Schüssler als auch Far Horizon sehen daher mittlerweile Handlungsbedarf: Wir müssen den Christophorern zuvor kommen, bevor sie das Monopol auf Telepathie an sich reißen.« Andersson beugte sich leicht vor und richtete den Zeigerfinger auf Jason McVellor. »Und genau da kommen Sie ins Spiel!«
    Jason betrachtete das Datenpad und las einen Augenblick die aufgerufene Datei. Es war eine elektronische Nachricht von Jo Schüssler an Walter Gregorovitch – eine förmliche Bitte, man möge doch einen der Telepathen-Probanden an sie »ausleihen«, herauszufinden, ob diese Probanden auch den Stress auf den Handelsschiffen durchhalten konnten.

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