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Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen

Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen

Titel: Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Zunge, doch sie schluckte ihn hinunter. Stattdessen setzte sie sich ebenfalls und legte in knappen Worten dar, weswegen sie mit Sonda Kontakt aufgenommen hatte. »Zwar ist es selten, dass J’ebeem-Frauen frei auf dem Markt arbeiten«, endete sie, »aber ich hege keinerlei Vorurteile.«
    Die Antwort war bestechend einfach: »Sprechen wir über Geld.«
    Savanna wand sich und schaffte es, keine konkreten Zahlen zu nennen. »Der leitende Ingenieur – und genau darum geht es – wäre natürlich in einer besseren Situation als die anderen Mannschaftsmitglieder«, meinte sie schließlich. »Als Handelsschiff wäre die Entlohnung auch erfolgsabhängig.«
    Sonda schwieg, trommelte mit den Fingern auf der Tischplatte; jeder Aufprall hinterließ einen winzigen Abdruck, der sich rasch wieder verflüchtigte. »Ich bin dir noch ein paar Antworten schuldig. Lass mich dir eine Geschichte erzählen.«
     
    *
     
    Zuallererst muss ich einen Mythos zerstören. Es stimmt keineswegs, dass ich lange Jahre bei den Kridan gelebt habe. He, Toler, hast du ihr die Geschichte etwa erzählt? Du bist doch verrückt! Gerade du müsstest es doch besser wissen!
    Wenn ihr wirklich wissen wollt, wieso ich auf Lor Els Auge gestrandet bin, muss ich früh anfangen. Ein bisschen weiter ausholen. Vor fünfzehn Jahren gab es auf Ebeem, meiner Heimatwelt, eine Art Revolution von oben. Wahrscheinlich habt ihr davon gehört. Seitdem haben die Adelsclans nicht mehr so viel zu sagen wie früher.
    Wie genau unsere Rechte beschnitten wurden, das steht hier nicht zur Debatte. Spielt ja auch keine Rolle. Dass ich zum Adel auf Ebeem gehöre, dürfte ja auch dir, Savanna, nicht entgangen sein. Dein Blick auf meine Gesichtstätowierung war eindeutig.
    Ich vermute mal, du kannst die Linien aber nicht lesen? Keine genaue Zuordnung machen?
    Hm, gut so.
    Ich stand in einer … nennen wir es schwierigen Art der Liebesbeziehung zu einem Angehörigen des höchsten Adels. Er hielt von den überkommenen Strukturen genauso wenig wie ich, aber wir beide hatten mit der Revolution nichts zu tun. Ü-ber-haupt nichts, um das klarzustellen. Nicht, dass uns das Gedankengut völlig unsympathisch gewesen wäre, aber wir sahen keine Notwendigkeit zu großen Umwälzungen. Zu viel Stress, völlig unnötige Arbeit und darüber hinaus hat eine Revolution so etwas un-j’ebeemsches, unelegantes, versteht ihr?
    Warum schaust du so skeptisch drein, Savanna Dionga? Du glaubst mir nicht? Lass mich weitererzählen, dann kannst du immer noch über mich und meine Geschichte urteilen. Warum, frage ich dich, sollte ich dich belügen?
    Ich war mit ihm zusammen, als die ersten … Unruhen kamen. Meine Familie war zu unbedeutend, um wirklich in Mitleidenschaft gezogen zu werden, aber seine stand geradezu im Brennpunkt der Ereignisse.
    Keine Ahnung, wie viel ihr über die Revolution wisst. Die J’ebeem haben viel dafür getan, nur wenig an die Öffentlichkeit dringen zu lassen – planetenintern, und schon gar nicht in die Galaxis hinaus.
    Ich habe mich – aus bestimmten Gründen, vielleicht reden wir irgendwann darüber – mit der Historie eurer Welt auseinandergesetzt und dabei auch gelernt, dass die Menschen sich einiger äußerst blutiger Revolutionsbewegungen rühmen können. Anfangs waren die benachteiligten Massen stets begeistert, dann rollten die Köpfe und sprachen die Waffen. Dann waren nicht unbedingt mehr alle davon angetan, richtig?
    Auf Ebeem war es … hm, ähnlich. Und doch völlig anders. Wir verschwenden keine Zeit damit, uns besondere Hinrichtungsmethoden oder noch effektivere Folterinstrumente auszudenken. Natürlich gab es Tote, das ist unabdingbar, aber alles läuft ein wenig, sagen wir, heimlicher ab.
    Ssst, und der eine oder andere ist verschwunden.
    Dummerweise erging es meinem Geliebten so. Gerade als ich bei ihm war, sagte ich das schon? Da das Ganze im Schlafzimmer ablief, konnte es mir nicht verborgen bleiben. Und das war das Problem.
    Es war ein wenig turbulent, als wir uns gemeinsam wehrten. Wir waren beide nicht ganz ungeübt, was Kampfsport angeht, sodass die vier gedrungenen Meuchelmörder einige Probleme hatten. Eine Klinge raste auf mich zu, ein tödlicher, lautloser Stoß. Gezielt auf meine Kehle, brutal und radikal. Ein Schnitt, und es wäre vorbei gewesen.
    Ich wich aus, schnell genug, aber trotzdem, etwas zu langsam. Ich habe immer noch eine kleine Narbe vom Halsansatz bis zum Ansatz des Brustbeins.
    Trotzdem wünschte sich der Angreifer in seinen letzten

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