Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen

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Autoren: Anonymous

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in diesem Etablissement angestellt gewesen.
    Der Kerl kippte den Klarnektar wie Wasser und schüttelte sich daraufhin, was eine Wolke Schweißgestank über den Tisch trieb.
    Harry hingegen konzentrierte sich auf das Spiel und las die vielen kleinen Signale seiner Gegner. Die meisten davon, das hatte er inzwischen herausgefunden, produzierten diese ganz bewusst; sie dienten der Täuschung des Gegners. Andere hingegen waren tatsächlich das, was sie zu sein schienen: verräterische kleine Fehler, die im harten Spiel den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachten.
    Er nippte hin und wieder an einem starrschen Feuerlikör – er konnte sich nicht erinnern, jemals einen echten Feuerlikör in dieser Qualität getrunken zu haben – und konnte sich über nicht geringen Zuwachs seines erspielten Vermögens erfreuen.
    Diese Spieler waren also das Beste, was die Unterwelt von Lor Els Auge aufzuweisen hatte? Vielleicht sollte Harry noch einige Wochen hier bleiben und auf diese Weise zu Geld kommen, zu merklich mehr Geld, als für den Luftfilter nötig war.
    Er hatte sich bisher immer für einen recht passablen Spieler gehalten, aber offenbar war er besser als er selbst vermutet hatte. Das Ganze begann ihm direkt Spaß zu machen, die innere Anspannung verschwand mehr und mehr. Ob Ar’ellana deshalb ein so großzügiges Angebot unterbreitet hatte, um ihn in die Runde zu bringen? Hatte sie instinktiv erkannt, dass er den anderen überlegen war?
    Er fühlte sich wie der König …
    … und merkte nicht, dass im nächsten Augenblick damit begonnen wurde, ihm sein neu erworbenes Reich allzu gründlich zu entziehen.
    »Spaß vorüber«, sagte Spinnenfinger. »Verdoppeln wir die Einsätze.«
    Harry glaubte, in den Worten seines Gegenübers beginnende Wut und Frustration zu hören, aber der andere war nichts als ein Schauspieler. Ein ziemlich guter Schauspieler. Das merkte Harry Chang allerdings viel zu spät.
    Keine Stunde später stand er vor dem Nichts.
    Sein Gewinn hatte sich verflüchtigt und seine Gegner grinsten. Dem Fetten rann vor lauter Lachen sogar ein Speichelfaden über das Dreifachkinn. »Und jetzt?«, nuschelte er. »Soll Ar’ellana wieder für ein oder zwei Stunden ihrer kostbaren Zeit ihren Körper einsetzen?«
    Das schmierige Lachen des Dicken gab Harry den Rest. »Keineswegs«, sagte er kalt. »Gehen wir doch auf Risiko. Ich brauche Geld, und ich weiß, dass ich gewinnen kann.«
    »Ein Verzweifelter«, spottete Spinnenfinger. »Was willst du setzen, Junge?«
    »Alles, was ich noch habe. Mein Schiff. Die MEECHANT.«
    Als es heraus war, fragte er sich selbst, ob er den Verstand verloren hatte.

    *

    Als Savanna die Tür hinter sich schloss und sich fragte, ob sie auf diese jämmerliche Information nicht lieber hätte verzichten sollen, wenn sie dafür Andor Krvallo gar nicht erst begegnet wäre, sah sie jemanden, mit dem sie nicht gerechnet hätte.
    »Toler«, sagte sie.
    Der Hüne hielt die Finger seiner rechten Hand im Vollbart vergraben.
    Durch den Korridor schwadronierten eine Menge Leute, für die keiner der beiden einen Blick hatte.
    »Du hast dir ein paar Erkundigungen eingeholt?«, fragte Toler. »Was weiß das Star Corps über mich?«
    »Wie kommst du darauf, dass ich über dich geredet habe?«
    Er grinste. »Schade. Es hätte mich wirklich interessiert. Also habt ihr nur über Sonda gesprochen? Du glaubst doch nicht im Ernst, dass das Star Corps auch nur irgendetwas über sie weiß? Oder täusche ich mich?«
    »Eine Menge Fragen, die du da so beiläufig stellst, ohne dass es einen Grund gibt, dass ich dir Antworten liefern sollte.«
    »Auch ich weiß gern, mit wem ich es zu tun habe. Wie gut, dass ich dich zufällig treffe. Ich war auf dem Weg zur MERCHANT. Du könntest mich begleiten.«
    Zufällig treffe? , dachte Savanna. Das glaubst du doch selbst nicht, Toler. Es gefiel ihr gar nicht, dass der andere sie offenbar beobachtet hatte. »Welch ein Glück«, sagte sie, »denn du hättest in der MERCHANT ohnehin niemanden angetroffen.«
    »Wo ist Harry Chang?«
    »Er pflegt nicht, mich über jeden seiner Schritte aufzuklären.«
    »Ich weiß, wo ihr billig an Nahrungsmittel kommt«, wechselte Toler unvermittelt das Thema. »Auch lang haltende Konzentrate und biologische Rohstoffe zur Wiederverwertung.«
    »Wieso …?«
    »Ich will dir nur beweisen, dass ich nützlich bin. Ich kenne mich auf dieser Raumstation aus. Ebenso wie Sonda. Und ich muss dir eins sagen, leider – mehr wirst du über uns