Sternenfaust - 127 - Tödlicher Angriff (2 of 4)
anderes.
»Hat Häuptling Javarhi sich bereits entschieden?«, fragte Dana.
Ein weiteres nervenaufreibendes Zwiegespräch entspann sich zwischen der Sprachexpertin und Ningihu. Dann endlich nickte Mary Halova. »Der Häuptling erlaubt uns, drei unserer Leute zusammen mit dreien seiner Leute zum Tempel zu schicken. Doch bevor wir uns der Wohnstatt ihres Gottes Mchasch nähern dürfen, müssen sich die drei Auserwählten einem Weiheritual unterziehen. Sind Sie damit einverstanden?« Ihr Blick wanderte unsicher zwischen Dana und Taglieri hin und her.
»Natürlich sind wir das! Ganz egal, was dafür getan werden muss«, sagte Dana voller Entschlossenheit. »Dieser Gott ist unsere einzige Chance, vielleicht einen Hilferuf ins All schicken zu können.«
Taglieri nickte. »Das kann ja lustig werden!«, murmelte er vor sich hin, doch Dana Frost hatte genau gehört, was er gesagt hatte. Und wenn sie ehrlich war, hatte sie gerade das Gleiche gedacht.
*
STARLIGHT, großer Konferenzraum
Hagen Brenner hatte sich für die transgalaktischen Videotransmission in den Konferenzraum zurückgezogen und das Bild auf den großen 3-D-Monitor umgeleitet.
Noch kreiste das Star Corps-Logo vor einem Abbild der Raumstation Transalpha IV im Orbit um Karalon III, während eine Texteinblendung in unregelmäßigen Abständen daran erinnerte, dass der Anruf sich noch in der Warteschleife befand.
Der Kommandant der STARLIGHT ging nervös auf und ab. Zu wenig Ergebnisse hatte er vorzuweisen, zu wenig gute Nachrichten zu überbringen. Seit sie die Flugbahn der STERNENFAUST mithilfe der wenigen Restspuren berechnet hatten, ihr gefolgt waren und sie schließlich geortet hatten, waren sie keinen Schritt weiter gekommen.
Obwohl das Schwesterschiff äußerlich intakt war und auch die internen Analysesysteme keine weiteren Unregelmäßigkeiten aufgedeckt hatten, schien da etwas ganz und gar nicht zu stimmen.
Ein leiser Alarmton kündigte die einsetzende Übertragung an. Brenner kehrte an seinen Platz am Kopf des Konferenztisches zurück und ließ sich mit einem tiefen Seufzer in den Sessel nieder.
»Guten Tag, Commodore Brenner«, meldete sich Alex Bidlo von ihrem Schreibtisch aus und lächelte freundliche in die Kameraoptik.
»Guten Tag, Admiral. Ich danke Ihnen, dass Sie Zeit gefunden haben, meinen Anruf entgegen zu nehmen.«
Bidlo nickte ihm zu, legte die Hände übereinander und wischte mit einer knappen Kopfbewegung ihr halblanges blondes Haar zurück. »Was für Neuigkeiten in der Angelegenheit haben Sie zu vermelden?«
»Keine«, antwortete Brenner geradeheraus.
Bidlo zog sichtlich überrascht und wenig erfreut die Stirn in Falten.
»Ma’am, wie Sie wissen, haben wir die STERNENFAUST geortet, aufgespürt und verfolgen sie seit geraumer Zeit. Wir konnten allerdings noch nicht herausfinden, was los ist. Etwas hat uns jedoch sehr beunruhigt.«
»Was?«
»Wir konnten nur noch um die hundert Besatzungsmitglieder scannen. Wir wissen nicht, was mit den anderen ist. Sie könnten die STERNENFAUST verlassen haben oder …« Er stockte im Satz, denn es war nicht notwendig, das Offensichtliche auszusprechen. »Wir haben keine Anhaltspunkte, weshalb die restliche Besatzung nicht willens oder fähig ist, unsere Funkrufe zu beantworten. Die STERNENFAUST behält stur ihren Kurs.«
»Und das heißt im Klartext?«, setzte die Vorsitzende des Star Corps auf Karalon nach.
Brenner strich sich mehrfach über das Kinn, bevor er mit seinen Erläuterungen fortfuhr.
»Es gibt viele Möglichkeiten. Technisches Versagen könnte eine mögliche Ursache sein. Vielleicht fliegt die STERNENFAUST auf Automatik. Es gibt keinerlei äußerlich sichtbare Schäden.
Wäre die Mannschaft das Opfer einer Seuche geworden, warum sind dann noch hundert Leute am Leben? Warum hat man keinen Notruf abgeschickt?«
Brenner machte eine Pause.
»Sprechen Sie!«, erwiderte Bidlo. »Sagen Sie es offen!«
»Wir haben noch zu wenig Informationen. Es gibt jedoch ein Szenario, das zu allen Anhaltspunkten passt.« Commodore Brenner holte tief Luft. »Die STERNENFAUST ist in der Gewalt unbekannter Entführer. In einem solchen Fall dürften die meisten Besatzungsmitglieder tot sein, der Rest könnte als Geiseln gehalten werden.«
Die Miene von Alex Bidlo gefror zu einer Maske der Ruhe. Doch Brenner registrierte die sich deutlich abzeichnende Halsmuskulatur der schlanken Vierzigjährigen. Nicht nur er erinnerte sich an den Vorfall mit den Rebellen und der STARLIGHT.
»Und
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