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Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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ihm rief. Erst als der Rufende schon fast heran war, schreckte Vincent auf und warf einen Blick auf den jungen Mann, der plötzlich hinter ihm aufgetaucht war. »Izanagi? Was wollen Sie denn hier? Wir evakuieren das Schiff!«
    Der ehemalige Christophorer-Mönch, der seit Kurzem als wissenschaftlicher Berater auf der STERNENFAUST tätig war, aber das Schiff bei Raumstation 359 verlassen hatte, straffte seine zivile Kleidung und schüttele den Kopf. Seine wie immer als riesige Stacheln frisierten Haare wirkten wie ein bizarres Gebirge. »Ich bin mit dem Shuttle von Doktor Kremer nach Vesta gekommen, Admiral«, erklärte der junge Mann. »Nachdem ich auf der Raumstation vergeblich nach Adric suchte, als wir unseren Transport zu Erde nehmen sollten, war mir klar, dass er sich nur zurück an Bord geschlichen haben konnte.«
    Vincent verdrehte die Augen zur Korridorwand. Er fasste den wissenschaftlichen Berater am Oberarm und zog ihn mit sich. »Ich hätte den Jungen wirklich für klüger gehalten, Izanagi. Kommen Sie, ich war gerade auf dem Weg zu ihm. Begleiten Sie mich, wenn Sie wollen.«
    »Gerne, Admiral.« Izanagi grinste, aber es wirkte ein wenig gequält. Sicher fühlt er meine Anspannung, und das färbt auf ihn ab , dachte Taglieri.
    »Eigentlich hätte ich Adrics Plan irgendwie ahnen müssen.«
    »Auch ein noch so talentierter, empathisch veranlagter ehemaliger Christophorer versagt mal bei seiner Menschenkenntnis.«
    Drei Minuten später standen sie vor der Tür zu Adrics Quartier, und der Admiral aktivierte mit einem Code den Öffner. Kein Klingeln, keine Vorwarnung, dass der Junge gleich Besuch bekommen würde.
    Vincent hatte entschieden, sich gar nicht erst auf eine Diskussion einzulassen und gleich hart durchzugreifen.
    Der Junge lag auf seinem Bett und hörte dröhnend laute Musik, die aber erst zu hören war, als sich das Schott vor ihnen öffnete. Die Bässe der elektronisch erzeugten Klänge brachten die Dinge in dem Raum zum Vibrieren. Lesepads klapperten im Rhythmus auf dem Schreibtisch: Kleidungsstücke lagen auf dem Boden herum. Adric schien die Unordnung nicht zu stören.
    »Mach das leiser!«, schrie der Admiral gegen den Lärm an.
    Adric schreckte auf und hieb auf eine Steuerungseinheit. Sofort verstummte die in Vincents Ohren kakofonische Komposition. Der Junge stand vom Bett auf und stellte sich vor Taglieri.
    »Ich habe Sie gar nicht klingeln hören, Admiral.«
    »Das liegt vielleicht daran, dass ich nicht geklingelt habe«, knurrte Taglieri und funkelte Adric böse an.
    »Hallo, Izanagi. Wie war deine Reise zur Erde? Da du hier bist, nehme ich an, dass wir wieder im Sol-System sind. Leider hat man mir für den Rest der Reise jeglichen Kontakt zur Schiffskommunikation verboten und die Kabinenfenster polarisiert. Ich habe also keine Ahnung, wo wir uns befinden.«
    Izanagi trat neben Taglieri in den Raum und begrüßte den Jungen mit einer freundlichen Umarmung. Aber auch der ehemalige Mönch nahm gleich darauf wieder eine reservierte Haltung an.
    Vincent blickte streng im Raum umher, bis Adric anfing, reumütig ein paar Kleidungsstücke zusammenzuklauben und aufs Bett zu werfen. »Wie geht es Commander Mulcahy?«, fragte er schließlich leise.
    »Wir wissen es noch nicht«, sagte Taglieri. Unverhohlene Vorwürfe schwangen in seiner Stimme mit. »Allerdings wäre er gar nicht in dieser Lage, hättest du dich nicht wieder an Bord geschlichen.«
    Adric ließ den Kopf hängen und setzte sich lustlos aufs Bett. »Sie hatten recht, Admiral. Es tut mir leid, dass durch meine Schuld Menschen zu Schaden gekommen sind.«
    »Ich gebe dir fünfzehn Minuten, um deine Sachen zu packen, Adric«, sagte Taglieri so ruhig er konnte. »Wir evakuieren das Schiff. Es liegt im Raumdock von Vesta.« Er tippte einen Befehl in die Konsole Adrics ein. Die Fenster stellten von einer Simulation des sternenübersäten Alls auf normale Durchlässigkeit um.
    Der Junge warf einen Blick nach draußen. Von dieser Seite aus konnte man die STARFIGHTER sehen, die ein paar Kilometer entfernt auf der anderen Seite der Raumwerft lag. Selbst von hier konnte man die massiven Schäden erkennen, die das Schwesterschiff der STERNENFAUST im Kampf mit den Kridan und den Quallen davongetragen hatte. Wahrscheinlich musste man den halben Star Cruiser auseinandernehmen, um das Schiff wieder flott zu bekommen. Das würde Wochen, wenn nicht gar Monate in Anspruch nehmen.
    »Sieht die STERNENFAUST auch so übel aus?«, wollte Adric

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