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Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Vorfall auf Lor Els Auge hat sie sich nicht mehr gemeldet. Keine Ahnung, wo Chang und seine MERCHANT II sich gerade herumtreiben. Ich will nur hoffen, dass es weit genug von irgendwelchen Riesenquallen oder Kridan ist …
    Seufzend wandte der Admiral sich um und wollte sich auf dem Weg machen. Bevor er endgültig von der STERNENFAUST ging, hatte er noch ein paar Dinge zu regeln. Dazu gehörte auch eine Standpauke für Adric.
    Ein leises Alarmgeräusch erklang. Vincent stutzte. Wer konnte denn jetzt noch zu ihm wollen, wo doch alle angewiesen waren, die STERNENFAUST zu verlassen? Er stellte sein Gepäck ab und begab sich geschäftsmäßig hinter seinen funktionalen Schreibtisch. Schließlich sind wir noch im Dienst …
    »Herein«, gab er die akustische Freigabe für den Schließmechanismus der Tür.
    Gleich darauf stürmte eine Frau mit nachdenklicher Miene in sein Büro. Ihre braunen Locken wirbelten um ihren Kopf, als sie ohne zu fragen auf dem Stuhl vor Taglieris Tisch Platz nahm.
    Taglieri zog misstrauisch eine seiner buschigen Augenbrauen nach oben. »Lieutenant Halova? Warum sind Sie noch nicht von Bord, so wie die anderen Offiziere?«
    Die Sprachwissenschaftlerin und Kryptologin war mit in den Kampf gezogen, weil sie nach der Eroberung von Kridania bei der Entschlüsselung fremdsprachiger Texte und dem Knacken der Computersysteme hätte helfen sollen.
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und runzelte die Stirn. Dann beugte sie sich vor und legte die Handflächen auf die Tischfläche. »Ich habe lange überlegt, wie und wann ich Ihnen das sage, Admiral.«
    »Was meinen Sie?«
    Ein durchdringender Blick traf Taglieri. »Diese Quallen … Es ist, als ob sie mich direkt angesprungen haben.« Sie lachte. »Nun, nicht die Erscheinungen direkt. Sie erinnerten mich an eine Situation, in der ich schon einmal ein solches Gefühl hatte, das fast einer Erhabenheit gleichkam. Können Sie sich denken, wovon ich rede?« Erwartungsvoll schaute sie Taglieri an.
    Der Admiral überlegte. Wusste Halova von der Qualle, die bei Hegel III gesehen worden war? Gut möglich, denn die Gerüchte über die Erscheinung waren im ganzen Schiff herumgegangen. Aber es gab keine Aufzeichnungen von dem Zwischenfall. Das konnte sie also nicht meinen. »Leider weiß ich immer noch nicht, wovon Sie reden …«
    Mary klopfte mit den Knöcheln ihrer Hände auf den Schreibtisch. »Der Außerirdische auf dem Wüstenplaneten! Unter der Kuppel!«, rief sie. »Da war etwas, das dieses Wesen uns mitteilen wollte!«
    Vincent fiel aus allen Wolken. »Was? Das ist doch jetzt schon – wie lange her? Über ein halbes Jahr! Und jetzt plötzlich fällt Ihnen etwas dazu ein?«
    »Ja!« Die Sprachwissenschaftlerin nickte eifrig. »Und ich komme deswegen zu Ihnen, weil wir die Einzigen waren, die mit diesem Wesen gesprochen hatten.«
    Mit diesen Worten zog sie ein ePad aus einer ihrer Uniformtaschen. »Das Wesen unter der Kuppel nutzte, soweit wir unseren Aufzeichnungen und Erinnerungen trauen können, religiöse Metaphern.«
    »Erzengel und Luzifer, ich erinnere mich«, murmelte Taglieri. »Wirres Gequatsche einer sterbenden Existenz, wenn Sie mich fragen. Das habe ich damals gesagt, und davon bin ich auch heute noch überzeugt.«
    »Sehen Sie, und ich glaube, das stimmt so nicht!« Mary Halova legte einen triumphierenden Gesichtsausdruck auf. »Ich bin das Gespräch noch einmal durchgegangen, und je öfter ich darüber nachdenke, desto klarer wird es mir: Das kam nicht vom Wesen selbst, sondern von uns!«
    »Wie bitte?« Taglieri verstand kein Wort. »Sie meinen, wir haben nur mit uns selbst geredet?«
    »In gewisser Weise, ja«, meinte Halova. Sie tippte auf dem Pad herum und las laut vor: » ›Ihr habt die Erzengel gerufen‹ … ›Dein Volk ist dem Untergang geweiht. Die Erzengel werden euch holen‹. Und hier: ›Hütet euch vor Luzifer‹! Das sind menschliche Begriffe, Admiral. Dinge aus irdischen Mythologien und Religionen. Dieses Wesen hat nur unsere Sprache gewählt, damit es im bildlichen Sinne seine telepathischen Gedanken auf uns übertragen und mit uns kommunizieren konnte. Ich gehe inzwischen davon aus, dass das Wesen unseren Verstand gescannt hat. Und es stellte fest, dass wir Menschen zwar in Bildern denken, aber mit Sprache kommunizieren. Also benutzte es Begriffe, die es in unseren Gedanken gefunden hat. Wir dürfen das Gesagte folglich nicht wörtlich nehmen, sondern nur im bildlichen Sinne verstehen.«
    Der Admiral setzte sich und

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