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Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 136 - Flammenschert (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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auf der Monitoranzeige die Ausrichtung des neuralen Gewebes. Jetzt konnten die »Anschlüsse gelegt werden«, wie Kremer es ausdrückte. Ein weiterer Befehl, und der Chip wurde an Ort und Stelle platziert, mikrometergenau.
    »Soweit, so gut«, sagte Tregarde, nicht ohne eine gewisse Bewunderung für seinen Kollegen, der bis hierhin trotz einiger Schweißperlen auf der Stirn erstaunlich souverän wirkte. »Die neuralen Werte sind stabil, die Gehirnwellen-Muster sind im grünen EEG-Bereich.«
    »Ich habe auf dem Flug hierher drei Simulationen der Operation durchgespielt«, erwiderte Dr. Kremer. »Zur Vorbereitung.«
    Der Mann versteht sein Handwerk, das muss man ihm lassen …
    Der bioneurale Chip bestand aus einem Trägermaterial von Coblockpolymeren, einer Art Kunststoff, die auf bestimmte Stoffe reagierend eine zuvor festgelegte Form einnahm. Anscheinend war das Bauteil auf die Zusammensetzung von Liquorflüssigkeit eingestellt worden, denn sobald das Hirnwasser den Chip umspülte, krallten sich seine Füßchen automatisch im Gewebe fest.
    »Und jetzt wird es spannend!«, murmelte Doktor Kremer, als die Roboterfinger begannen, die Nervenbahnen vom Gehirn des Captains mit den entsprechenden Anschlüssen des Chips zu verbinden. Auf den Anzeigen sah es so aus, als würde man einfach ein Kabel in eine dafür vorgesehene Buchse stecken.
    Der Vorgang nahm insgesamt zwei Stunden in Anspruch. Tregarde und die Paramedics überwachten weiterhin die Gehirnfunktionen Mulcahys. Es gab keine Komplikationen.
    Irgendwann setzte Kremer einen letzten Finger auf den Touchscreen und ließ alle Robotarme bis auf einen zurück in ihre Deckenverkleidung schnellen. »So, das war’s!«, verkündete er. »Jetzt müssen wir den Chip nur noch aktivieren und hoffen, dass er so funktioniert, wie wir uns das vorstellen.«
    Tregarde war müde und erschöpft. Seit der Schlacht bei Kridania hatte er keine ruhige Minute mehr gehabt, geschweige denn gegessen oder geschlafen. Er wollte das hier jetzt endlich hinter sich bringen und Captain Mulcahy auf dem Weg der Besserung wissen. »Wir haben lange genug darauf gewartet, dann machen wir es jetzt gleich«, schlug er vor. Auch die erschöpften Paramedics nickten zustimmend.
    »Alles klar.« Kremer gab den Befehl in die Konsole ein, und der Robotarm initiierte die Aktivierung des Chips.
    Ein Warnsignal ertönte augenblicklich. Tregarde stürzte zur Kontrollanzeige und las ab, was diese registrierte. »Neuronale Aktivität bei null! Kremer, was zum Teufel haben Sie da gemacht?«
    Der Neuropsychologe blickte still auf den Monitor. »Abwarten«, murmelte er.
    »Abwarten? Der Mann ist hirntot!«, schrie Tregarde. »Der Chip hat wohl so was wie einen Kurzschluss verursacht!«
    Der Alarm erstarb. Alle Blicke richteten sich auf die neu angezeigten Werte. Sie lagen wieder im normalen Bereich. Die ersten durchgeführten Tests der Erinnerungsspeicherfunktionen, die gleich darauf automatisch erfolgten, lieferten vielversprechende Ergebnisse. Alles schien plötzlich in bester Ordnung zu sein.
    »Was war das denn?«, fragte die blonde Paramedic, die Ash zuvor bei der Vitalfunktionsüberwachung Codys assistiert hatte.
    »Störwellen«, meinte Kremer lakonisch. »Der Chip hat einen EEG-Impuls ausgesendet, der den Scan unterbrach. Die Gehirnfunktion des Patienten war nie unterbrochen. Das wusste ich bereits aus der Simulation.«
    »Wie schön, dass Sie dieses Wissen für sich behalten haben«, knurrte Ashkono. »Gibt es sonst noch ein paar Überraschungen?«
    Doktor Willem Kremer lachte. »Nur gute, wie ich hoffe.« Er machte eine einladende Geste. »Nur zu. Sie können den Captain jetzt aufwecken. Mal sehen, was – oder wer – uns da erwartet …«
     
    *
     
    Habe ich alles?
    Admiral Vincent Taglieri sah sich noch einmal in seinem Büro um. Die Mannschaft der STERNENFAUST ging von Bord, und auch ihr Befehlshaber würde das Schiff in Bälde verlassen.
    Nachdem er in seinem Quartier alles Notwendige eingepackt hatte, war er noch einmal in seinen Raum neben der Brücke zurückgekehrt, um ein oder zwei persönliche Gegenstände mitzunehmen, auf die er auch während der Zeit, die er nicht auf dem Star Cruiser weilen konnte, nicht verzichten wollte. Zum Beispiel die Replik eines Gemäldes von William Hodges, die das Schiff von James Cook zeigte. Er hatte es von Savanna Dionga geschenkt bekommen und liebte es genauso, wie die Frau, die es ihm gegeben hatte.
    Savanna … Ob sie mir wohl inzwischen verziehen hat? Seit dem

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