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Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Titel: Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Zuhörer. »Es soll Kurse geben, von erfahrenen Tanjaj, in den verschiedenen Vierteln und Bezirken. Jede Eierlegerin, die fähig ist, einen Graser zu halten, soll daran teilnehmen. Nur so können wir einem weiteren Besatzungsversuch der Schnabellosen entgegenwirken.«
    »Aber … Euer Heiligkeit …«, krächzte der Mar-Tanjaj Resan-Tar. »Wer soll unsere Gelege schützen? Wir können nicht …«
    »Ungewöhnliche Situationen verlangen ungewöhnliche Wege!«, unterbrach ihn der Raisa scharf. »Ihr habt gesehen, was der Feind tut! Die Solaren Welten wollen gezielt Matlanor und mich angreifen! Sie müssen gestoppt werden! Das Volk muss einsatzbereit und kampffähig sein! Die Maschinen und Fabriken dürfen nicht ruhen, die Raumschiffe nicht rasten und die Kridan nicht schlafen!«
    Betretenes Schweigen folgte. Sun-Tarin spürte, dass der Raisa mit seinen radikalen Ansichten immer mehr ins Abseits rückte. Mit ein bisschen Glück würde ihre Mission gelingen, weil es nur noch wenige Hardliner gab.
    Es lag auch an dem Angriff im Allister-System. Dieser Kampf war unehrenhaft geführt worden, ohne den Versuch, diese Menschen zum Einen Gott zu bekehren. Und nun wollte der Raisa sogar Eierlegerinnen in die Schlacht führen …
    Orlan-Gal breitete die flügelähnlichen Arme aus. »Ich bin mir sicher, Euer Heiligkeit, dass die Eierlegerinnen gerne ihren Beitrag leisten.«
    Schon seit Längerem sprach der Priester dem Raisa nach dem Schnabel, um in dessen Gunst wieder aufzusteigen.
    Der Raisa rieb die Schnabelhälften hart aneinander. »Ganz genau! Sie dürfen Gott dienen! Sie dürfen mir dienen! Und gemeinsam werden wir diesen Krieg gewinnen!«
    Damit war dieses Thema vorerst vom Tisch. Was das für die zukünftige Struktur des kridanischen Volkes hieß, wagte sich Sun-Tarin nicht auszumalen. Mit diesem Anliegen wurden sämtliche Traditionen der Kridan auf den Kopf gestellt!
    Nach einem Bericht des Mar-Tanjaj über die aktuelle Lage des Heeres und der Raumflotte wurde die Sitzung geschlossen. Sun-Tarin hatte sich die ganze Zeit über ruhig verhalten, obwohl ihn längst die Ungeduld erfasst hatte. Jetzt griff er nach der Tasche, die Farun-Dan neben ihn gestellt hatte.
    Nach und nach verließen die meisten Kridan den Saal. Der Raisa blieb mit vier seiner engsten Vertrauten zurück. Unter ihnen waren Farun-Dan, Orlan-Gal und zwei hohe Generäle, die dem Raisa treu ergeben waren:
    »Was ist denn noch, Sun-Tarin?«, fragte der Raisa ungehalten. »Ich möchte sobald wie möglich zurück in den Palast fliegen.«
    »Gewiss, Euer Heiligkeit.« Sun-Tarin trat zögernd einen Schritt vor und hob die Tasche auf den Konferenztisch. »Aber im Rahmen meiner Beförderung habe ich einen Auftrag des Mar-Tanjaj erhalten. Es geht um das von ihm leicht geänderte Gesetz, das im Falle eines Anschlages der Schnabellosen in Kraft treten soll.«
    Die Augen des Raisa wurden schmal. »Resan-Tar möchte es ändern? Inwiefern?«
    Sun-Tarin zog das Dokument heraus und wollte es dem Raisa überreichen, als Farun-Dan sich plötzlich einmischte. Der Erste Wächter ging rasch auf ihn zu und nahm die Papiere an sich.
    »Ich werde das prüfen, Euer Heiligkeit.«
    Sun-Tarin knirschte leise mit dem Schnabel. »Wenn Ihr denkt, das besser zu können, als der Raisa selbst …?«, sagte er ausgesucht freundlich.
    Der Erste Wächter hielt in der Bewegung inne. »Das habe ich nicht …«
    »Geh!«, befahl ihm der Raisa unwirsch. Er machte eine herrische Geste mit der Kralle. »Warte draußen auf mich, Farun-Dan, zusammen mit den anderen. Ich möchte mit Sun-Tarin allein sprechen.«
    Farun-Dan zögerte. Schwerfällig ließ er die Papiere auf den Tisch sinken.
    »Denkt Ihr nicht …?«
    Die Augen des Raisa verengten sich. »War mein Befehl etwa missverständlich, Farun-Dan?«
    »Nein, Euer Heiligkeit.« Der Erste Wächter senkte den Schnabel und verließ den Raum.
    Der Raisa trat nah an Sun-Tarin heran. »Hast du das Gesetz gelesen, Sun-Tarin?«
    »Ja, Euer Heiligkeit.«
    »Nenn mich Seran-Pakor, wenn wir allein sind.«
    Sun-Tarins Inneres tobte. Er wollte diesen Namen am liebsten nicht einmal mehr denken. Der Schmerz, den echten Seran-Pakor endgültig verloren zu haben, war zu groß.
    »Ja, Seran-Pakor«, sagte er trotzdem ausdruckslos.
    »Gut, mein Freund. Was denkst du? Hat der Mar-Tanjaj das Gesetz weise geändert? Oder hat er nur sich selbst und seine Brut im Blick gehabt?«
    »Er hat dabei nicht nur die Kriegerkaste, sondern auch die Priesterkaste berücksichtigt.

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