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Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania

Titel: Sternenfaust - 138 - Tyrannenmord auf Kridania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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eingeladen ist. Er muss eine Sonderpredigt im großen Mat’Lor vorbereiten, die der Raisa halten will, um das Volk auf seine Linie zu bringen. Er möchte die Eierlegerinnen selbst aufrufen, zu den Waffen zu greifen.«
    »Das ist Wahnsinn!«, flüsterte Iyres-Lat. »Damit kommt er nicht durch.«
    »Er ist der Raisa«, erinnerte Satren-Nor. »Er kommt mit allem durch.«
    Kassil-Nur übernahm das Wort. »Das bedeutet, Orlan-Gal wird vor Ort sein, um eine Trauerrede zu halten und das neue Gesetz des Raisa zu verkünden. Zuvor haben er selbst und der Mar-Tanjaj, zusammen mit Sun-Tarin und zwei weiteren Kridan, die auf unserer Seite sind, die Führung übernommen. Dann können wir Kontakt mit den Solaren Welten aufnehmen und einen Waffenstillstand vereinbaren. Alles Weitere wird sich dann zeigen. Selbst wenn Orlan-Gal den Krieg weiterführen will, sind wir nach dem neuen Gesetz in der Mehrheit und können ihn lenken. Aber wir brauchen ihn als Sympathieträger und Redner, der das Volk besänftigt.«
    Der Priester hob die Handklaue. Er wies auf die winzige Bombe. »Das klingt ja alles ganz nett, aber kann dieses winzige Ding da tatsächlich seine Heiligkeit in die Luft jagen?«
    Kassil-Nur hob die Bombe hoch. »Ja, das kann sie. Die Sprengkraft ist überwältigend. Außerdem wird die nächste Einsatzbesprechung wieder im Hauptsaal des Herdan stattfinden. Dieser Saal ist in massiven Stein gehauen und wird den Druck der Bombe verstärken.«
    »Dann weiß jeder, was zu tun ist?«, fragte Sun-Tarin in die Runde.
    Alle bestätigten.
    Sie verließen die Wohnung nicht gemeinsam, sondern in unterschiedlichen zeitlichen Abständen nacheinander. Kassil-Nur beobachtete das Gebäude und die Umgebung mit Kameras und sagte ihnen, wann die Straßen von Tanjaj und Bolpor-Spitzeln frei waren.
    Sun-Tarin und Satren-Nor waren die letzten beiden, die noch in der Wohnung saßen. Satren-Nor sah ihn aus müden Augen an.
    »Es ist so entsetzlich«, krächzte er leise. »Ich kann keine Ruhe mehr finden.«
    Sun-Tarin senkte den Schnabel. »Wir haben versagt. Wir haben Seran-Pakor nicht geschützt.«
    Stille senkte sich zwischen sie. Schließlich stand Satren-Nor auf. »Kassil-Nur und ich werden das kridanische Reich verlassen, wie wir es geplant haben. Wir fliegen bald. Sollen wir deine Schwester mit uns nehmen?«
    Sun-Tarin legte seine Klauen ineinander. »Ich wünschte, das würde gehen. Aber sie möchte noch nicht fliehen. Sie will unsere Aktion nicht gefährden. Außerdem möchte sie hier sein, wenn es geschieht.«
    »Sie ist mutig. Wie ihr Gelegebruder. Euer Blut ist ehrenvoll.«
    »Danke.« Sun-Tarin wusste in seinem Leben nie genau, woran er bei Satren-Nor gewesen war. Der Prediger war ein Freund des Friedens, während er ein Tanjaj und somit ein Befürworter des Krieges war. Aber in diesem Moment fühlte er sich Satren-Nor näher denn je. Der Verlust ihres gemeinsamen Schützlings einte sie.
    »Gebe Gott, dass sich alles zum Guten wendet«, krächzte Sun-Tarin, und der Prediger keckerte zustimmend.
     
    *
     
    Lera-Taris erwartete ihn bereits ungeduldig im Palast. Mit Blicken verständigten sie sich. Mehr als ein paar Gesten waren nicht notwendig.
    »Möchtest du nicht doch verreisen?«, fragte Sun-Tarin sie in einem der Sandgärten.
    »Nein. Ich bleibe.«
    Er sah in ihren Augen, dass sie dabei sein wollte. Hoffentlich ging das alles gut.
    Sun-Tarin zog sich zum Beten zurück, ehe er sich auf den Weg in den Tempel des Raisa machte, wo er eines seiner Augen endgültig verlieren würde. Aber im Grunde war das ein geringes Opfer. Er hatte die neusten Pläne des Raisa gesehen – nun sollten nicht mehr nur die Eierlegerinnen, sondern auch Jung-Kridan in die Schlacht ziehen, und auch die bisher neutralen Sharaan sollten unter Umständen gezwungen werden, in den Kriegsverlauf einzugreifen und Schiffe zu stellen. Dieses Volk von Methanatmern war vor langer Zeit von den Kridan in ihre Gesellschaft integriert worden, da sie ebenfalls an den Einen Gott glaubten und sich als hilfreich bei der Organisation von kriegsnotwendigen Materialtransporten herausgestellt hatten.
    In einem Spiegel betrachtete Sun-Tarin ein letztes Mal sein blindes Auge. Er schöpfte Hoffnung.
    Bislang war ihnen Farun-Dan nicht auf die Schliche gekommen. Zwei Tage noch. Dann war dieser ganze Spuk vorbei.
     
    *
     
    Sun-Tarin musste sich zusammenreißen, nicht ständig die Binde um sein blindes Auge zu berühren. Das künstliche Auge juckte in der Höhle.
    Er betrachtete sich im

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