Sternenfaust - 145 - Rückkehr zu den Basiru-Aluun (1 of 2)
reibungslos. Von der üblichen Arroganz der Genetics war auf diesem Schiff nichts zu spüren. Vielleicht lag es auch daran, dass sie Dana als eine der ihren akzeptierten.
Oder es liegt daran, dass diese Arroganz nur ein Vorurteil war. Du müsstest es wissen, immerhin war dein Spitzname lange Zeit Eisbiest gewesen!
»Gut. Machen Sie trotzdem einen Tiefenscan. Sicher ist sicher.«
Der Mann nickte und wandte sich wieder dem Bildschirm vor ihm zu.
Dana stand auf. Ihre Schicht neigte sich dem Ende. Sie fühlte sich müde und zerschlagen. Je länger die Reise dauerte, desto größer wurden ihre Zweifel. Würden sie diesen wundersamen Ort finden? Und lag dort tatsächlich eine Möglichkeit der Heilung?
Ich jage einem Mythos hinterher. Aber zumindest bin ich in guter Gesellschaft.
Sie musterte die Entität. So sehr sie dem uralten Wesen auch misstraute, sie wünschte sich, dass es recht hatte, und dass es diesen Ort des Friedens wirklich gab.
*
BEHRING, Deck 4, Sektion C
Colonel Ragnarök S. Telford saß in seinem geräumigen Büro und blickte auf den ovalen 3D-Schirm vor sich. Noch immer dauerte der Versuch an, Verbindung nach Karalon zu bekommen. Erst wenn der Kontakt nach Karalon über die AV-HD-Verbindung stand, konnte er versuchen, seine Frau Jenny Black Fox auf der STERNENFAUST zu erreichen.
Seine Finger lagen ruhig ineinander, während seine Gedanken abdrifteten. Er dachte an Jenny, die auf der STERNENFAUST ihren Dienst verrichtete. Zuletzt hatten er und seine Tochter Emily sich virtuell getroffen. Das V-Net der Solaren Welten ermöglichte solche Familienzusammenkünfte über viele astronomische Einheiten hinweg. Der Teilnehmer musste sich dafür in einem speziell eingerichteten Raum befinden, in dem er per Kamera aufgenommen wurde. Die Analysedaten wurden dann in den jeweiligen V-Raum der Person übertragen, die ebenfalls am Kontakt beteiligt war. Die Person erschien als Hologramm und konnte je nach Einstellungen agieren. So gab es auf der BEHRING eine ganze V-Halle von zwölf auf fünf Metern, in der es möglich war, mit weit entfernten Verwandten und Freunden Sport zu treiben. Je nach der Ladung des Programms konnte man dort Fußball, Handball oder Badminton spielen. Dabei waren die Bälle Impulse, die sowohl den Schlag des virtuellen Mitspielers simulierten, als auch auf die Berührung des Spielers reagierten. Allerdings musste der Spieler V-Handschuhe und einen speziellen Anzug tragen. Das genügte, um seinen gesamten Körper für den Impuls-Ball messbar zu machen.
»Verbindung nach Karalon steht, Sir«, teilte eine unpersönliche Stimme mit.
Der Colonel sah auf. »Ich erbitte Verbindung zur Besatzung der S.C.S.C. STERNENFAUST, gewünschtes Ziel Jenny Black Fox, Chefingenieurin.«
Auf dem Schirm wurde das Karalon-System gezeigt. Am Rande sah er einen blassen Schimmer, der vom einigen Lichtjahre entfernten Wurmloch herrührte. Wieder dauerte es eine geraume Weile, bis er Antwort erhielt.
Telford öffnete parallel einen Schichtplan der Marines auf der BEHRING. Er hatte noch vier Stunden Zeit, ehe er seinen Dienst als Waffenoffizier antrat. Vielleicht sollte er in einen der Fitnessräume gehen. Seinen Muskeln würde ein zusätzliches Training gut tun und seine Leute mochten es, wenn er bei ihnen war. Sie alle behandelten ihn mit großem Respekt und waren stolz darauf, von ihm angeführt zu werden. Gerade weil er selbst nicht von der sonderbaren Krankheit befallen war, die vielen hoch entwickelten Genetics den Tod bringen konnte, bewunderten sie seinen Einsatz. Dabei war es für ihn keine Frage gewesen, Danas Ruf Folge zu leisten und mit ihr auf diese Reise zu gehen. Jenny selbst wäre mitgekommen, wenn sie abkömmlich gewesen wäre.
Im Nebenfenster meldete sich die eingestellte Audiokommunikation. »Sir, eine Verbindung zur Besatzung der S.C.S.C. STERNENFAUST kann derzeit nicht hergestellt werden. Die S.C.S.C. STERNENFAUST befindet sich im laufenden Einsatz. Möchten Sie Gebrauch von Ihrem Sonderrecht einer Verbindung unter Status A, Priorität A machen?«
»Nein, schon gut. Versuch abbrechen.«
»Die Option wird abgebrochen.«
Die STERNENFAUST war also noch immer im Einsatz. Das hieß, dass sie sich vermutlich im HD-Raum befand. Jennys letzte Nachricht hatte ihn davon in Kenntnis gesetzt, allerdings war sie bereits vor zwei Tagen eingetroffen.
»Möchten Sie der Zielperson eine Nachricht hinterlegen?«
»Die Nachricht lautet …« Er zögerte. Was sollte er ihr sagen? Dass er sie
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