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Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Titel: Sternenfaust - 149 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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man vor den Orphanen sicher. Die Toten Götter hatten einst diesen Schutzschirm errichtet, um von den Orphanen unbehelligt arbeiten zu können.
    Was danach geschehen war, war noch nicht klar.
    Admiral Vincent Taglieri hatte eine abenteuerliche und ziemlich vage Geschichte von einer Zeitreise erzählt, doch Yasuhiro wusste nicht, ob er dem wirklich glauben sollte. Vielleicht war es nur eine fremdbestimmte Psycho-Suggestion gewesen, mit anderen Worten: ein künstlich erzeugter Traum, dessen Wahrheitsgehalt mehr als ungewiss war. Vielleicht hatte sich das galaktische Urvolk auf diese Weise die Zeit vertrieben.
    Yasuhiro selbst war ein Mann der klaren Fakten, und die besagten nur: Mit der Technik dieser Anlage konnte man offenbar einen wirksamen Schutzschirm gegen die Orphanen entwickeln.
    Es gab dabei jedoch ein Problem. Die technischen Anlagen bedienen zu können, ihre Funktionsprinzipien vom Grundsatz her zu verstehen, das war eine Sache. Diese gigantischen Anlagen auf der Erde oder für Raumschiffe und Kolonien nachzubauen, eine völlig andere. Wahrscheinlich würde es Jahre dauern, bis der erste mehrdimensionale Schutzschirm auf einem Planeten der Solaren Welten aktiviert werden konnte.
    Er wurde noch wahnsinnig! Da war er hier, hier in der Anlage, in der einst die sechs Orphanen erschaffen worden waren, in der man sie programmiert hatte, und doch konnte er nichts tun, nichts außer …
    Und dann war ihm die Idee gekommen!
    Die Idee, die man bald als eine »typische von-Schlichten-Idee« bezeichnet hatte.
    Die Idee, die schließlich den Namen Projekt Pandora erhalten hatte.
    Denn das war es in den Augen der meisten, die davon wussten: das Öffnen der Büchse der Pandora.
    Von Schlichten hatte viele Gegner. Noch immer kam man auf den Fall von vor über 18 Jahren zu sprechen. Auf die Sache mit der Antimaterie-Bombe der Starr. Populistische Politiker warfen ihm seitdem immer wieder Radikalismus vor. Und so war es auch hier. Anstatt die Fakten zu diskutieren, war man ihm wieder einmal mit haltlosen Vorwürfen gekommen.
    Es war richtig – der Einsatz der Antimaterie-Bombe war ein Fehler gewesen. Aber seitdem hatte er sich verändert.
    Als er seine Idee dem Hohen Rat vorgeschlagen hatte, hatte man sogar den Vorfall bei Hegel III erwähnt. Hatten diese Anzugträger immer noch nicht kapiert, dass Hegel III von den Orphanen vernichtet worden war?
    Das kam eben davon, wenn Aufschneider, Ignoranten und Wichtigtuer das Sagen hatten.
    Physiker gingen nicht in die Politik. Sie hatten Wichtigeres zu tun, als auf Empfänge zu gehen und beim Pöbel Wahlkampf zu machen. Doch genau das hatte zur Folge, dass die Ahnungslosen entschieden und die Experten immer wieder bei naiven Laien Überzeugungsarbeit leisten mussten.
    Letzteres war ihm in diesem Fall schließlich gelungen.
    Das Projekt Pandora – Yasuhiro hätte wirklich gerne einen anderen Namen gewählt – wurde als Ultima-Ratio-Plan in Erwägung gezogen. Immerhin!
    Seitdem hatten Yasuhiro und Stephen Baxter zusammen mit einem Team von Experten auf Saraswati seinen Plan vorbereitet. Seit zwei Tagen waren die Vorbereitungen abgeschlossen, und seit zwei Tagen wartete Yasuhiro auf den Befehl, Projekt Pandora zu starten.
    »Professor von Schlichten«, meldete sich Stephen Baxter über den Monitor einer mobilen Kom-Einheit. Er befand sich etwa drei Kilometer von Yasuhiro entfernt und überprüfte die gigantischen Energie-Konverteranlagen, gegen die das Energiemodul für den HD-Antrieb der STERNENFAUST wie die Solarzelle eines Lesepads wirkte.
    »Was gibt es, Baxter?«, fragte von Schlichten.
    »Nachricht von der Erde«, erwiderte Stephen Baxter. »Die Erde wird von den Orphanen angegriffen.«
    Es ist soweit! war das Einzige, das Yasuhiro denken konnte.
    »Verstanden«, antwortete Yasuhiro trocken. Er wusste, dass Stephen Baxter ihn in diesem Moment wieder einmal für ein gefühlskaltes Monster hielt, das bei einer solchen Nachricht mit keiner Wimper zuckte. Yasuhiro hatte für eine solche Meinung nur Verachtung übrig.
    Wenn das allen so wichtig war, kein Problem. Er konnte wertvolle Zeit damit verplempern, fassungslos aufzuschreien, viele Flüche und Gebete ins Nichts zu brüllen und sich selbst und andere zu bemitleiden, anstatt mit voller Konzentration seinen Verstand zu nutzen, um die Gefahr abzuwehren.
    Und genau darum ging es hier. Das Abwenden dieser Gefahr. Einer Gefahr für die Menschheit und für den Rest der Galaxis.
    Mit flinken Fingern aktivierte Yasuhiro das

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