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Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Titel: Sternenfaust - 149 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Quantenzustand. Vielleicht realisiert sich eines Tages das Unmögliche!
    Vielleicht gibt es innerhalb der Quantenströme für einen Moment, für einen winzigen Moment, einen nicht denkbaren Zustand. Ihr Menschen würdet wahrscheinlich sagen: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Außerdem vergisst du da eine Sache.«
    Taglieri seufzte. »Und was sollte das sein?«
    »Du vergisst, dass ich ein Kunstprodukt bin. Auch ich habe natürlich nicht so etwas wie einen freien Willen. Du warst dabei, als ich programmiert wurde.«
    »Ich erinnere mich leider nur schemenhaft. Du musst mir also schon erklären, worauf du programmiert bist.«
    »Das müsstest du doch wissen. Ich muss die Galaxis beschützen. Den Frieden sichern. Jede Gefahr für die Galaxis beseitigen.«
    »Und wir sind so eine Gefahr.«
    »So ist es. Meine Aufgabe ist es, jemanden zu finden, dem ich die Macht geben kann, die Völker der Galaxis zu beherrschen. Das Chaos zu ordnen. Die Gefahr zu bannen. Den Frieden zu sichern.«
    »Und da bist du ausgerechnet auf mich gekommen?«, rief Vince. »Da sollte ich mich wohl geschmeichelt fühlen.«
    »Erinnerst du dich noch an unser erstes Gespräch, Taglieri?«
    »Kaum«, log Vince.
    »Ich hatte die STERNENFAUST als kunstvolles Konstrukt aus Organisation, Disziplin und Technik beschrieben. Als perfekten Mikrokosmos, der von einem diktatorischen Herrscher befehligt wird.«
    »Oh ja, die unselige Diktator-Debatte.«
    »Und ich bleibe dabei. Du wurdest nicht gewählt, sondern von einer anderen Autorität bestimmt. Niemand an Bord kann dich abwählen. Und dennoch: An Bord sind zum Teil die Besten der Besten. Menschen, die über sich hinauswachsen, während sie sich dir unterwerfen.«
    »Und jetzt soll ich nicht mehr nur Diktator dieses Schiffes, sondern der ganzen Galaxis werden?« Vince schüttelte den Kopf. »Das ist absurd«, meinte er schließlich.
    Für einen kurzen Moment schwiegen sie beide.
    »Wie würde das überhaupt funktionieren?«, wollte Vince schließlich wissen.
    »Du würdest mit mir verschmelzen. Eine andere Daseinsform annehmen.«
    »Verschmelzen?«
    »Dein Bewusstsein würde aufsteigen.«
    »Ich würde von dir absorbiert werden?«
    »Nein. Ich würde von dir absorbiert werden«, erwiderte Adric grinsend.
    »Und ich würde dann aussehen wie du?«
    »Du könntest aussehen, wie immer du möchtest. Du wärst unsterblich. Du wärst überall präsent. Du allein würdest die Geschicke lenken. Du würdest sie steuern. Alle Lebewesen würden deinem Willen folgen und in Harmonie zusammenleben.«
    »Ein unsterblicher Großdiktator«, murmelte Vince. »Ich könnte mir kaum einen schlimmeren Albtraum vorstellen.«
    »Warum?«, erwiderte Adric. »Das ist eine absurde Überzeugung. Aufgrund dieser lachhaften Demut waren es bislang die Demagogen, die Narzissten, die Machthungrigen, die Blender, die Intriganten, die Ränkeschmieder und die Größenwahnsinnigen, die in deiner Kultur an die Macht kamen. Die diese Macht an sich rissen . Genau das tust du nicht, Taglieri. Du bist selbstlos. Du bist gerecht. Du bist mitfühlend. Und zugleich hast du den Mut, Entscheidungen von großer Tragweite zu treffen. Allein die Tatsache, dass du trotz meines verlockenden Angebots zögerst, zeigt mir deine Integrität.«
    »Das, was du vorschlägst, ist unrecht! Es ist perfide! Es ist böse! So böse wie deine Gefährten!«
    »Oh, das Böse«, rief Adric amüsiert. »Auch so eine Wahnidee von euch Menschen.«
    »Eine Wahnidee?«, rief Vince. »Dann sieh mal durchs Aussichtsfenster. Sieh auf den Monitor! Deine Gefährten greifen die Erde an. Sie sind dabei, sechs Milliarden Menschen zu vernichten. Friedliche Menschen. Menschen, die lieben können, die sich sorgen können. Kannst du das?
    Können das die Orphanen? Wissen sie überhaupt, was das ist? Nur weil du und deine quallenartigen Monster den Unterschied zwischen gut und böse nicht zu kennen scheinen …«
    Vince seufzte. Schweiß stand ihm auf der Stirn.
    »Ich will dir von einem Mann erzählen«, begann Adric ruhig.
    Vince wollte widersprechen, setzte bereits an und ließ es dann bleiben. Es hatte doch keinen Sinn mehr. Erschöpft lehnte er sich zurück. Die Erde stand vor dem Untergang, und er diskutierte mit einem übermächtigen Wesen in der Gestalt eines 16jährigen Jungen, der ihm eine Geschichte erzählen wollte. Eine Geschichte !
    »Der Mann«, fuhr Adric fort, »von dem ich erzählen will, lebte Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Er hatte viele begeisterte Anhänger,

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