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Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Titel: Sternenfaust - 149 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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ich«, erwiderte Adric.
    »Und als der Herrscher von Fal ablehnte, hast du ihn und sein Volk vernichtet. Du hast die Zivilisation in die Steinzeit zurückgeschleudert. Und nun bin ich an der Reihe.«
    Adric schüttelte den Kopf. »Ich vernichte gar niemanden. Das erledigen die Völker der Galaxis schon selbst, dafür brauchen sie weder mich noch meine Brüder. Ich biete nur eine Lösung an. Einen Ausweg aus dem endlosen Kreislauf von Vernichtung, Leid und Untergang, der alle sogenannten zivilisierten Völker geißelt.«
    »Wir sollen uns dir unterwerfen«, spöttelte Taglieri. »Das ist allerdings ein toller Ausweg.«
    Adric seufzte. »Du verstehst noch immer nicht, Taglieri. Niemand soll sich mir unterwerfen. Nicht die Menschheit, nicht die Kridan, die J’ebeem oder sonst wer. Auch du nicht.«
    Vince seufzte.
    Der Junge – er konnte es sich nicht abgewöhnen, Adric würde für ihn nie etwas anderes sein –, er spielte mit ihm. Er war hier in den Händen eines übermächtigen Kindskopfs, der heimlich die Fäden zog, während die Erde kurz vor dem Untergang stand.
    Vince wiederholte: »Was willst du?«
    »Taglieri! Nicht du sollst dich mir unterwerfen. Ich möchte mich dir unterwerfen.«
    »Wie bitte?«
    »Wie schon damals bei Mato Kin biete ich nun auch dir die absolute Macht an. Über mich, über die Orphanen und über alle Völker, der Galaxis. Vom Orion- bis hin zum Perseusarm.«
     
    *
     
    Nach einem Moment der Stille meinte Vince: »Das ist alles vollkommener Wahnsinn.« Er schüttelte den Kopf: »Was bezweckst du damit? Willst du vor dem Untergang der Erde noch ein paar Witze reißen? Deinen Unfug mit mir treiben?«
    »Ich meine es völlig ernst«, erwiderte Adric. »Ich existiere seit einer Million Jahre, und ich habe in dieser Zeit erst sechs Personen dieses Angebot gemacht. Du bist Nummer sieben, und zugleich bist du die Letzte, die ich fragen werde.«
    »Warum das?«
    »Weil, egal wie du dich entscheidest, Taglieri, unser beider Reise heute endet.«
    »Soll das heißen, du und deine Gefährten wollen mich vernichten, wenn ich dein Angebot ausschlage?«
    Nun lächelte Adric erneut und schüttelte den Kopf. »Du hast es noch immer nicht verstanden. Ich vernichte gar nichts. Weder ich noch meine Gefährten , wie du sie nanntest.«
    »So?«, rief Vince. »Und was war dann mit Hegel III. Mit Helemaii’nu? Mit der Schlacht vom 16. Juni? Und jetzt der Angriff auf die Erde. Was ist das für euch Millionen Jahre alte Wesen? Ein Spiel? Sind wir in euren Augen so klein und unbedeutend?«
    »Unbedeutend und klein ist vor allem deine Sicht der Dinge«, erwiderte Adric ruhig und gelassen. »Aber es ist kein Wunder. Diejenigen, die du die Erhabenen nennst, waren, wie du ja jetzt selbst sehr gut weißt, auch nicht klüger. Dabei war deren Entwicklungsstand viel weiter. Doch auch sie konnten nicht das wahre Problem dieser Galaxis sehen. Erst die Orphanen konnten es.«
    »Und was ist dieses wahre Problem?«, fragte Taglieri ungeduldig.
    »Das müsste dir doch nach deiner Zeitreise klar sein«, erwiderte Adric sofort. »Ihr seid es! Organische Wesen, gesteuert von angeborenen Trieben und Aggressionen, die einen Wissensstand erreichen, der die gesamte Galaxis vernichten kann. Was bleibt, ist die Große Leere. Und glaube mir, die Große Leere wird kommen.«
    »Woher willst du das so genau wissen?«, erwiderte Taglieri.
    »Weil ich und meine Brüder die Zukunft sehen.«
    »So ein Unfug. Niemand kann in die Zukunft sehen. Die Zukunft steht nicht fest. Wir beeinflussen die Zukunft. Durch unseren freien Willen.«
    »Freier Wille«, lachte Adric auf. »Eine reine Illusion des organischen Bewusstseins. Du kannst nicht wirklich an so etwas Absurdes glauben.«
    »Du willst also behaupten, ich hätte keinen freien Willen. Die Zukunft stehe bereits fest. Dann steht doch auch fest, ob ich dein Angebot annehme.«
    »Natürlich tut es das«, erwiderte Adric gelassen. »Du wirst mein Angebot ablehnen.«
    Nun war Taglieri für einen Moment sprachlos.
    »Was?«, meinte er schließlich.
    »Du wirst es ablehnen. Diese Zukunft ist so sicher wie die Große Leere.«
    »Das wird mir zu dumm«, murmelte Taglieri. Er erhob sich erneut und wollte den Raum verlassen, als er wie von unsichtbaren Händen zurück in den Schreibtischstuhl gedrückt wurde.
    Vince knurrte ungehalten: »Was soll das noch? Du hast selbst gesagt, du weißt, dass ich ablehne …«
    Adric lächelte. »Wer weiß? Irgendwann ergibt sich vielleicht ein völlig unwahrscheinlicher

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