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Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen

Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen

Titel: Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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der es sehen kann«, meinte Commander Austen. »Der es wahrnehmen kann«, verbesserte er sich selbst. »Sie könnten uns sagen, wo es ist, und wir eröffnen das Feuer.«
    »Ma’am?«, richtete sich Cody fragend an die Kommandantin der STERNENFAUST. Wenn sie auf eine unbekannte Lebensform das Feuer eröffnen wollten, musste sie den Befehl geben. Es konnte die verheerende Lage beenden. Oder sie verschlimmern.
    Der dunkelhäutige Waffenoffizier strich sich mehrmals nachdenklich durch die Locken, als er meinte. »Vielleicht gibt es eine etwas weniger drastische Methode?«
    »Konkret?«, wollte Commodore Frost wissen.
    »Man brauchte etwas, um die bösen Geister einzufangen – eine Art Traumfänger.«
    »Vielleicht wenn wir einen Faradayschen Käfig bauen«, sprach Jenny Black Fox ihre Gedanken laut aus. Sie war ohne Frage die begabteste Bastlerin im Team. »Eine Art Drahtgeflecht brauchte es dazu. Am besten mit einer isolatorisch wirkenden Legierung. Etwas das die elektromagnetischen Strahlen abhält. Nach innen wie nach außen.«
    »Mit so etwas sind Bergbau-Roboter ausgestattet, wenn sie Erze abtragen«, fügte Commander Austen an. »Ich glaube, in unseren Raumanzügen ist ein ähnliches Material enthalten.«
    Alyawarry drehte sich zu Cody. »Gute Idee. Aber es sind nicht die Raumanzüge, denen man ein verplombtes Drahtgeflecht verpasst hat, es sind die Gleiter. Jeder Gleiter ist innen mit einem sehr dünnen Metallnetz mit Wismutlegierung ausgekleidet. Das Zeug war früher unbezahlbar, weil es auf der Erde nur in minimalen Dosen vorkam und sich nicht synthetisieren ließ. Aber seit einer dieser modernen Schürfer-Robots auf einem der Exoplaneten eine ganze Ader davon entdeckt hat, wird es als das Wundermittel gegen Strahlung und Magnetismus-Effekte gehandelt.«
    »Wenn die Wesen zum größten Teil aus Energie bestehen, könnte man versuchen, einen Gegenimpuls als Waffe einzusetzen«, steuerte nun auch Doktor Tregarde seine Gedanken bei. »In der Medizin gibt es eine Behandlungsmethode, die genau das tut. Der Zapper gleicht ein energetisches Ungleichgewicht durch einen gezielt eingesetzten Stromfluss wieder aus. So wie man Brände mit gegenläufigen Bränden löscht.«
    Cody nickte. Ein Blick auf Dana Frost und der kupfermetallene Geschmack auf seinen Lippen, als es ihm in einem dünnen Rinnsal aus der Nase über die Oberlippe lief, machten ihm deutlich, dass keine Zeit mehr für Diskussionen war. Allen ohne Ausnahme lief Blut aus der Nase.
    »Commander Alyawarry und Commander Black Fox«, meinte Dana Frost. »Sie beide werden sich an die Fangnetze machen. Ziehen sie so viele Männer hinzu, wie sie neben den Rettungsarbeiten an den Datensystemen entbehren können. Der Rest geht auf seinen Posten. Lieutenant Sobritzky kann nicht ewig die Brücke alleine besetzen. Izanagi, Sie suchen sich ein ruhiges Plätzchen und versuchen, Turanor zu rufen. Vielleicht kann er irgendeine Rettungsmission organisieren. Es ist im Moment unsere einzige Chance, ohne die Systeme mit jemanden Kontakt aufzunehmen. Und Sie, Ash, kümmern sich um die Blutungen.«
    »Sagten Sie nicht, die Wesen stehen vor dem Eingang?«, fragte Lieutenant Brooks an Cody gewandt. »Sollen wir da einfach … durchgehen?«
    Cody sah hinüber zu den Wesen, die scheinbar unschlüssig auf der anderen Seite verharrten. »Ich gebe die Kommandos. Schritt für Schritt. Ich will eine geschlossene Formation. Die Wesen stehen immer noch an der Tür. Keine Zeichen von aggressivem Verhalten, soweit sich das sagen lässt bei einem Gesicht aus strömendem Licht und einer Statur, die wie aus wabernden Lichtstäben zusammengesetzt wirkt.«
    Die Offiziere bildeten eine lockere Zweierreihe, und Cody lotste sie mit knappen Kommandos die Wand entlang auf den Ausgang zu.
    Die Situation war in gewisser Weise grotesk, schließlich sah niemand, was Cody sah.
    Die versammelte Führungsriege der STERNENFAUST marschierte im Gänsemarsch und angespannten Gesichtern durch einen vermeintlich leeren Raum. Aber auch Cody kamen langsam Zweifel, ob sie die Sache richtig einschätzten. Denn noch immer bewegten sich die Wesen kaum.
    Dann plötzlich glitt die Hydrauliktür auf und Doktor Tregardes Laborassistentin Chrissie Chang stürmte in den Raum, mitten hinein in die Gruppe der Eindringlinge. »Captain, Doktor Tregarde, bitte verzeihen Sie die Störung, aber die Krankenstation platzt aus allen Nähten, und ich konnte sie nicht über den Kom-Kanal erreichen.«
    »Weg da, Chrissie!«, rief Doktor

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