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Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen

Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen

Titel: Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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auszuschalten, das zeugte von einer gut durchdachten Strategie. Dann die Steuerungssysteme und der Antrieb. Es ging ihnen nicht darum, das Schiff in Besitz oder die Besatzung gefangen zu nehmen. Sie schienen es vielmehr auf alles abgesehen zu haben, was in irgendeiner Form Daten speicherte oder Energie beinhaltete.
    Offenbar war auch der Wandler nicht das primäre Ziel gewesen.
    Daten. Sie dringen in die Systeme ein und zerstören Daten. Oder sammeln sie sie? Ist es das? Sind sie im Grunde Forscher auf der Suche nach Wissen?
    Das wiederum würde bedeuten, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit fähig waren, die Daten, die sie lasen, auch zu verstehen, sie in einen Kontext zu bringen und zu verarbeiten.
    Diese Überlegung jedoch hatte Dana auf eine Idee gebracht.
    Ihr Blick wanderte abermals über die Gruppen. Dana suchte die Chefingenieurin.
    Sie fand Lieutenant Commander Max Brooks bei einem der Gleiter, den Commander Alyawarry mit einem Trupp Marines gerade von innen auseinandernahm.
    »Schneiden Sie die Isolierung auseinander, wo Sie die Verkleidung nicht aus der Verankerung lösen können«, dirigierte Jenny Black Fox die versammelten Techniker. »Wir sind hier nicht bei einem Kurs für Innenausstattung!«, fügte sie hinzu. Dann rief sie: »Die Konsole auch! Das muss alles raus, um an das Drahtgeflecht dahinter zu kommen.«
    Dana warf einen Blick in den Gleiter, verkniff sich ein Schmunzeln und sagte: »Commander Black Fox, auf ein Wort bitte«, um die Aufmerksamkeit der Chefingenieurin zu gewinnen.
    Die schwarzhaarige Offizierin drehte sich schwungvoll um und nickte. »Natürlich, Commodore Frost.«
    Dana lächelte leicht und gab der Technikerin zu verstehen, dass sie ihr folgen möge.
    Beide gingen ein paar Schritte an einigen Stapeln Frachtkisten vorbei zum vorderen Ende der Halle, dann die Gangway hinauf zur Wartungsplattform.
    Dort stellte sich Dana an das Gatter, um das rege Treiben im Hangar weiterhin im Blick behalten zu können. »Wie weit genau haben Sie die Systeme noch im Griff, Commander?«
    Die Chefingenieurin stellte sich leicht versetzt neben sie, schnaufte und verschränkte die Arme vor der Brust. »Das kommt ganz darauf an, was für Wünsche Sie in dieser Hinsicht haben, Ma’am. Funk und Steuerung sind immer noch lahmgelegt, egal, wie oft wir versuchen, die zerfressenen Datenstücke zu ersetzen. Es liegt nicht an der Hardware. Es sind allein die Programme, die sich in Datenbrei verwandeln, sobald wir versuchen, sie wieder herzustellen. Von den Nasenblutattacken ganz abgesehen, die all jene befallen, die an diesen Modulen sitzen.«
    Dana nickt knapp, während sie in Gedanken versuchte, den begonnenen Faden weiterzuspinnen. Schließlich fragte sie: »Aber es ist grundsätzlich möglich, Daten zu speichern!«
    »Seit wir die Systeme rebootet haben, laufen auch die Logbucheinträge wieder. Das Aufzeichnen ist nicht das Problem, und so gesehen auch nicht das Abspielen. Ich kann nur nicht für den Erhalt der Daten garantieren. Stellen Sie sich einfach vor, die Daten wären das Porzellan und unsere unwillkommenen Gäste sind Elefanten, die auf der Suche nach Erdnüssen den Laden in ein Schlachtfeld verwandeln.«
    »Sie denken also, die Daten werden unabsichtlich beschädigt?«, hakte Dana nach.
    »Zumindest die, die nichts mit den Primärfunktionen des Schiffes zu tun haben.«
    Dana wischte sich unter der Nase entlang. Eine Bewegung die in den letzten Stunden zur Gewohnheit geworden war. Auch wenn die Blutung von selbst aufgehört hatte, das Gefühl der laufenden Nase blieb hartnäckig. »Was denken Sie, wie stehen die Chancen, dass die Wesen die gesammelten Daten lesen und auch verstehen?«
    Die Chefingenieurin ruckte mit dem Kopf herum und musterte Dana mit nachdenklich zusammengezogenen Brauen, bevor sie schließlich zu einer Erwiderung ansetzte. »Es ist nicht meine Stärke, mich in andere Spezies hineinzuversetzen.«
    »Das war die diplomatische Antwort, und jetzt bitte Ihre Meinung ganz aus dem Bauch heraus«, entgegnete Dana, während sie Izanagi am Hangar-Eingang ins Auge fasste.
    Die Technikerin atmete hörbar ein und aus. »Möglich ist es«, meinte sie zögernd. »Vielleicht sogar wahrscheinlich. Ich meine, warum sonst sollten die Viecher in unseren Datenbanken stöbern? Die Fremden haben es weder auf das Schiff, noch auf die Waffen oder auf den Antrieb abgesehen. Und bisher sieht es nicht so aus, als wären wir Teil ihres Ernährungsplans. Die stehen zwar auf brutzelnde Energie, aber sie

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