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Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen

Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen

Titel: Sternenfaust - 155 - Die Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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hatten.
    So ergab alles einen Sinn. Das war der Grund, warum sie in ihrer Gestalt, genau wie die Basiru-Aluun, so menschenähnlich wirkten. Sie waren das Produkt jener Entitäten, die von der Kosmischen Barriere abgeschnitten worden waren. Vom Rest des Kollektivs.
    Ihr Schöpfer musste einer der Entitäten gewesen sein. Einer, der wie viele das »Auge des Universums« verlassen hatte und dann nicht mehr zurückfand, weil das Auge die große Barriere hatte errichten lassen. Diese Kunstwesen sollten zum großen Ganzen zurückfinden.
    Doch dann hatte man sie vergessen.
    Wer auch immer sie allein zu dem Zweck erschaffen hatte, die Daten der Galaxis zu durchforschen, um ins Kollektiv zurückzufinden, er hatte sich irgendwann von seinen Kreaturen abgewandt und sie vergessen.
    Dana erzitterte, als die Erinnerungen von einem Türkisblau fortgewischt wurde und sich tiefdunkle Schwärze um ihren Geist breitete. War das also das Ende? Hatte der Segen ihrer Genesung nur für diese wenigen Monate gereicht? War ihre angebliche Unsterblichkeit nur grausig schöne Wunschvision gewesen?
    Die Berührung der Lichtwesen stahl Dana die Lebensenergie, aber auch die Angst. Benebelt sah sie von außen zu, wie ihr Körper langsam hinabsank, getragen von den Händen der Fremden.
     
    *
     
    Als die Sicherheitsluke des Flüssigtanks mit einem kurzen metallenen Knall abgesprengt wurde, ergoss sich der Inhalt wie in einer Flutwelle über den Hangar-Boden.
    Tumult brach aus.
    Erschrockene Rufe, verwirrte, fragende Gesichter, als die Menschen versuchten, sich auf höher gelegene Territorien zu retten.
    Jenny hatte das Gefühl, jemand hätte sie am Kragen gepackt und mit einem Ruck aus tiefem Traum gerissen.
    »Commodore!«
    Sie drehte den Kopf, stürzte zur Brüstung der Plattform und sah hinab.
    Das Wasser umschloss die beiden liegenden Körper und bildete dort, wo es sich in den Halsbeugen und der gekrümmten Hüfte sammelte, kleine Strudel.
    Und noch etwas kam in den Fluten zum Vorschein. Wesen auf zwei Beinen, den Oberkörper leicht vorgebeugt, die Arme und Hände seitlich baumelnd.
    Und ein Gesicht!
    Körper, die wie lichtgefüllte Hüllen wirkten und auf dessen Oberfläche sich die Energie in kleinsten Eruptionen aufbäumte.
    Dort, wo das Wasser sie berührte, flackerte ihr Strahlen – wie unter kleinen, sich wiederholenden Kurzschlüssen.
    »Rettet Commodore Frost und Izanagi!«, rief Jenny den Marines zu, die sich in der Nähe befanden. Dann hetzte sie die Gangway hinab und eilte die wenigen Schritte hinüber. Laut brüllend und mit Händen und Füßen Flüssigkeit spritzend, umrundete sie die Fremden.
    Auch Commander Alyawarry war nicht untätig geblieben. Mit beiden Händen über den Kopf hielt er ein Stück des Drahtgeflechts, dass sie bereits aus einem der Gleiter geborgen hatten, als er dazu gestürmt kam.
    »Nehmen Sie das eine Ende, Black Fox!«, rief er.
    Sie verstand sofort, was er meinte und packte zu, sodass sie es wie ein Fangnetz zwischen sich trugen.
    Die Fremden ließen für einen kurzen Moment von den beiden Bewusstlosen ab. Zumindest hoffte Jenny, dass sie nur bewusstlos waren.
    In dem Moment, als das Netz die Körper berührte, griff sie fester zu, schloss die Finger eisern um das Geflecht und legte mit einem Schrei ihr gesamtes Gewicht in die Vorwärtsbewegung.
    Als würde man einen Blitz einzufangen versuchen, stoben Funken empor, während sie das Dutzend zurück und gegen die Hangarwand trieben.
    Einer nach dem anderen verschwand, rettete sich mit dem vermuteten Teleportationssprung aus der Gefahrensituation.
    Doch einer blieb. Einer schaffte es nicht zu fliehen, weil das Netz ihn durch die Berührung gefangen hielt.
    Sofort waren ein paar Marines zur Stelle und halfen das Fangnetz fester gegen die Wand zu pressen, um dem Lichtwesen, das seine telepathischen Fähigkeiten in Berührung mit der Legierung offenbar eingebüßt hatte, keinen Spielraum zu geben.
    »Bringt die Pressluftschrauber!«, rief Jenny noch immer ganz in Rage. »Den nageln wir an die Wand!«
    Doch als sie über die Schulter zurückblickte, um das geforderte Werkzeug in Empfang zu nehmen, sah sie Doktor Tregarde, wie er sich mit zwei medizinischen Helfern über die beiden Bewusstlosen beugte.
    Jenny atmete gepresst ein, die Kraft in ihren Armen sank und sie überließ die restliche Arbeit gerne den zu Hilfe eilenden Marines.
    Langsam, Schritt für Schritt, ging sie auf die Stelle zu, die immer noch von einer weitläufigen Wasserpfütze umgeben war.

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