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Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei

Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei

Titel: Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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versehen waren, das zumindest auf der Erde als nicht replizierbar galt.
    Nicht replizierbar, dass ich nicht lache! , dachte Vince zynisch. Das Nanitenmuster möchte ich sehen, das für die Wanagi nicht replizierbar ist. Diese Spezies kann sogar komplette Menschen einschließlich aller neurologischen Inhalte replizieren. Wahrscheinlich haben die Wanagi alles längst herausgefunden und lachen über uns und unsere naiven Vorsichtsmaßnahmen. Wir sind wie Naturvölker, die sich mit Pfeil und Bogen gegen Panzerfahrzeuge verteidigen möchten.
    »Ein weiterer Schritt«, hörte Vince den Wanagi Wambli Gleska sagen, »um die Freundschaft unserer beiden Völker zu besiegeln. Und eine Möglichkeit für uns Wanagi, unsere Dankbarkeit zu zeigen. Eine Dankbarkeit, die wir empfinden, weil wir von den Menschen so überaus freundschaftlich willkommen geheißen wurden. Mögen sich die anderen Völker dieser Galaxis von der Gastfreundschaft und Freimütigkeit der Menschen inspirieren lassen und bestrebt sein, diesem Vorbild nachzueifern.«
    Daraufhin setzte brav Applaus ein.
    Vince sah aus den Augenwinkeln, dass auch Savanna klatschte. Noch so ein paar Empfänge, und ich wache eines Morgens auf und finde von ihr nur noch ein Daten-Pad mit einem Abschiedsbrief.
    In diesem Moment beugte sich Wambli Gleska zu Vince und sagte: »Ich würde Sie gerne noch – wie sagt man doch in Ihrem Volk? – unter vier Augen sprechen.«
    »Im Moment haben Sie ja tatsächlich nur zwei Augen«, erwiderte Vince ein wenig brummig, lächelte jedoch. »Als Formwandler können Sie die Zahl Ihrer Augen ja selbst festlegen. Was ich Sie immer schon einmal fragen wollte: Sehen Sie wirklich durch diese Augen, oder handelt es sich bei ihnen nur um eine oberflächliche Nachbildung, und Sie nehmen die Umgebung ganz anders wahr?«
    »Ich verstehe nicht ganz«, erwiderte Wambli Gleska und ließ Vince für einen kurzen Moment an einen j’ebeemschen Mafioso denken, der still lächelte, während er hinter seinem Rücken bereits einen gezückten Drachendolch hielt.
    »Nun«, antwortete Vince und bereute schon, dass er das Thema überhaupt angeschnitten hatte, »als Formwandler können Sie sich doch in alles verwandeln, oder?« Und in Gedanken fügte er hinzu: Ich würde mir als Gestaltwandler einen anderen Haarschnitt zulegen. Denn Wambli Gleska trug seine braunen Haare schulterlang, was ein bisschen an eine Prinz-Eisenherz-Karikatur denken ließ.
    Wambli Gleska bejahte die Frage, indem er schlicht nickte.
    »Theoretisch also auch in eine Zimmerpflanze?«, fügte Vince hinzu.
    »Der Gedanke kam mir nie, aber das wäre möglich.«
    Vince war für einen Moment verwirrt. Hatten die Wanagi am Ende doch einen Sinn für trockenen Humor? Vince musterte für einen kurzen Moment das Gesicht des Wanagi, fast in der Hoffnung, darin so etwas wie ein launiges Blinzeln zu entdecken. Doch da war wie immer nichts.
    »Und als Pflanze wären Sie dann – wie soll ich sagen? – blind? «
    »Ich wäre wohl auf die vegetative Wahrnehmung von Pflanzen beschränkt.«
    »Und Ihre Gedanken? Schließlich hat ja eine Pflanze kein Gehirn, um kognitive Prozesse zu steuern.«
    »Ich wäre wohl gezwungen, mein Bewusstsein ins Kollektiv auszulagern.«
    Vince nickte, auch wenn er nicht verstand. Er hatte das Gefühl, jede Frage führte zu einer Antwort, die weitere Fragen nach sich zog.
    »Wir sollten mit unserer Besprechung beginnen«, sagte er, um das Thema zu beenden. Für einen Moment überlegte er, ob er darum bitten sollte, dass Savanna mitkam, doch sie unterhielt sich gerade mit einem Wanagi namens Athe Anpetuwi.
    Wahrscheinlich ist diese Unterredung noch langweiliger als der Empfang hier.
    »Ich komme gleich wieder«, murmelte er Savanna zu. Sie drehte sich kurz zu ihm um. Die Eingangshalle des Orbitalzentrums war in ein leicht blaues Licht getaucht, das ihr elegantes Kleid auffällig schimmern ließ. »Wambli Gleska möchte etwas mit mir besprechen.«
    »In Ordnung, Vince«, sagte sie und griff nach einem langen Kelch, in dem sich ein Saft befand, dessen Bläschen so metallisch funkelten, als wären es winzige Perlen aus poliertem Stahl.
    Dann gab Vince seinen Bodyguards ein Zeichen, um ihnen zu verstehen zu geben, dass er nicht lange wegbleiben würde. Der eine der beiden Wachmänner sah ihn grimmig an, nickte jedoch.
    Ich möchte nicht wissen, was die hinter meinem Rücken erzählen. Wahrscheinlich Dinge wie »Der Alte lernt es nie« oder »Man hätte meinen sollen, nach der Sache auf Namban

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