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Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei

Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei

Titel: Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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verkrampfte.
     
    *
     
    Savanna ließ ihren Blick schwerfällig durch den Raum schweifen.
    Dabei setzte sie ein maskenhaftes, nichtssagendes Lächeln auf. Sie wusste genau, dass von allen Seiten eine Vielzahl von Kameras auf sie gerichtet war. Nur ein einziger gelangweilter Blick, ein unbedachtes Augenrollen, ein skeptischer Mundwinkel, und schon würde genau dieser Gesichtsausdruck durch alle Mediennetze und News-Channel geistern.
    Der arme Vince , dachte sie. Er weiß, wie sehr ich mich langweile. Und er weiß auch, dass ich dieses Spiel nicht mehr lange mitmachen werde.
    Es soll ja Leute geben, die ihre Lebenspartnerin höhere politische Ämter drängen, weil sie die großen Staatsempfänge genießen wollen. Die müssen nicht ganz bei Trost sein. Lieber arbeite ich täglich zwölf Stunden an einem Space-Terminal. Das ist weniger langweilig als das hier.
    Erneut nippte Savanna an ihrem Drink, der dank seiner flüssigen Kügelchen so fremdartig aussah. Wäre ich in einem dieser alten Videofiles, ich würde mich jetzt wahrscheinlich in Mrs. Hyde verwandeln.
    »Savanna Dionga!«, hörte sie eine Stimme hinter sich und drehte sich um. Vor ihr stand eine junge Frau, mit schulterlangem, leicht gewelltem blonden Haar und braunen Augen.
    »Akita Mani’yo?«, fragte Savanna. »Wie schön, Sie wiederzusehen!« Sie erinnerte sich noch sehr gut an die Begegnung mit Akita Mani’yo auf Makato Zan. Die junge Frau hatte davon geschwärmt, endlich die Sonne erleben zu dürfen, nachdem Makato Zan eine schier unendliche Zeit in einer Dimensionsverschiebung versteckt gewesen war. Sie hatte vom bevorstehenden »Großen Wiedersehen« gesprochen und davon, dass Savanna und sie sich nicht so bald wieder begegnen würden. Dann war sie durch ein Transmitter-Tor hinter einem holografischen Wasserfall verschwunden. { * }
    »Tut mir sehr leid«, erwiderte die junge Wanagi, »aber ich bin nicht Akita Mani’yo.«
    »Oh«, kam es Savanna ein wenig enttäuscht über die Lippen. Und jetzt fiel ihr auch ein, dass Akita Mani’yo brünettes und nicht blondes Haar gehabt hatte. Savanna lächelte entschuldigend: »Tja, das passiert einem wohl hin und wieder mal bei einer polymimetisch begabten Spezies.«
    »Ich kannte Akita Mani’yo sehr gut. Sie hat mir ihre Begegnung mit Ihnen als Mentalerlebnis übermittelt. Mein Name ist Romana Hel’gara.«
    »Sehr erfreut«, sagte Savanna. Sie wusste nicht, ob sie der Wanagi die Hand reichen sollte, ließ es schließlich bleiben, weil diese Geste für die Wanagi ohnehin nicht die Bedeutung hatte wie für die Menschen. »Sie sprachen von Akita Mani’yo in der Vergangenheit. Bei uns Menschen würde dies bedeuten, dass die Person verstorben ist.«
    »Den Tod haben wir längst überwunden«, antwortete Romana Hel’gara.
    »Sie sagen das, als wäre der Tod so etwas wie eine Grippe oder eine schlechte Angewohnheit wie das Fluchen!« Savanna versuchte, amüsiert zu lächeln.
    Romana Hel’gara ging nicht darauf ein, sondern überreichte Savanna ein kleines Kästchen, das weiß-bläulich schimmerte.
    »Was ist das?«, fragte Savanna.
    »Ein Geschenk«, kam die Antwort, und Romana Hel’gara legte es in Savannas Handfläche.
    Savanna spürte kurz ein leichtes Kribbeln in der Hand, war sich aber nicht sicher, ob sie es sich nicht nur eingebildet hatte. »Was ist es?«, hakte sie nach und fürchtete schon, eine dumme Frage gestellt zu haben. Vielleicht war es ja nur das, was es war: ein kleines, quaderförmiges Teil. Vielleicht schenkten sich die Wanagi ja weiße Quader. Eine Geste wie das Händeschütteln.
    »Es ist das Tor zu Antworten«, sagte Romana Hel’gara ernst.
    »Antworten?«
    Romana Hel’gara nickte. »Das Gerät hat Ihre Molekularstruktur gescannt. Nun wird es nur Ihnen die Antworten geben.«
    Dann habe ich mir das Kribbeln in der Hand doch nicht nur eingebildet. »Wann wird es mir die Antworten geben?«
    »In zehn Stunden!«, erklärte Romana Hel’gara.
    Savanna verstand nicht. Wie würde ihr dieses Gerät Antworten geben? Sie warf einen verwirrten Blick auf ihre Hand.
    »Alles Gute, Savanna Dionga«, sagte Romana Hel’gara und verneigte sich leicht. »Sie haben zehn Stunden, um zu entscheiden, ob Sie die Antworten wollen oder nicht.«
    »Warum sollte ich keine Antworten wollen?«, fragte Savanna verwirrt nach.
    »Unterschätzen Sie nicht die zerstörerische Kraft von Antworten. Und glauben Sie meinem Volk und seinen Erfahrungen.
    Einmal beantwortete Fragen können nie mehr unbeantwortet gemacht

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