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Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei

Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei

Titel: Sternenfaust - 166 - Invasionsstufe Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Herz schlug bis zum Hals, und auf seiner Brust lag ein zentnerschwerer Berg aus Angst. Seine eiskalten Hände umklammerten schweißig die Waffe.
    Er versuchte, sich vorzustellen, dass sich so die Drachenkämpfer vor einem entscheidenden Kampf fühlen mussten.
    Langsam fuhr die Plattform nach oben.
    Stefoor widerstand der Versuchung, hochzublicken und spürte, wie sein Hals verkrampfte. Schließlich kam die Plattform wieder zum Stillstand.
    Der J’erde stand mit dem Rücken zu ihm an der Brüstung, etwa hundert Meter von ihm entfernt.
    Langsam betrat Stefoor die Empore. Seine Beine fühlten sich weich und zittrig an.
    Am liebsten wäre er für einen kurzen Moment stehen geblieben, um sich zu sammeln. Doch er durfte nichts tun, womit er Gefahr lief, aufzufallen. Stefoor versuchte sogar, so wenig wie möglich in die Richtung des J’erde zu blicken.
    Langsam trottete er vorwärts. Schritt für Schritt. Dabei imitierte er den schleppendbehäbigen Gang der anderen.
    Stefoor fragte sich, was wohl die beste Taktik war. Sich bis auf zehn Meter nähern, um dann loszustürmen und zuzustechen? Oder sollte er versuchen, mit langsamen Schritten noch näher heranzukommen?
    Doch was, wenn der J’erde vorher schon misstrauisch wurde?
    Der J’erde schien in seine Anzeigen vertieft, während Stefoor einen Schritt nach dem anderen tat.
    Du musst dich konzentrieren!
    Das hatte er beim Drachenringen gelernt. Sich konzentrieren – darin lag das Geheimnis des Sieges. Der Erfolg hatte nur wenig mit Muskelkraft zu tun. Es waren zehn Prozent Stärke und zwanzig Prozent Schnelligkeit.
    Doch das Wichtigste war, in der Konzentration nicht nachzulassen. Das musste man trainieren. Und man musste die Kampfbewegungen so oft üben, bis sie einem in Fleisch und Blut übergingen.
    Natürlich hatte Stefoor noch nie gegen einen echten Drachen gekämpft. Es gab gar keine Kampfdrachen auf Ebot-Mar. Beim Drachenringen handelte es sich um einen Zweikampf, bei dem ein Kämpfer versuchte, den Gegner mit einem Stab aus seiner Position zu verdrängen.
    Als Stefoor losgegangen war, hatte er noch geglaubt, mit diesem langsamen, schlürfenden Gang würde er den J’erde nie erreichen.
    Doch jetzt, auf den letzten Metern, ging es ihm fast zu schnell.
    Stefoor zögerte.
    Nicht zögern , schalt er sich in Gedanken. Nur nicht zögern.
    Er ging schneller.
    Vielleicht zu schnell?
    Stefoor verlor jegliches Gefühl dafür, ob er zu schnell oder zu langsam war.
    Jetzt! , feuerte er sich in Gedanken an.
    JETZT!
    Stefoor stürmte vor, holte aus und stieß zu.
    Der J’erde sprang schneller als ein Lawa-Wurm zur Seite, und Stefoors Stoß ging ins Leere.
    Stefoor wirbelte herum. Sein Herz raste.
    Hastig holte er aus und warf die speerartige Waffe in die Richtung des J’erde.
    Der Wurf war so schlecht, dass sich der J’erde noch nicht einmal groß zur Seite beugen musste, um der Waffe auszuweichen.
    Dann grinste der Fremde.
    Er sah nicht viel älter aus als Stefoor, doch er war viel kräftiger und auch ein wenig größer. Er sagte etwas auf Solar, doch Stefoor verstand kein Wort.
    Obwohl es sinnlos war, jetzt noch einen Fluchtversuch zu unternehmen, blickte Stefoor hektisch um sich. Denn einfach so ergeben wollte er sich nicht.
    Also sprintete er los, wobei seine Knie so sehr schlotterten, dass ihn wahrscheinlich seine Großmutter eingeholt hätte.
    Es dauerte auch nur wenige Augenblicke, und er spürte einen harten Griff am Hals.
    »Wo willst du denn hin, Kleiner?«, sagte der J’erde nun in bestem Jubar.
    Er packte ihn am Handgelenk. Der Griff war so fest, dass es Stefoor unmöglich war, sich ihm zu entwinden.
    Stefoor boxte und trat um sich, doch der Fremde fühlte sich so hart an wie die Panzerschuppen eines Kampfdrachen.
    »Verstehst du mich, Kleiner?«, wollte der Fremde wissen und riss Stefoors Ärmel vom Oberteil ab. Auf die Schläge und Tritte achtete er gar nicht.
    Dann murmelte er etwas, das wie »Neurale Immunität gegen Suggestionsnaniten« klang. Schließlich sagte er wieder auf Jubar: »Du bist was Besonderes, Kleiner!«
    »Lass mich!«, rief Stefoor, doch sein Widerstand ließ allmählich nach. Fast war er froh, dass der Fremde im Moment nicht mehr tat, als ihn festzuhalten. Denn eines hatte Stefoor inzwischen begriffen: Der J’erde war so stark, dass er ihm wahrscheinlich mit bloßen Händen Arme und Beine ausreißen konnte.
    »Ah!«, rief der J’erde. »Du sprichst also doch Jubar!«
    Dann packte er Stefoor hart am Kopf. »Und adelig bist du offenbar

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