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Sternenfaust - 171 - Die Ritter der GRAFSCHAFT

Sternenfaust - 171 - Die Ritter der GRAFSCHAFT

Titel: Sternenfaust - 171 - Die Ritter der GRAFSCHAFT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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die sich gerade suchend umsah. Aufgeregt tuschelnd trabten die beiden Mädchen den anderen hinterher.
    Alicia seufzte.
    Ich könnte jetzt einfach in meinem Büro sitzen, die fertigen Designvorschläge durchgehen und die neueste Syntho-Drink-Kreation von Max probieren , träumte sie.
    Stattdessen war sie hier und beaufsichtigte eine wild gewordene Meute Teenager.
    Es hieß immer, Kinder brauchen ihren Vater. Dass sie als Mutter hin und wieder auch einen Vater gebrauchen konnte, einen, der ab und zu auf die Kinder aufpasst und zu solchen Ausflügen begleitet, daran dachte niemand.
    Aber Pratte hatte sie schon vor über zehn Jahren sitzen lassen und sich nie wieder gemeldet.
    »Kommen Sie, Alicia?«, erklang die Stimme von Synthia Nixon vom anderen Ende der Schlange.
    Diese Frau machte sie noch wahnsinnig. »Schon unterwegs!«
    Die Far-Horizon -Forschungsakademie begann früh damit, nach den Genies der kommenden Generation Ausschau zu halten. Der Ausflug war eine reine Werbeveranstaltung, für Alicia daher alles andere als interessant. Einmal war sie während des Eröffnungsvortrages sogar kurz auf ihrem Stuhl eingenickt.
    Ich bin ein tolles Vorbild , dachte sie beschämt.
    Nun wanderten sie von Labor zu Labor. Wichtig aussehende Männer und Frauen in weißen Overalls mit den typischen mintgrünen Far-Horizon -Logos stellten ihre Projekte vor, wobei sie kräftig die Werbetrommel für das Far-Horizon -Stipendium rührten, das dem Jahrgangsbesten eine Ausbildung mit anschließendem Werksstudium ermöglichte.
    Natürlich wurden die Kids immer unruhiger. Wenn sogar mir langweilig ist, kann ich ihnen da keinen Vorwurf machen .
    Lila tat sich permanent durch heftiges Kichern hervor. Ihr Zwillingsbruder Silas gab sich alle Mühe, so weit entfernt von Alicia in Deckung zu gehen, wie es nur möglich war. Sie hatte einmal den Fehler gemacht, ihn anzulächeln.
    »Mum, du bist so peinlich«, hatte er im Vorbeigehen gezischt. Dann war sein bunter Hair-Spider-Wuschelkopf irgendwo in der Menge verschwunden.
    Ihr Führer Jimmy Parker, ein schlaksiger Mann Mitte zwanzig, wirkte selbst noch wie ein Kind. Augenscheinlich war er kein großer Redner. Trocken stellte er die Labore vor, verwies auf die neuesten Ergebnisse in der Biosynthese, lobte die Fortschritte in der Entwicklung von Gesundheitspräparaten und setzte in jeder Satzpause ein künstliches Lächeln auf.
    »Wenn er noch ein einziges Mal lächelt, bekommt er meine Faust ins Gesicht«, ertönte eine Stimme von links.
    »Lass das bloß nicht unsere Kinder hören«, erwiderte Alicia leise.
    Patricia Wilson lachte grunzend auf. »Die würden mir doch sofort zur Hand gehen. Einige der Jungs haben heimlich ihre Hand-Pads behalten. Scheinbar hat Mister Parker sein eigenes nicht so gut gesichert. Peter Sandorf hat irgendwas von einem offenen Port gemurmelt. Die sind echt pfiffig, haben das Teil in null Komma nichts gehackt.«
    »Trish! Du hast ihnen ihre Pads doch hoffentlich abgenommen?«
    »Jetzt mach hier keine auf Nixon«, gab Patricia ruhig zurück. Sie wischte sich eine Strähne ihres tiefschwarzen Haares aus dem Gesicht. »Sollen sie doch ihren Spaß haben. Ist ansonsten ja dermaßen öde.«
    Wer hat sie noch gleich als Aufsichtsperson dabeihaben wollen? »Wir sprechen hier von einem Pad mit weitreichendem Zugang zur Netzwerk-Infrastruktur. Wer weiß, was für Schaden dadurch angerichtet werden kann?«
    »Wusstest du, dass dein Silas auf meine Mel steht?«
    »Trish!« Alicia konnte es nicht fassen.
    »Ist ja gut. Aber ich muss dich warnen«, erwiderte Patricia, »wenn du die Jungs auffliegen lässt, bist du – wie heißt es heute so schön? – absolut unkosmisch.«
    Alicia sog scharf die Luft ein. »Dieses Risiko werde ich wohl eingehen müssen.«
    Energisch wandte sie sich um. Angeführt von Jimmy Parker und Synthia Nixon hatten die Schüler bereits die nächste Schleuse passiert.
    Nach der Biosynthese standen die Labore der Grundlagenforschung für Tiefbautechnik auf dem Programm. Möglicherweise wurde es an dieser Stelle doch noch interessant. Das hieß, falls diese Horde wild gewordener Nachwuchs-Hacker nicht irgendeinen Alarm auslöste.
    Nie wieder , schwor sich Alicia. Das nächste Mal soll er seine Sekretärin schicken.
    Seufzend setzte sie sich in Bewegung, doch kurz bevor sie die Schleuse durchschreiten konnte, schloss sich diese auch schon mit dem üblichen Zischen für die luftdichte Verriegelung.
    »Was soll das denn jetzt?«
    »Vielleicht waren das die Jungs«,

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