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Sternenfaust - 171 - Die Ritter der GRAFSCHAFT

Sternenfaust - 171 - Die Ritter der GRAFSCHAFT

Titel: Sternenfaust - 171 - Die Ritter der GRAFSCHAFT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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nichts tun. Ich will nur mit ihm reden.«
    »Dann sagen Sie mir, was Sie ihm sagen möchten. Ich werde Ihre Botschaft überbringen.«
    »Das reicht nicht. Ich will selbst mit ihm sprechen.«
    »Die Identität von Esau darf nur einem bekannt sein.«
    »Dem Kastellan, ich weiß.« Die verzerrte Stimme klang fast bedauernd. »Ich vermute, Ihre Techniker werden in einigen Minuten das System vom Netz abkoppeln. Natürlich habe ich Vorkehrungen getroffen. Die Generatoren schalten sich, mit einigen Minuten Verzögerung, nacheinander ab. Wenn Sie fähige Techniker eingestellt haben, wird ein Teil des Towers vielleicht gerettet – vielleicht aber auch nicht. Ich gebe den Menschen immerhin eine Chance. Nun soll das Schicksal entscheiden. Denn wenn diese Menschen sterben, so ist doch sicher auch dies Teil des großartigen Plans von Esau.«
    Jason sprang auf, während die Silhouette auf dem Monitor verschwand.
    Der erste Generator deaktivierte sich.
    Jason glaubte für einen Moment, die Schreie hallten bis zu ihm, bis an die Spitze des Future-Towers empor. In Wahrheit konnte er nichts von den zerquetschten Körpern, den erbarmungswürdigen Schreien, dem elenden Sterben unter ihm wahrnehmen.
    Doch die Monitore zeigten schonungslos die grauenvollen Bilder. Er sah die entsetzten Blicke, die Fluchtversuche, den sekundenschnellen Tod.
    Ich muss hier raus , dachte er. Esau muss gewarnt werden. Es nutzt niemandem etwas, wenn auch ich sterbe.
    Sein Büro war mit Bedacht in der Spitze des Towers untergebracht. Nur die wenigsten wussten, dass sich über ihm noch eine geheime Kammer befand, in der ein Unterwasser-Shuttle startbereit wartete.
    Jason trat direkt vor das projizierte Bild von Cybil Warnhold, die die Kunstform der Galakto-Synthese in den letzten Jahren wieder modern hatte werden lassen, und schritt hindurch. Ein schmaler Gang brachte ihn zu einer Leiter – er hatte auf so viel Elektronik wie möglich verzichtet –, die er hastig hinaufstieg.
    Jason atmete auf, als die Luke sich hinter ihm schloss – er war in Sicherheit.
    »Ich wusste, Sie finden einen Weg«, erklang die Stimme des Unbekannten.
    »Nein!« Jason sprang auf. »Das ist unmöglich.« Fassungslos starrte Jason auf sein Armband-Kom.
    »Sie mögen mir dieses Mal entkommen, aber ich finde Sie. Es gibt niemanden, der Sie beschützen kann.«
    Jason entriegelte das Schott, öffnete es, und warf das Armband-Kom vor dem Unterwassergefährt zu Boden.
    Mit zitternden Fingern aktivierte er die Startsequenz. Die Decke öffnete sich, und das Shuttle schwebte durch eine Strukturlücke hinaus in den Ozean.
    Langsam glitt das Gefährt in die Dunkelheit des Meeres, das all seine Schönheit verloren hatte. Wie der Rachen eines unterseeischen Monsters hieß es ihn willkommen. Mit einem Mal wurde Jason bewusst, welch gewaltige Massen an Wasser sich über ihm auftürmten.
    Mit einigen Handgriffen programmierte er einen neuen Kurs. Aus dem Wasser heraus, weg von der Erde.
     
    *
     
    Erde, Küste von Oregon
    23. Januar 2273, 21.00 Uhr
     
    »Die Küste von Oregon, ein sonst so idyllischer Ort, wurde am heutigen Abend zum Schauplatz dramatischer Ereignisse«, sprach Melvyn Frohike in die Kamera. »Um mich herum sehen Sie Rettungsgleiter und Paramedics, die sich um die Verwundeten kümmern. Für jene armen Seelen, die in über 4000 Metern Tiefe den Tod gefunden haben, kommt allerdings jede Hilfe zu spät. Die Todesfalle Future-Tower ist zugeschnappt. Das Unglück, dem die Techniker eine Wahrscheinlichkeit – oder sollte man sagen Unwahrscheinlichkeit – von eins zu hundertvierzig Millionen zugestanden, hat sich heute, tief unter uns am Meeresgrund, ereignet.«
    Melvyn erblickte eine zitternde Frau am Rande des Absperrgürtels – seine Chance, Emotionen einzufangen. Die automatische Kamera-Sphäre folgte ihm, als er sich langsam auf die Überlebende zubewegte.
    »Wer kennt ihn nicht – Jason Meyer, den berühmten Multimilliardär?«, stellte Melvyn die rhetorische Frage. »Der Future-Tower sollte nur der Erste sein, in einer ganzen Reihe von Gebäuden auf dem Meeresboden. Ein Projekt, das am heutigen Tag unzählige Leben kostete – erste Schätzungen gehen von 2300 Opfern aus.«
    Mit einem Satz war Melvyn bei der überlebenden Frau. Sie war Anfang dreißig, bleich und zitterte wie ein »581er« { * } auf Neptun.
    »Melvyn Frohike, GBN. Was ist auf dem Meeresgrund geschehen?«
    Die Frau blickte aus trüben Augen empor. Ihre Lippen bebten. »Das Wasser, es war plötzlich überall«,

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