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Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3)

Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3)

Titel: Sternenfaust - 173 - Invasionsstufe Drei (2 of 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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Geschwader!
    »Ausweichmanöver!«, rief er, und wusste natürlich, dass dies bei Fusionsraketen so gut wie unmöglich war.
    »Navigation noch immer ausgefallen!«
    Orr Tabun erhob sich. Nun spürte er, wie sämtliche rote Farbe aus seinem Gesicht wich.
    Auf dem Bildschirm sah er für Millisekunden Feuerbälle und Rauchwolken.
    Selbst wenn er mehr als nur wenige Sekunden gehabt hätte, um die Situation zu analysieren, um zu erkennen, was hier schiefgelaufen war, so hätte er sie in seinem Anfall blinder Wut und Paranoia wohl kaum zu nutzen gewusst.
    Als die Welt um Orr Tabun herum explodierte, hatte er noch immer nichts begriffen. Doch nun war es gleichgültig. Er sah einen kurzen Lichtblitz und hörte dröhnenden Lärm, dann hüllte ihn endlose Schwärze ein, aus der er nie wieder erwachen würde.
     
    *
     
    STAR WARRIOR, Carrier, Solsystem
    700.000 km von der Erde entfernt
    3. April 2273, 23.30 Uhr
     
    Rear Admiral Mikael Sakuro fuhr sich mit seiner Hand über den kahlen Kopf. Er hatte schon im Alter von fünfundzwanzig Jahren fast all seine Haare verloren, und es hatte ihm stets gefallen. Zwar war er immer wieder gefragt worden, warum er denn keinen DHT-Blocker nahm, doch da er unermüdlich mit »Warum? Mir geht das mit dem Haarausfall noch viel zu langsam!« geantwortet hatte, wurde er irgendwann auch nicht mehr gefragt.
    Dann gab es die Konflikte mit den Genetic-Welten, die Anfang der fünfziger Jahre zu einem fast schon philosophischen Krieg hochstilisiert wurden. Es galt als »abartig«, in den genetischen Bauplan des Menschen einzugreifen, fast so, als sei jede Veränderung an den Genen ein Sakrileg an der Natur. Und als es zur Abspaltung der Drei Systeme gekommen war, hatten viele Bürger der Solaren Welten Shirts und Bio-Tattoos mit Slogans wie »Ich stehe zu meinen Genen« oder »meine Gene sind perfekt, so wie sie sind« getragen.
    Seitdem war er immer wieder gefragt worden, ob seine Glatze »echt« sei. Mit »echt« war gemeint, ob der Haarausfall von einer natürlichen, genetischen Veranlagung herrührte. »Natürliche Glatzen« galten als cool, sie waren plötzlich ein Zeichen für Selbstbewusstsein und moralische Integrität.
    Die Menschen waren manchmal absurd.
    Was hieß da die Menschen , dachte er. Er war absurd. Er starrte auf eine Flotte von Wanagi-Schiffen, die auf die Erde zusteuerten, und dachte dabei an seine Glatze.
    »Admiral Sakuro«, meldete sich Admiral Suzanne Gernet über den mittleren Bildschirm der Kommando-Zentrale des riesigen Carriers. Mikael hatte das Kommando über die Flotte, daher kommunizierte Admiral Gernet nur mit ihm. Seine Aufgabe war es, die Befehle weiterzuleiten.
    Die Zentrale eines Carrierschiffes verfügte an der Vorderwand über einen acht Meter breiten Hauptschirm, der in mehrere Bereiche unterteilt war. Die einzelnen Felder zeigten verschiedene Funktionen wie Kommunikation, Ortungs-Übersicht, Schiffsanzeigen und »optische Realbilder der Außenansicht« an.
    In der Mitte der Kommandozentrale befand sich eine ovale Plattform, die an ihrer Längsseite einen Durchmesser von vier Metern hatte. Sie lieferte eine dreidimensionale Darstellung der Flottenaufstellung, wobei Mikael nur selten einen Blick darauf warf. Meist vergrößerte er sich Details auf seiner eigenen Konsole neben seinem Kommandostuhl.
    »Feindschiffe in Feuerreichweite«, meldete Captain Manton.
    Feindschiffe! So wurden die Wanagi inzwischen genannt.
    »Verstanden«, erwiderte Mikael.
    Der Befehl war eindeutig gewesen: Die Menschen würden nicht das Feuer eröffnen. Sie sollten warten, bis die Wanagi zuerst angriffen.
    Zuerst angriffen. Mikael schüttelte allein bei diesem Gedanken unmerklich den Kopf. Was mussten die Wanagi noch tun? Sie hatten einen Energieschirm um die Erde gelegt. Sie hatten die Bürger der Solaren Welten auf ihrem Heimatplaneten eingesperrt. Sie hatten die Erde in ein riesiges Gefängnis verwandelt.
    War es da wirklich noch notwendig, auf den ersten Schuss zu warten?
    Mikael sah ein kleines, blaues Feld, das auf seiner Konsole aufblinkte.
    Es gab ihm einen Stich in der Brust.
    Er wusste, was dieses Blinken bedeutete. Wenn eine private Nachricht von seiner Frau abgeschickt wurde, ging sie direkt an seinen Bereitschaftsraum.
    Er hatte eine Weiterleitung aktiviert, die unmittelbar an seine Konsole in der Kommandozentrale ging.
    Doch jetzt konnte er unmöglich antworten. Seufzend versuchte Mikael, sich wieder auf seine Aufgaben zu konzentrieren.
    »Kurskorrektur«, rief Commander

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