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Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Titel: Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl & Andreas Suchanek
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jetzt.
    »Versuchen Sie es!«, rief Dana.
    »Aye Ma’am!«
    Der Braune Zwerg füllte nun den Bildschirm vollständig aus. Niemand sah sich veranlasst, den Bildausschnitt zu korrigieren.
    Dana starrte wie hypnotisiert auf das Objekt. Wenn dies der Ort ihres Todes werden würde, dann wollte sie davor nicht die Augen verschließen.
    »Drei, zwo, …«, zählte Lieutenant Commander Mutawesi herunter.
    In diesem Moment wurde der Bildschirm dunkel.
    »Sprung ins Bergstrom-Kontinuum erfolgreich«, meldete Lieutenant Jefferson.
    Für einen Moment war alles still auf der Brücke.
    Dana nahm in ihrem Kommandostuhl Platz. Ihre Knie hatten sich plötzlich so weich angefühlt, sie wollte nicht Gefahr laufen, einzuknicken.
    Dagegen stand Lieutenant Commander van Deyk grinsend neben ihr. »Was wäre die Raumfahrt ohne einen kleinen Adrenalinschub hin und wieder!«
    Dana schüttelte unmerklich den Kopf, doch auch sie konnte sich kurz darauf ein Lächeln nicht verkneifen. »Wie hoch war die Strahlenbelastung am Ende?«, wollte sie wissen.
    »Fast 7000«, meldete Lieutenant Toober. »Aber letztlich nur für fünfundvierzig Sekunden!«
    Dana atmete tief durch. »Grenzwertig, aber sicher noch im Rahmen des Behandelbaren. Die Crew soll sich nach und nach in der Krankenstation einfinden. Doktor Scott soll allen ein Strahlenschutz-Serum verabreichen.«
     
    *
     
    Raumstation WAR HOPE im Sternstein-System
     
    Konzentriert studierte Liam die sich beständig verändernden Ortungsanzeigen. Mittlerweile hatte er den dritten Syntho-Drink gekippt und die Wirkung des Koffeins tobte durch seinen Körper.
    Lieutenant Pride hatte Professor Schmetzer und Dr. Tregarde einstweilen für den internen Funk gesperrt. Das hatte zur Folge, dass ihre Anfragen wenigstens nicht länger zur Brücke durchgestellt wurden. Wenn das Ganze vorbei war, musste er mit den Wissenschaftlern ein Gespräch über das Verhalten in Konfliktsituationen führen.
    »Funk, ich will eine Verbindung zu Captain Sandström.«
    Es dauerte nur einige Sekunden, dann erschien das hagere Gesicht des Captains auf dem 3-D-Monitor der Brücke. Der Schopf des 53-Jährigen war von weißen Haaren bedeckt, was ihm, zusammen mit seinem gepflegten Kinnbart, einen aristokratischen Touch verlieh.
    »Captain Nerhus«, grüßte der Befehlshaber der BATTLE OF TRIDENT II. »Wir haben Sichtkontakt mit den Feindschiffen. Es sind fünf Schiffe, die vom Orbit aus die Planetenoberfläche unter Feuer nehmen. Dabei benutzen sie offenbar eine uns unbekannte Form des Ortungsschutzes.«
    »Möglich, dass sich noch weitere Schiffe im System befinden?«
    »Durchaus. Da die Fremden uns aber sicher längst geortet haben, hätten sie eine potenzielle Verstärkung sicher längst angefordert. Ich habe die Angriffstaktik mit dem übrigen Verband abgestimmt. Wir dürften keinerlei Schwierigkeiten mit diesen Piraten bekommen.«
    »Ich hoffe, Sie behalten recht«, erwiderte Liam nickend. »Ich wünsche mir nur, dass die Waffen der Unbekannten den unseren nicht ebenso überlegen sind wie ihr Ortungsschutz.«
    Sandström winkte ab. »Die mögen noch so gute Laser, Torpedos oder was weiß ich besitzen, das spielt keine Rolle. Wir sind eindeutig in der Übermacht. Und im Vergleich zu ein paar lächerlichen Piraten sind wir deutlich besser im taktischen Denken ausgebildet. Ich gehe davon aus, dass wir nicht mehr als ein oder zwei Schiffe abschießen müssen, bevor sich der Rest freiwillig ergibt.«
    Liam verzog unwillkürlich den Mundwinkel. Genau diese Arroganz hatte dafür gesorgt, dass Captain Sandström hier draußen aufs Abstellgleis geschoben wurde. Aber er war nun einmal der dienstälteste Offizier innerhalb der Flotte.
    Einmal mehr wünschte Liam sich, es wäre das Schiff von Captain Sandström gewesen, das anstelle der ZYRGON III Übungen in der äußeren Ekliptik des Systems durchführte. Jeder anderer Kommandant für die Verteidigungsflotte wäre ihm deutlich lieber gewesen. Es ging immerhin um Menschenleben, da war jede Form von übertriebener Selbstsicherheit eine Gefahr.
    »Gehen Sie keine unnötigen Risiken ein«, überwand sich Liam hinzuzufügen. »Wenn Sie fallen, sind auch wir wehrlos.«
    Captain Sandströms Augen schienen Blitze zu verschleudern, als er erwiderte: »Keine Sorge. Kümmern Sie sich um Ihre Station, Captain Nerhus. Ich kümmere mich um den Kampfeinsatz.«
    Damit wurde der Bildschirm schwarz.
    »Dieser verdammte Mistkerl«, fluchte Liam. Dabei störte es ihn nicht, dass ihn jeder auf der

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