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Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!

Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!

Titel: Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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immer sie die Frage nach vermissten Personen formulierte, sie konnte sicher sein, dass die ersten hundert Einträge entweder Liedtexte von der Qualität »Wenn du mich nicht vermisst, am besten dich verpisst« oder Forumseinträge von Hunde- und Katzenhaltern waren.
    Betrieb hier jemand Zensur? Wenn ja, tarnte er sich ziemlich gut, denn die alles zudeckenden Einträge waren zu verschieden, um aus einer einzigen Quelle zu stammen.
    Die zweite Frage, die Margaret beantwortet haben wollte, ergab auch keine bessere Trefferausbeute. Anscheinend war nirgends im Wega-Netz eruierbar, wie viele Tote der Angriff auf das Hauptquartier des Star Corps am Fuß des Regierungsbergs gekostet hatte. Auch hier deckten Spam-Meldungen ungekannter Anzahl die richtigen Antworten zu.
    Das konnte kein Zufall sein, hier betrieb jemand gezielt Desinformationspolitik, ganz so wie im Goldenen Zeitalter von Wega IV, als jede Errungenschaft des Nachbarplaneten Wega V entweder als Glückssache abgetan oder gleich von den Medien unter den Tisch gekehrt worden war.
    Doch wer sollte ein Interesse daran haben, diese Informationen zu verbergen?
    Margaret wandte sich wieder den Vermissten zu. Ihre Suchanfragen enthielten mittlerweile Dutzende von Suchwörtern und ebenso viele, die Spameinträge ausschließen sollten. Endlich krochen nun erste Ergebnisse auf den Bildschirm. Dreißig Einträge berichteten von Personen, die in der vergangenen Nacht verschwunden waren, und nur bei zwei von ihnen war die Gesuchte inzwischen wieder aufgetaucht. Jeder einzelne Fall ähnelte dem von Tonio und Yün Xü. Es schien sogar ein Muster zu geben, wo die Vermissten zuletzt gesehen worden waren. Wenn Margaret die Adressen miteinander verglich, konzentrierten sich die Fälle auf drei Orte, von denen einer das Firmengebäude von Terraforming Enterprises zu sein schien.
    Margaret holte tief Luft und wählte den Anschluss der Polizeidienststelle, die sie in der letzten Nacht aufgesucht hatte. Es dauerte keine drei Sekunden, bis das Gesicht des Mannes mit der schwarzen Bürstenfrisur auftauchte, aber nun sah er deutlich frischer aus.
    »Was kann ich für Sie tun?«, fragte er.
    »Ich rufe wegen den beiden Vermissten an, Fall Nummer …« Margaret sah auf ihrem Armband-Kom nach, welchen Code er ihr gegeben hatte. »… V442.301.«
    Erst jetzt glitt ein Ausdruck des Erkennens über sein Gesicht, während er die Nummer eingab.
    »Sie waren doch heute Nacht hier«, stellte er fest. »Das vermisste Liebespaar.«
    Margaret verdrehte die Augen, blieb aber trotzdem freundlich. »Haben Sie etwas Neues für mich?«
    »Was glauben Sie, was hier los ist?« Er bewegte den Kopf zur Seite, und die Kamera folgte der Bewegung. Im Hintergrund kam das Pult zu den Besuchern ins Blickfeld. Dort stand eine Schlange, die bis zum Eingang reichte. Der Beamte wandte sich wieder Margaret zu. »Wir haben inzwischen tausend Fälle allein in Central City.
    Aber um Sie zu beruhigen, die meisten als vermisst gemeldeten Personen sind inzwischen wieder aufgetaucht. Die meisten erzählen von einem Licht, das sie geblendet hat, aber ansonsten sind sie völlig in Ordnung. Sie brauchen also nur zu warten.« Der Beamte schielte zu Seite, als würde er einen Text ablesen. »Mistar Gordon und Mrs. Xü melden sich bestimmt bald bei Ihnen.«
    »Das ist alles?«
    Der Polizist hob bedauernd die Arme, dass seine Schulterklappen in die Kamera blitzten. »Mehr kann ich im Moment nicht für Sie tun, aber …«
    »Schon gut«, sagte Margaret und beendete die Verbindung.
    Tausend Fälle! Und nicht einmal die Polizei wusste, was hier vor sich ging.
    Damit blieb nur noch eine Person, die ihr helfen konnte.
    Nur widerwillig öffnete Margaret die verschlüsselte Datei. Zu sehr erinnerte sie der Inhalt an ihr früheres Leben als Enthüllungsjournalistin, das sie hinter sich gelassen geglaubt hatte. Aber nur so konnte sie ihren ehemaligen Informanten kontaktieren.
     
    *
     
    »Margaret!« Der GalAb-Agent schien sich nicht entscheiden zu können, ob er sich über ihren Anblick wundern oder freuen sollte. »Margaret Barnes.«
    »Hallo, Jacob«, sagte Margaret. »Lange nicht mehr gesehen.«
    »Das kann man wohl sagen. Ich hätte deinen Code fast nicht erkannt.«
    »Und ich hätte dich fast nicht erkannt.« Margaret grinste. Jacobs Gesicht wirkte runder als früher, und auch seine Schultern kamen ihr breiter vor. Aber als sie seinen betretenen Gesichtsausdruck bemerkte, fügte sie schnell hinzu: »Nein, war nur Spaß. Gut siehst du

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