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Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!

Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns!

Titel: Sternenfaust - 177 - Verräter unter uns! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerry Haynaly
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Anspannung einen Streich.
    »Es reicht schon«, riss sie die Stimme des Beamten aus ihren Gedanken. »Haben Sie das Piep nicht gehört?«
    Nein, hatte sie nicht. Ruckartig zog sie ihre Hand zurück.
    »So …« Er zog das Pad ein Stück näher an sich heran. »Mrs. Barnes, jetzt erzählen sie mal! Ich aktiviere nur die Sprachaufzeichnung.«
    Margaret berichtete ihm, was sie in der letzten halben Stunde erlebt hatte, aber je länger sie sprach, desto mehr hatte sie das Gefühl, das er ihr nicht helfen wollte.
    »Das ist ja alles schön und gut«, sagte er, »aber für eine Vermisstenfahndung sind bestimmte Voraussetzungen notwendig.«
    Fahndung? Dass sie nicht lachte. Sie wollte keine Fahndung, sondern eine schlichte Auswertung von Daten.
    »Erstens«, fuhr er fort. »Haben Sie einen begründeten Verdacht auf ein Verbrechen?«
    »Nein, nicht direkt.«
    »Also nein. Gibt es einen Hinweis auf einen Suizid?«
    Margaret starrte ihn an. »Sie meinen, ob die beiden Selbstmord begehen wollen? Himmel, nein, das kann ich mir bei Tonio, ich meine – Mister Gordon, nicht vorstellen.«
    »Ha!« Er riss seine Augen so weit auf, dass Margaret glaubte, sie würden ihm aus dem Kopf fallen. »Könnte es nicht vielleicht so sein, dass Sie nicht wahrhaben wollen, dass Mister Gordon jetzt mit dieser Yün Xü zusammen ist?«
    Margaret spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht. Tonio und Yün ein Paar? Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Tonio sein standardmäßiges Beuteschema – Frauen in Uniform wie Dana Frost oder Marylin Vance-Straker – in so kurzer Zeit zweimal durchbrach. Aber andererseits hatte sie die beiden vor der verhängnisvollen Pressekonferenz aus Tonios Büro kommen sehen.
    »Sie geben es also zu?«, fragte er triumphierend.
    »Was? Nein, ich gebe gar nichts zu!« Der Typ machte sie mit seinen komischen Fragen noch ganz perplex. »Er hat mich wenige Minuten vorher zu sich gebeten. Warum sollte er das tun, wenn er ein wenig ungestörte Zeit mit Yün – ich meine mit Mrs. Xü hätte verbringen wollen?«
    Der Polizist grinste. »Gute Frau, wo kämen wir hin, wenn wir wegen jeder eifersüchtigen Frau nach ihrem Holden fahnden?« Er schüttelte den Kopf. »Nein, das ist nicht unsere Aufgabe!«
    »Aber …«
    »Hören Sie, Mrs. Barnes. Erwachsene im Vollbesitz ihrer geistigen und körperlichen Kräfte haben das Recht, ihren Aufenthaltsort frei zu wählen. Und wenn keine Gefahrenlage …«
    »Das wissen Sie doch gar nicht!«, unterbrach sie ihn.
    Er blickte sie aus zusammengekniffenen Augen an. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, sagte er. »Wenn die beiden morgen nicht in ihrer Firma – wie hieß sie noch?« Er schielte auf das Pad, wo Margarets Personaldaten standen. »Ach ja, Terraforming Enterprises , also, wenn sie nicht da sind, kommen Sie einfach noch einmal vorbei, und wir …«
    »Das ist wohl ein Scherz. Mehr wollen Sie nicht unternehmen?«
    »Nicht heute Abend.« Der Beamte schaltete die Aufzeichnung des Pads ab und grinste sie anzüglich an. »Soll ich Ihnen einen guten Rat geben? Vergessen Sie diesen Tonio, auch andere Mütter haben schöne Söhne.«
     
    *
     
    Wega IV
     
    Inzwischen war es nach Mitternacht. Rein mechanisch hatte Margaret den Gleiter angewiesen, sie nach Hause zu bringen. Die Warteschlange am Pedro-Demarmels-Square war in der Zwischenzeit kürzer geworden, sodass sie nach einer kurzen Inspektion weiterfliegen konnte. Mehrmals hatte sie versucht, Yün Xü oder Tonio zu erreichen, aber beide waren nach wie vor nicht zu erreichen.
    Hatte dieser widerliche Polizist vielleicht doch recht gehabt und die beiden hatten etwas miteinander? Sie versuchte, sich an die Minuten vor der Pressekonferenz zu erinnern. Sie hatte Rewen stehen gelassen, und dann waren Tonio und Yün Xü aus dem Büro gekommen. Tonio hatte zu Yün hinuntergesehen, die bestimmt zwei Köpfe kleiner war. Hatte er Yün in die Augen geblickt oder doch einige Zentimeter tiefer? Alles war so schnell gegangen; Tonio hatte Margaret zu sich gewunken. Sie wusste es nicht, oder es war ihr nicht aufgefallen.
    Zweifel nagten in Margaret, doch dann fasste sie einen Entschluss.
    »Kurskorrektur«, befahl sie dem Gleiter. »Neues Ziel: Tonio Gordons Penthouse.«
    Der Gleiter schwenkte leicht nach rechts und hielt auf den Tafelberg zu, der in der Mitte von Neu-Ostrach aus der Ebene ragte. Einer der drei Monde von Wega IV, der bisher in Flugrichtung zu sehen gewesen war, verschwand hinter dem seitlichen

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