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Sternenfaust - 191 - Nukleus

Sternenfaust - 191 - Nukleus

Titel: Sternenfaust - 191 - Nukleus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl & Sascha Vennemann
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Gewissheit.«
    Wenige Minuten später war es dann soweit. Der Gang öffnete sich trichterförmig nach schräg oben in eine große Halle. Unzählige Niss schwirrten in ihr umher, kamen aus zahlreichen in die Kammer führenden Gängen und schwebten durch sie wieder hinaus. Zu Mulcahys und Scotts Glück war der Boden hier eben, allerdings nahm der muffige Geruch noch um ein Vielfaches zu.
    Flem schwebte dicht am Boden entlang voraus und hielt auf eine leichte Vertiefung zu. Also sie sich ihr näherten, erblickten sie dort Austen und Taro, die von drei Niss und einer Handvoll der kleinen Kampfdrohnen bewacht wurden. Der Commander war bei Bewusstsein und beugte sich über den am Boden liegenden Karolaner.
    »Doktor, sehen Sie nach ihm!«, befahl Cody und beschleunigte seinen Schritt. Während die Ärztin an ihm vorbeischnellte und ihren medizinischen Scanner aus dem Hartschalenrucksack kramte, machte er Meldung an das Shuttle.
    Jefferson bestätigte und leitete die Neuigkeiten umgehend an die STERNENFAUST weiter.
    Erst dann reichten sich Cody und Austen die Hand. »Es freut mich, Sie wohlbehalten wiederzutreffen, Commander!«
    Der Ortungsoffizier nickte ihm dankbar zu. »Ich freue mich auch, Sie zu sehen, Sir!«, sagte er. Austen sah müde aus, war aber nicht verletzt. Wegen der Hitze klebten ihm seine rötlichen Locken am Kopf und seine sehr weiße Haut machte einen stark durchbluteten Eindruck. Dr. Scott injizierte ihm ein Vitaminpräparat und reichte ihm eine Wasserflasche.
    »Taros Lebenszeichen sind stabil, er ist lediglich bewusstlos«, berichtete die Ärztin über den Zustand des Karolaners.
    Austen trank langsam und in kleinen Schlucken, setzte ab und gab ein wohliges Stöhnen von sich. »Die Niss haben ihn sediert. Sehen Sie die kleinen Kugeln da? Sie verschießen Betäubungsstrahlen.«
    »Nicht nur das«, murmelte Cody. »Wir haben schon Bekanntschaft mit ihnen machen müssen.«
    Inzwischen hatten die drei Bewacher und Flem die Menschen eingekreist und schienen ihnen interessiert zu lauschen.
    Mulcahy nahm sich die Zeit, sich ein wenig in der Höhle umzusehen. Das Nest von Flem war wohl so etwas wie ein Gemeinschaftsraum, in dem sie lebten. Die meisten der Niss schwebten vor den abgerundeten Wänden und waren damit beschäftigt, mit ihren Tentakeln Stränge zusammenzubinden, die aus der Wand wuchsen. Diese Wurzeln oder was immer sie sein mochten, hingen lose heraus und schienen sehr schnell zu wachsen. Cody erkannte, wie an einigen Stellen Verbindungen schwarz und welk geworden waren. Diese wurden dann umgehend von den Niss in der Nähe entfernt und zu Boden geworfen, wo andere damit beschäftigt waren, das Material aufzusammeln und abzutransportieren.
    Dr. Scott folgte seinem Blick und runzelte die Stirn. »Was machen die denn da?«
    »Flem sind Verbinder«, erklärte Flem, als würde das alles sagen. Wieder ließ er seine Kopfpartie rollen.
    »Die Niss sind in dreiundachtzig verschiedene Stämme aufgeteilt«, erläuterte Austen zusätzlich. »Ich hatte ein paar Gespräche mit unseren Begleitern hier«, erklärte der Commander und deutete auf die drei anderen Niss, die Scott und Cody noch nicht kannten. »Sie sind vom Stamm der Eerl und haben uns auf der Innenseite der Hülle sozusagen ›erwischt‹.«
    Die Eerl putzten sich mit ihrem Halssekret, als sie merkten, dass von ihnen gesprochen wurde. Ein süßlicher Geruch von Honig und Minze mischte sich in den starken Herbstlaubduft der Höhle.
    Dr. Scott zog angewidert die Nase hoch. Cody dämmerte langsam, was das Absondern der Körperflüssigkeit zu bedeuten hatte.
    Austen lachte leise. »Ja, das ist gewöhnungsbedürftig, ich weiß. So stellen sich Niss vor. Der Geruch ist von Stamm zu Stamm verschieden, aber jeder kennt den Duft der anderen Gruppen. Er gibt wohl außerdem Auskunft über die genetische Herkunft.«
    Cody nickte verstehend. »Das Prinzip gibt es auch bei irdischen Insekten. Bei Ameisen zum Beispiel«, erinnerte er sich.
    »Modriges Laub gleich Flem. Das merke ich mir«, sagte Dr. Scott. Sie hatte sich wieder zu Taro hinabgebeugt und checkte seine Vitalwerte. »Können wir ihn aufwecken und von hier verschwinden?«
    »Der Eponenreiter muss schlafen!«, blubberten die Eerl zeitgleich. Warnend positionierten sich die fünf Kampfdrohnen um Dr. Scott und den Karolaner.
    Die Ärztin wollte ihren Nadler ziehen, doch Austens warnender Ruf hielt sie zurück. »Das ist der Grund, warum wir überhaupt festgesetzt wurden. Die Niss verstehen sich nicht

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