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Sternenfaust - 198 - Verzweiflung (1 of 2)

Sternenfaust - 198 - Verzweiflung (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 198 - Verzweiflung (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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Das war weitaus schwieriger, als Dana geglaubt hatte. Es ging dabei weniger darum, festzustellen, ob die enthaltenen Nährstoffgruppen in den Früchten dieses Planeten hinreichend vorhanden waren. Die Makroelemente Kohlenhydrate, Fette und Proteine waren in der Regel in allen gefundenen Lebensmitteln zu finden. Es war auch nicht so schwer, unverdauliche Cellulose-Stoffe ausfindig zu machen, die sich normalerweise in Gräsern und Blättern befanden, was sie für Menschen unverdaulich machte, die aber als Ballaststoffe notwendig waren.
    Ein weitaus größeres Problem war es, enthaltene Giftstoffe zu ermitteln. Die Toxikologie-Scanner, die Dr. Tregarde einsetzte, konnten keine Wunder bewirken, zumal es meist nur im Rahmen von Langzeitstudien möglich war, den toxikologischen Grad einer Substanz zu ermitteln.
    Natürlich war es kein Problem, bekannte Substanzen, die unmittelbar toxisch wirkten, mittels Bio-Scans aufzuspüren. Wenn eine solche Substanz entdeckt wurde, musste nur noch überprüft werden, ob sich unter Umständen ein entsprechendes Gegengift herstellen ließ.
    Ein größeres Problem waren unbekannte Stoffe, über deren Toxizität nur spekuliert werden konnte. Hier waren umfangreiche Untersuchungen notwendig, Untersuchungen, für die – unabhängig davon, dass ihnen die technischen Geräte hierfür fehlten – kaum Zeit blieb, wenn andererseits die Tage vergingen und die Nahrung ausblieb. Die Mediziner mussten zudem untersuchen, ob die Kombination bestimmter Bakterien aus normalerweise nicht toxischen Nahrungsmitteln am Ende doch noch gefährliche Gifte erzeugten, denn auch die Kombination von subtoxischen Mengen konnte eine verheerende Wirkung erzeugen.
    Als Dana ihren Freund Ash in seinem kleinen, medizinischen Labor besuchte, das er sich aushilfsweise in einem der drei Shuttles eingerichtet hatte, machte sie sich sichtlich Sorgen. Ash wirkte blass, und erst als sie ihn zum dritten Mal grüßte, blickte er auf und sah ihr ins Gesicht.
    »Ich hoffe, Sie gönnen sich genug Pausen, Ash«, sagte Dana.
    »Je mehr Pausen ich mir gönne«, sagte Ash, »umso mehr muss ich es danach büßen.« Dana fiel auf, wie sehr sein Gesicht gealtert zu sein schien.
    Sie wusste genau, was Ash meinte. Sie kannte das Gefühl, wenn einem die Arbeit über den Kopf zu wachsen schien, man sich aber keine Auszeit zu nehmen traute, weil man wusste, dass der Berg danach nur noch größer sein würde. Und dass man aus diesem Grund die Pause, die man sich gönnte, ohnehin nicht genießen konnte.
    »Nun gut«, sagte Dana. »Dann will ich Sie nicht länger stören.«
    Ash blickte erneut von den Anzeigen seines Pads hoch und sagte: »Sie wollen wissen, welche Fortschritte ich mache«, brummte er.
    »Das klingt ein wenig zu fordernd«, erwiderte Dana. »Ich wollte vielmehr fragen, ob ich Ihnen irgendwelche Hilfe verschaffen kann. Außerdem weiß ich, dass Sie mir unter Stress gerne sehr viel medizinisches Fachwissen um die Ohren hauen.«
    »Und Sie möchten natürlich wie immer nur die Kurzfassung«, murmelte Ash und zog ein wenig spöttisch die Augenbrauen hoch. »So nach dem Motto: Alles perfekt, schon morgen blubbern hier die Schüsseln mit nahrhaften Eintöpfen.«
    »Wenn das die Kurzfassung wäre, hätte ich in der Tat nichts dagegen«, erwiderte Dana und bemühte sich um ein beruhigendes Lächeln.
    »Leider ist das nicht die Kurzfassung«, seufzte Ash.
    »Wo ist das Problem?«, wollte Dana wissen. »Ist die Nahrung giftig?«
    Ash seufzte erneut. »Sie wollten kein medizinisches Fachwissen, das ich Ihnen um die Ohren haue, nicht wahr?«
    »Ich könnte darauf verzichten«, erklärte Dana.
    »Es ist so, dass ich bislang auf nichts Giftiges gestoßen bin«, sagte Ash.
    »Sie sagen das, als wäre es Ihnen anders lieber«, erklärte Dana.
    »Im Grunde ist das so«, sagte Ash. »Wissen Sie, weshalb so viele Pflanzen giftig sind?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Weil Pflanzen sich schützen. Sie schützen sich mit ihren Mikroorganismen und Enzymen vor Fressfeinden. Doch hier, hier auf Future … hier entdecke ich gar keine Gifte.«
    »Vielleicht waren die Pflanzen auf diesem Planeten nie auf eine solche Art des Schutzes angewiesen …«
    »Möglich ist alles«, unterbrach sie Ash. »Aber dieser Planet hat uns schon einmal reingelegt.«
    Dana wusste genau, was Ash damit meinte. Dennoch sagte sie: »Reingelegt ist im Zusammenhang mit einem Planeten ein seltsames Wort.«
    »Wie würden Sie es nennen, Dana? Windstille, schönes Wetter, doch als

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