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Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2)

Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Höhl
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möglich sein würde.«
    »Hundert Jahre sind eine lange Zeit«, murmelte Dana. »Eine Zeit, in der wir viel erreicht haben.«
    »Und genau das dürfen wir niemals vergessen, wenn wir uns wieder einmal über virto-gesteuerte Raumschiffe und Kunstwelten beklagen.«
     
    *
     
    Austen und Dana verließen das Schiff über eine Zugangsröhre, während Missie lieber an Bord der STARLIGHT blieb.
    Der Kridan-Bruder Feron-Tak mit seiner weiten, grauen Kutte schritt würdevoll voran und führte sie durch die langen, hell erleuchteten Gänge der Raumstation. An den Wänden hingen allerlei 3D-Ansichten und Ornamente, darunter Bilder von Sirius III und gotische Muster, die stark an die Bauten erinnerten, die man einst auf Sirius III vorgefunden hatte.
    Die Technik des Terramorphings hatte in den vergangenen Jahrzehnten ernorme Fortschritte gemacht, und es wäre durchaus möglich gewesen, Sirius III zu rekonstruieren. Doch die Christophorer hatten sich letztlich dagegen entschieden. Es erschien ihnen nicht richtig, das verloren gegangene einfach zu ersetzen.
    Schließlich blieb der kridanische Christophorerbruder stehen, verbeugte sich leicht, verschränkte seine unter der Kutte verborgenen Krallenhände und sagte: »Sie dürfen eintreten. Abt William erwartet Sie bereits.«
    »Ich danke Ihnen«, erwiderte Austen, während Dana dem Mönch nur zunickte.
    Die Tür, durch die beide schritten, wirkte groß und massiv, doch als sie federleicht zur Seite schwang, erkannte Dana, dass auch sie offenbar nur eine Virto-Simulation war. Obwohl sich die Christophorer zurückhaltend gaben, wenn es darum ging, in simulierten Welten zu leben oder gar das optische Erscheinungsbild aufgrund von Simulationen oder genetischen Eingriffen zu verändern, so hatte die Virto-Technik auch vor der neuen Heimat des Ordens nicht haltgemacht.
    Letztlich sind Veränderungen niemals aufzuhalten , dachte Dana.
     
    *
     
    Als Dana das große Arbeitszimmer des Abts betrat, musste sie einen kurzen Moment stehen bleiben.
    Etwa zehn Meter von ihr entfernt saß Abt William an einem sehr antik wirkenden Schreibtisch, auf dem sich sogar einige Bücher befanden. Natürlich konnte es sich auch bei den Büchern um schlichte Virto-Simulationen handeln, doch sie konnte sich das bei William nicht vorstellen.
    Hinter William konnte man einen Blick auf das All werfen, doch hier war sich Dana ziemlich sicher, dass es sich um eine Nano-Projektion handelte, jedoch ganz sicher nicht um ein reales Fenster und auch nicht um ein durchsichtiges Schutzfeld.
    William blickte hoch, und Dana sah in ein Gesicht mit blassen Augen und tiefen Falten.
    Fast war es Dana unangenehm. William, der alte Sturkopf, war »normal« gealtert, während sie ihr Leben mit allen zur Verfügung stehenden Tricks verlängert hatte. Gerade in diesem Moment kam ihr das ein wenig unehrlich vor.
    »Admiral Frost, Commodore Austen«, murmelte William, »Sie sehen gut aus.«
    »Sie auch, Abt William«, sagte Austen, schritt auf den Christophorer-Mönch zu und schüttelte ihm die Hand.
    »Sie verzeihen, dass ich sitzen bleibe«, sagte William, »aber das sind die Nachteile, wenn man auf gensimulierten Hüftersatz verzichtet.«
    »Wie geht es Ihnen?«, wollte Dana wissen.
    William lächelte. »Sagt Ihnen der Autor Hermann Hesse etwas?«, wollte er wissen.
    »Ich glaube, das war ein deutscher Autor, der irgendwann im Zwanzigsten Jahrhundert gelebt hat«, erwiderte Dana.
    William nickte. »Er schrieb in einem Brief über das Alter: ›Zwischen fünfzig und achtzig kann man viel Hübsches erleben, die achtzig zu überschreiten, würde ich Ihnen nicht empfehlen, es ist dann nicht mehr hübsch.‹ Und sehen Sie mich an: Ich bin über hundertdreißig Jahre alt.«
    »Ich habe nach meinem zweihundertfünfzigsten Geburtstag aufgehört zu zählen«, erwiderte Dana scherzhaft. »Manchmal gelingt es mir sogar selbst, mir einzureden, noch jung zu sein.«
    »Ja, es ist erstaunlich, was der Mensch alles vermag«, sagte William. »Er kann alles verändern und vertuschen. Die Umwelt, die Dinge, Personen … und sogar das Altwerden.«
    »Nicht zu vergessen den Weltraum«, wandte Austen ein. »Sie müssen zugeben, dass Sie sich ohne wissenschaftliche Techniken nicht hier im Nirgendwo des Weltalls aufhalten könnten.«
    »Die Diskussion kenne ich«, sagte William und wirkte gelangweilt. »Warum eine Technik ablehnen, dafür aber eine andere für sich nutzen? Ehrlich gesagt: Ich bin zu alt für eine solche Debatte. Oder ist es am Ende die

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