Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2)
nie behauptet, dass es leicht sein würde. Das waren Daniel und Yngvar selbst gewesen.
»Wir müssen es tun, ohne dass das Star Corps etwas mitbekommt«, erklärte Yngvar.
»Und so, dass die Virtos nicht auf einmal in eine Starre verfallen«, fügte Daniel hinzu.
»Und ohne dass das ganze Schiff in eine Software-Spionage-Sperre verfällt, die dann wirklich nur noch von einem Experten mit internem Zugangscode wieder aufgehoben werden kann.«
»Und das sind nur die Probleme, die sich einfach erklären lassen«, sagte Daniel. Was, wie Dana wusste, nichts anderes hieß als: Für den Rest bist du ohnehin zu beschränkt. Worin sie den beiden noch nicht einmal widersprechen konnte.
»Dann störe ich euch nicht länger«, sagte Dana. »Ich wollte mich ohnehin nur erkundigen, ob ihr vielleicht eine kleine Stärkung vertragen könntet.«
»Das wäre in der Tat keine schlechte Idee«, erwiderte Daniel lächelnd.
»Immerhin haben wir Missie höchstpersönlich an Bord«, fügte Dana hinzu.
»Du meinst, sie könnte uns einige der Original-Missie-Gewürzfladen bringen?«
Ungläubig starrte Dana ihn an und sagte schließlich: »Und ob sie das würde.«
»Bloß nicht!«, rief Daniel. »Wer weiß, ob die Große Leere nicht wegen dieser Dinger zurückkehrt ist.«
»Lass das bloß Missie nicht hören«, mahnte Dana. »Je früher du fertig bist, umso früher erreichen wir die Shisheni. Die geben dir sicherlich etwas Schmackhaftes.«
»Das sind doch auch so Vegetarier«, wehrte Daniel ab. »So wie die Mönche.«
»Ich werde mich bei Commodore Austen erkundigen«, sagte Dana kopfschüttelnd. »So wie ich ihn einschätze, hat er sicher etwas Handfestes in seiner Vorratskammer.«
*
Einige Stunden später war es endlich soweit. Yngvar und Daniel hatten gemeldet, dass es ihnen gelungen war, den Zugriff des Star Corps auf ein Simulationssystem umzuleiten, das dem Star Corps weiterhin meldete, dass sich die STARLIGHT X in der Schattenlandregion befand und auf weitere Untersuchungsergebnisse der Christophorer wartete.
Als Commodore Austen die Kommandozentrale betrat und den Befehl erteilte, ins Shush-System aufzubrechen, erhob sich die Navigationsoffizierin, wackelte merkwürdig mit den Hüften und sagte: »Darf ich eine kurze Meldung machen?« Und als Austen verwirrt die Erlaubnis erteilte, sagte die Virto: »Professor Frost ist attraktiver als alle Männer, die ich je gesehen habe.«
Daraufhin murmelte Austen ein gegrinstes »ich bringe ihn um«, aber zumindest war damit der Beweis erbracht, dass es Daniel und Yngvar gelungen war, die Virtos nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen.
Und tatsächlich gab es auch keinerlei Protest, als Austen ihnen befahl, das System der Shisheni anzufliegen, obwohl hierfür vonseiten des Star Corps keinerlei Erlaubnis bestand.
Die Beziehungen zwischen den Vereinten Völkern der Solaren Welten – zu denen unter anderem die Kridan, die Alendei, die Apri, die Chaarck, die Fash’rar, die J’ebeem, die Sharaan und die Starr gehörten – und den Shisheni waren seit dem Mosaik-Konflikt ziemlich getrübt. Die Shisheni hatten damals sämtliche Quantenportale geschlossen, und sie überwachten alle bekannten Teile der Galaxis, um dafür zu sorgen, dass keine neuen Portale geöffnet wurden.
Doch genau das hatte Dana nun vor. Sie wollte von den Shisheni die Erlaubnis einholen, ein solches Portal zu öffnen.
*
»Es ist lange her«, sagte Shesha’a. Die Begrüßung war förmlich. Eigentlich hatte Dana erwartet, dass ihre Adoptivschwester sie nach so langer Zeit mit ihrem Körper umwickeln würde. Doch sie tat es nicht, sie raschelte noch nicht einmal mit ihren Schuppen.
»Sehr vieles ist lange her«, erwiderte Dana und holte tief Luft.
Tatsächlich schien es eine Ewigkeit her zu sein, dass Dana mit der STERNENFAUST I zum ersten Mal Shishena besucht hatte. Und letztlich war es das auch.
»Die Große Leere kehrt zurück«, sagte Shesha’a trocken. Dana wusste um die Eigenschaften der Shisheni, den Tod anders zu verkraften als die meisten Spezies. Und sie hatte im Verlauf ihrer Erfahrungen mit den Shisheni gelernt, dass dies nicht bedeutete, dass den Schlangenwesen der Tod gleichgültig war. Dennoch war sie überrascht, dass Shesha’a dies so unemotional feststellte.
»Es gibt Hinweise darauf, dass sich die Dodekoren noch einmal versammeln müssen«, sagte Dana.
Shesha’a nickte. »Die Sh’gash prüfen bereits die Ergebnisse, die Daniel und Yngvar gesammelt haben«, sagte sie. »Sie
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