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Sternenfeuer: Gefährliche Lügen

Sternenfeuer: Gefährliche Lügen

Titel: Sternenfeuer: Gefährliche Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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sandfarbenem Haar, die auf einen Stuhl geklettert war. »Ich habe Mahlzeiten für die Leute der
Empyrean
zubereitet und sie nach unten gebracht. Da unten sind Leute. Fremde!«
    Wütende Stimmen widersprachen ihr, aber dann rief ein Mann: »Mülleimer wurden in die Kläranlage gebracht. Niemand wollte sagen, woher sie kamen.«
    Die Frau, die Waverlys Hand geküsst hatte, stand nun auch auf ihrem Stuhl. »Ich glaube ihr! Waverly würde nicht lügen!«
    Die Menge explodierte in einem Gewirr aus Tausenden von Protesten und Anklagen. Waverly schrie ins Mikrofon: »Ihr habt, was ihr wolltet. Ihr werdet unsere Babys bekommen. Jetzt lasst uns unbehelligt ziehen.«
    Waverly zog Anne Mather von der Bühne. Einige Leute aus der Gemeinde bewegten sich auf sie zu, also legte Waverly die Spitze des Messers neben Mathers Auge und stach ihr in die Haut. Mather schrie, und die Leute wichen beim Anblick des Bluts zurück, die Hände flehentlich erhoben.
    »Waverly! Tu das nicht! Waverly!«, schrie Amanda, aber Waverly ignorierte sie, während sie zum Backbordschott zurückwich.
    Sie war fast da, als sie hinter sich jemanden spürte.
    Der Mann mit der Narbe hatte Samantha am Hals gepackt und richtete sein Gewehr auf ihren Kopf.

Flucht
    W averly –«, fing Samantha an, aber der vermeintliche Integrationshelfer, der seinen Kittel abgeworfen hatte und seine Waffe nun offen trug, verstärkte den Druck seines Arms um ihren Hals, und sie keuchte erstickt.
    »Ich kann sie töten«, sagte er nüchtern zu Waverly. Seine Narbe, diese wütende rote Linie, zuckte und wand sich, während er sprach. »Glaub nicht, dass ich zögere.«
    Jetzt sah sie, dass fünf weitere bewaffnete Männer in den Raum gekommen waren. Einer drehte Sarahs Arm schmerzhaft hinter ihren Rücken. Ihr Gesicht war rot, und Tränen strömten ihr über die Wangen. Ein Dutzend Mädchen hatten sich im Durchgang zusammengekauert und starrten Waverly verängstigt an.
    Sie hatte versagt. Mit ihrer bescheuerten Rede hatte sie alles ruiniert! Dass die Integrationshelfer eine Gefahr darstellten, hatte sie gewusst, aber natürlich überwachten auch die Sicherheitskräfte die Gottesdienste. Was hatte sie denn gedacht?
    Sie war kurz davor, ihr Messer fallen zu lassen, als sie ein animalisches Geräusch hörte, irgendetwas zwischen einem Grunzen und einem Schrei. Samantha hatte den Arm des Narbenmanns ergriffen und zwang ihn von ihrem Hals. »Lauf!«, schrie sie Waverly an und griff nach seiner Waffe.
    Einen langen Moment schien alles – die Halle, die Menschenmenge, das Schiff und die Sterne in ihrem weißglühenden Tanz – langsamer zu werden und innezuhalten, als wartete es darauf, was geschehen würde.
    Dann wurde das Universum durch ein scharfes, knallendes Geräusch wieder in Gang gesetzt.
    Und noch einmal.
    Samantha fiel zu Boden, eine fremdartige Gestalt, die keine Ähnlichkeit mehr mit einem Menschen hatte.
    Sie war völlig reglos.
    Ein erstickter Schrei ertönte aus Anne Mathers Kehle, und sie sank auf die Knie. Waverly bemerkte, dass sie sie losgelassen hatte.
    »O nein«, flüsterte Mather. »Waverly, was hast du getan?«
    Der andere Wächter ließ Sarah los. Das Gewehr hing locker an der Seite, bis der Lauf auf den Boden schlug. Sarah rannte zu ihrer Freundin und drehte Samantha schluchzend auf den Rücken.
    Samanthas Augen waren zwei bewegungslose Murmeln in ihrem Schädel.
    »Sam!« Sarah brach über ihrem Körper zusammen. »Sammy, nein! Nein! Nein! Nein!«
    Eine untersetzte Frau kniete sich neben Sarah und tätschelte ihr den Rücken; eine andere streichelte ihr über den Kopf.
    Die Menge geriet in Bewegung.
    »Was hast du getan?«, schrie ein großer Mann den Schützen an. »Bist du verrückt?«
    Die Luft schien zu knistern.
    Waverly spürte Hände auf ihrem Rücken und hörte das leise Flüstern. »Geh.«
    Es war die Frau mit dem kastanienbraunen Haar, Jessica, die Beisitzerin, die ihr vor so langer Zeit die Nachricht hatte zukommen lassen. Jetzt schob Jessica sie auf den Durchgang zu, wo der Rest der Mädchen wartete. Serafinas Gesicht war vor Angst verzerrt, Briany Beckett weinte, und Melissa Dickinson hielt ihre Hand, um sie zu beruhigen. Die meisten der Mädchen sahen Waverly mit flehenden Augen an.
    »Geh«, sagte Jessica.
    »Aber Sarah …«
    »Ich hole sie.«
    Jessica schob sich durch die Körper, die sich um Samantha und Sarah sammelten. Einer der Wächter schrie: »Zurückbleiben! Geht zurück!«, und legte seine Waffe an, aber ein großer Mann mit den

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