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Sternenfeuer: Gefährliche Lügen

Sternenfeuer: Gefährliche Lügen

Titel: Sternenfeuer: Gefährliche Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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waren. In einem komplexen Sonett erfuhr Waverly, dass Samantha bei einem Paar untergebracht war, das eine sehr gut ausgestattete Küche mit allen möglichen Spielereien hatte. So kam sie unbemerkt an Messer. Sie hatte schon drei und traute sich nicht, noch mehr zu nehmen. Sarah versteckte Gedanken dazu, wo man so ein rhythmisches Geräusch, wie Waverly es beschrieben hatte, finden könnte – das Umweltkontrollsystem etwa, das in den oberen Decks des Schiffs untergebracht war, oder die Wasserturbine, die den Wasserfluss in der Aquafarm aufrechterhielt. Aber sie hatten keine Möglichkeit nachzusehen, und es quälte Waverly zu wissen, dass ihre Mutter irgendwo auf dem Schiff war, leidend und verängstigt, und sie nicht zu ihr gelangen konnte.
    In anderen Dingen machten sie Fortschritte. Wieder und wieder arbeiteten sie an einem Fluchtplan, tüftelten ihn sorgfältig aus, bis Waverly schließlich der Meinung war, er könnte tatsächlich funktionieren.
    Alles hing davon ab, dass sie in der Lage war, nach den Überlebenden der
Empyrean
zu suchen. Aber die Integrationshelfer standen ständig vor ihrer Unterkunft, gaben sich mit der Zeit immer weniger Mühe, ihre süßliche Hilfsbereitschaft aufrechtzuerhalten, und es gab keine Möglichkeit, an ihnen vorbeizukommen.
    Eines Nachmittags kam ihr plötzlich die Erleuchtung. Wenn Mather die Gefangenen der
Empyrean
geheim hielt, musste sie die Crew von ihnen fernhalten. Sie hatte vielleicht den Zutritt zu dieser Region beschränkt. Es war so einfach, sie hätte früher daran denken sollen!
    »Amanda«, sagte Waverly, als diese mit einem großen Korb voller Flaschenkürbisse und roten Weintrauben hereinkam, »was hast du heute so gemacht?«
    »Nicht viel. Nur ein bisschen was im Garten. Warum?«
    Waverly spielte mit ihrem Stift herum. »Ach, ich bin einfach nur neugierig. Weil ich gehört habe, dass niemand in die Kläranlage gehen darf.«
    »Wirklich? Ich dachte, es wäre die Atmosphärenaufbereitung, um die sie sich Sorgen machen.«
    »Oh?«
    »Sie glauben, dass der Metallboden brüchig ist oder so was. Zutritt nur für zuständiges Personal. Nicht dass das irgendjemanden stören würde. Da geht sowieso niemand hin.«
    »Da hast du sicherlich recht«, sagte Waverly, kaum fähig, die Freude in ihrer Stimme zu verbergen.
    Amanda schien allerdings nichts zu bemerken.
    Atmosphärenaufbereitung. Ja! Das erklärte die Geräusche, die sie über die Kom-Station gehört hatte. Dort würde sie ihre Mutter finden!
    Erleichterung durchflutete sie, und sie zog sich in ihren Raum zurück, um den Tränen freien Lauf zu lassen. Nach Monaten der Sorge, Angst und des Intrigenspiels hatten sie endlich den Schlüssel in der Hand.
    Es gab nichts mehr zu planen.
    Es wurde Zeit, Anne Mather zu töten.

Gottesdienst
    A m Tag des Gottesdiensts stand Waverly hundemüde und ängstlich auf. Sie hatte überhaupt nicht schlafen können. Stattdessen hatte sie die ganze Nacht mit glasigen Augen in die Dunkelheit gestarrt und war jede Kleinigkeit wieder und wieder durchgegangen. Ihr Leben und auch das von Samantha und Sarah hingen davon ab, alles absolut richtig zu machen.
    Sie hoffte nur, dass sie sich mit ihrem verletzten Bein schnell genug bewegen konnte, und war froh, dass sie Josiahs Gehstock hatte.
    »Oh, du bist schon auf«, sagte Amanda und steckte ihren Kopf ins Zimmer, etwas, was sie in letzter Zeit oft gemacht hatte. Als sie hereinkam, bemerkte Waverly, dass sie jetzt wirklich schwanger aussah, mit einem gerundeten Bauch und ausladenderen Hüften. Ihre eigene Tochter oder ihr Sohn waren in Amandas Körper. Sie schüttelte den Kopf und schob den Gedanken beiseite.
    »Beeil dich lieber. Wir wollen nicht zu spät kommen.«
    »Ja, ich weiß.« Waverly schlüpfte in ihren Kirchenkittel, steckte ihr Haar unter das Kopftuch und betrachtete sich im Spiegel.
    Sie hatte sich stark verändert. Ihr Gesicht war schmaler, sie hatte Ringe unter den Augen, und eine Falte hatte sich zwischen ihren Augenbrauen eingegraben, senkrecht und unübersehbar. Sie war alt geworden.
    »Auf, auf, meine Damen!«, hörte sie Josiah aus dem Wohnzimmer rufen. Er konnte es kaum erwarten, das neue Kirchenlied, das er geschrieben hatte, vorzutragen. Es machte Waverly traurig, dass er und Amanda nicht wussten, was geschehen würde.
    Waverly humpelte aus ihrem Zimmer. Sie merkte, dass sie jetzt schwächer war als vor dem Angriff, aber sie war sich sicher, dass sie immer noch stärker war als Anne Mather. Sie musste es sein.
    Auf dem Weg

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