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Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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zurück. Jemand war im Cockpit des Shuttles!
    Ihr Herzschlag überschlug sich, und sie wich einen Schritt zurück, aber dann steckte Arthur Dietrich seinen Kopf durch die schmale Tür und lächelte. »Ich dachte mir schon, dass du herkommen würdest. Als du die Durchsage gehört hast, meine ich.«
    Waverly antwortete nicht, sondern beobachtete Arthur. Sie wartete darauf, dass er noch etwas sagen würde, weil sie es nicht konnte.
    »Ich bin froh, dass du hier bist«, sagte Arthur. Er drehte sich wieder zum Cockpit herum und winkte sie zu sich. »Irgendwelche Ideen, wo er sich versteckt haben könnte?«
    Waverly folgte ihm langsam in das Cockpit, wo Arthur sich im Stuhl des Copiloten niedergelassen hatte. Hier hat Sarah gesessen, dachte sie irrationalerweise, verkniff sich aber die Bemerkung. Der Monitor in der Mitte der Steuerkonsole flackerte und warf Schatten auf Arthurs rundliches Gesicht. Er betrachtete ein Video, das die letzten Minuten zeigte, ehe das Shuttle von der New Horizon aufgebrochen war.
    »Ich wusste noch nicht einmal, dass wir eine Kamera an Bord hatten«, sagte Waverly.
    »Sie hat sich eingeschaltet, als die Maschinen hochgefahren sind, und dokumentiert Start und Landung eines Shuttles. Für den Fall, dass es einen Unfall gibt.«
    »Oh, okay.«
    »Ich kann nicht sehen, wie der blinde Passagier an Bord gekommen ist«, sagte Arthur. »Kann es passiert sein, bevor ihr die Shuttle-Rampe erreicht habt?«
    »Sarah hat die Mädchen an Bord gebracht. Ich war die Letzte.«
    »Oh, stimmt. Da bist du ja.« Arthur deutete auf den Bildschirm, und Waverly sah sich selbst – ein dürres, verzweifeltes Mädchen, das durch eine Menge gütig dreinblickender Frauen humpelte. In den Augen nichts als Zorn, Knoten in den Haaren, den Arm triefend vor Blut. Sie bewegte sich wie ein verwundetes Tier und richtete ihre Waffe auf jeden, der sich ihr näherte.
    »O mein Gott, Waverly«, sagte Arthur und starrte sie schockiert an. »Ich hatte ja keine Ahnung –«
    »Nicht.« Waverly hob die Hand, und Arthur wandte sich schnell wieder dem Video zu.
    »Da! Was ist das?« Arthur deutete auf einen Proviantwagen, der von einer Gruppe von Frauen zu dem Shuttle gerollt wurde. Die Waverly auf dem Bildschirm beäugte die Frauen misstrauisch und bewegte sich dann langsam auf das Shuttle zu, die Mündung ihrer Waffe noch immer auf die Menge gerichtet.
    Diese Episode ihres Lebens noch einmal zu sehen machte sie krank. Was war aus ihr geworden? War sie noch immer genauso innerlich erstarrt wie das Mädchen, das sie auf dem Vidschirm sah?
    War sie noch immer eine Mörderin?
    »Glaubst du, jemand ist auf diesem Wagen in das Shuttle gelangt?«, fragte Arthur sie.
    »Unmöglich«, sagte sie, mit einem Schlag zurück in der Gegenwart. »Der Wagen war voller Lebensmittel. Und siehst du den anderen Wagen? Der ist voll mit Wasser. Unmöglich, dass auch noch ein Mensch hineingepasst haben könnte.«
    Sie beobachtete, wie die Frauen ein paar Minuten später von dem Shuttle zurücktraten, als die Maschinen langsam zum Leben erwachten. Das Shuttle löste sich aus der Luftschleuse, glitt dann hinaus und entfernte sich von der New Horizon, die kleiner und kleiner wurde und schließlich am schwarzen Himmel verschwand.
    Aber die New Horizon ist noch immer dort draußen, mahnte Waverly sich selbst. Sie ist nicht verschwunden. Und sie wartet auf uns. Weil sie hat, was wir begehren – und das ließ sie wieder Oberwasser gewinnen.
    »Warte«, sagte Arthur. »Ich dachte, da war …« Er spulte zurück, und noch einmal sahen sie zu, wie die New Horizon schrumpfte, bis Arthur die Pausentaste drückte. »Da!« Er deutete auf einen trüben, verschwommenen Punkt, der in dem Standbild schwebte, genau über der New Horizon.
    »Was?«
    »Ein Ein-Mann. Das ist ein EMS!«
    Waverly kniff die Augen zusammen, starrte auf den Monitor, und Arthur ließ das Bild weiterlaufen. Der Punkt entfernte sich von der New Horizon und bewegte sich auf das Shuttle zu. Zügig geriet das EIN-MANN-SHUTTLE an der unteren Seite des Bildschirms außer Sicht, aber es war unverkennbar.
    »Er hat sich an eure Fersen geheftet. Hat es geschafft, anzudocken. Und irgendwie ist er dann an Bord gekommen und hat sich versteckt.«
    »Wie? Wann?«
    »Er muss die schmale Luftschleuse im Frachtraum benutzt haben.«
    Arthur erhob sich, winkte sie zu sich, und Seite an Seite gingen sie hinunter in den Frachtraum. Achtern war eine mannsgroße Luke, mit einem winzigen Bullauge in der Tür. Arthur und

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