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Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Kathleen Ryan
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werfen!«
    »Auch hier stimme ich dir zu.« Arthur sprach durch den Mundwinkel. »Hast du Kierans Durchsage gestern gehört?«
    »Ich hatte gar keine andere Wahl. Er hat sie in unsere Zelle hineingebrüllt.«
    »Dann weißt du, dass er dich und Sarah im Grunde als Helfershelfer des Terroristen dargestellt hat.«
    Seine Tonlage war neutral, und Waverly war sich nicht sicher, ob er ihr drohen oder sie warnen wollte. »Wir können nicht zulassen, dass das so weitergeht, Arthur.«
    »Wir tun alle unser Bestes«, sagte er. Er klang erschöpft, drückte den Knopf des Aufzugs und fuhr sich mit der Zunge über die schweißbedeckte Oberlippe. »Ich weiß, dass du wütend auf Kieran bist. Das geht mir ebenso. Aber wir müssen vorsichtig sein.«
    »Vorsichtig wie in ›Zettle bitte keine Meuterei an‹?«, fragte Waverly, als die Türen sich öffneten und beide aus dem Fahrstuhl traten. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie Arthurs Blick, als sie den Code zur Ebene mit den Wohnquartieren eingab. War er geschickt worden, um zu überprüfen, wohin sie ging? »Kieran hat zu viele Geheimnisse. Ein Zentralrat würde hier Abhilfe schaffen.«
    »Und möchtest du Teil dieses Zentralrats sein?«, fragte Arthur mit ausdruckslosem Gesicht.
    »Nein. Aber ich werde es sein.«
    Arthur legte den Kopf schräg und sah sie an. »Du weißt, was seine Unterstützer über dich sagen werden, oder?«
    »Dass ich Terroristen unterstütze?«
    »Genau.« Sein Gesicht verdüsterte sich. »Und dass du es warst, die ihre Eltern hätte retten sollen, und dass du versagt hast.«
    Waverly fühlte sich, als hätte er sie in den Magen geboxt, aber vielleicht hatte er trotzdem recht. Vielleicht würde sie nicht einmal zur Wahl aufgestellt werden.
    »Schau«, sagte Arthur und sah sie mit seinen durch die Brillengläser vergrößerten blauen Augen bittend an, »es ist ja nicht so, dass ich nicht auch schon über eine Wahl nachgedacht hätte.«
    Die Fahrstuhltüren öffneten sich, aber Waverly blieb stehen und schaute ihn traurig an. Nach ihrer Unterhaltung im Shuttle hatte sie geglaubt, einen Verbündeten gefunden zu haben, jemanden, der ihr ebenbürtig war. Jetzt aber wusste sie, was sie von ihm zu halten hatte.
    »Leb wohl, Arthur«, sagte sie, als sie den Fahrstuhl verließ.
    Arthur schien noch etwas sagen zu wollen, aber dann nickte er nur, und die Türen schlossen sich zwischen ihnen.
    Tief in Gedanken versunken ging sie den Korridor hinab. Als sie die Tür zu ihrem Wohnquartier erreichte, gab sie blind ihren Schlüsselcode ein und ging direkt ins Wohnzimmer.
    Sofort fiel ihr auf, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. In dem dunklen Raum hing ein erdiger Geruch, der nicht hierhergehörte. Jemand war hier.
    Sie griff nach dem Kricketschläger, den sie neben der Tür postiert hatte, und schaltete vorsichtig das Licht an. Dann blinzelte sie, unfähig zu glauben, was ihre Augen ihr zeigten: Ein Mann lag auf ihrer Couch. Ein Mann, dessen Gesicht eine Ansammlung blutiger Striemen und geschwollener Hautpartien war und der sich jetzt auf seinem Ellbogen aufrichtete. Sie suchte nach einem Schrei in ihrem Inneren, war aber wie gelähmt.
    Der Mann auf ihrer Couch öffnete den Mund und sagte: »Wenn du willst, gehe ich wieder.«
    »Seth«, flüsterte sie und ließ den Schläger sinken. »Seth, o mein Gott.«
    »Ich brauchte einen sicheren Ort.«
    Sie schloss die Tür hinter sich und rannte zu ihm, kniete auf dem Boden nieder, legte ihre Hand auf seine geschwollene Stirn. Ein schluderig angebrachter, blutgetränkter Verband bedeckte die Oberseite seines Kopfes. »Was ist mit dir passiert?«
    »Ich glaube, ich habe unseren blinden Passagier getroffen«, nuschelte er. Seine Unterlippe war aufgesprungen und angeschwollen wie ein purpurfarbener Ballon. »Netter Kerl.«
    Seth erzählte ihr, dass er in dem Labor aufgewacht und hierhergekommen war, um sie um Hilfe zu bitten. An den Angriff selbst konnte er sich nicht mehr gut erinnern. Sie konnte sehen, dass allein schon das Reden eine Qual für ihn war und dass er große Schmerzen litt.
    »Du gehörst auf die Krankenstation.«
    »Nein, bitte.« Er griff nach ihrer Hand, schloss seine Finger um ihre und drückte sie. »Ich kann nicht wieder zurück in die Brig.«
    Sein Gesicht war derart angeschwollen, dass er kaum mehr wiederzuerkennen war, aber als Waverly mit ihren Fingern über seine Wange strich, fühlte seine Haut sich kühl an.
    »Ich glaube nicht, dass du Fieber hast. Keine Infektion, immerhin.«
    »Hast du irgendwelche

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