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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Er hatte jedoch keinen Anhaltspunkt für seine Größe. Deshalb vermag er uns auch keine quantitative Vorstellung von seiner wirklichen Größe zu vermitteln.«
    »Stimmt das, Sar-Say?«
    Der Taff machte die Geste, die Mark als seine Entsprechung eines Achselzuckens zu deuten gelernt hatte. »Das stimmt leider, Mark. Lisa und ich haben diesen Aspekt ausführlich erörtert. Und leider hat mein Gehirn mir das gleiche Trugbild vorgegaukelt wie eure Gehirne.«
    »Wieso sagst du uns dann nicht, wie weit es von der Zzumer-Welt bis zum Himmelsblumen-Nebel ist? Deine Führer haben dir das doch sicher gesagt.«
    Fremdartige Emotionen spiegelten sich in Sar-Say's Gesicht. Als er sprach, geschah das mit großem Ernst. »Das hat mir leider niemand gesagt, und es hätte auch keinen Sinn gehabt, wenn man es mir gesagt hätte. Die Zzumer messen wie ihr Menschen die Entfernung in Lichtjahren - Zzumer-Jahre natürlich. Weil ich die orbitale Periode ihres Planeten um seinen Stern nicht kenne, vermag ich Zzumer-Lichtjahre auch nicht in menschliche Lichtjahre umzurechnen.«
    »Das wäre wohl auch zu einfach gewesen«, murmelte Mark. »Dann werden wir den Zzumer-Stern irgendwo zwischen hundert und zweihundert Lichtjahren von hier auf der gegenüberliegenden Seite des galaktischen Zentrums suchen. Vielleicht kann ich den Boss dazu überreden, eine Expedition in diesen Raumsektor zu schicken.«
    »Wirklich?«, fragte Lisa. »Wir wissen, dass die Zzumer-Sonne ein Stern der Spektralklasse >K< ist. So viele wird es in dieser Richtung wohl nicht geben. Vielleicht haben wir Glück.«
    »Vielleicht gibt es doch mehr, als du glaubst«, erwiderte Mark. »Hast du eine Vorstellung, wie viele K-Klassen-Sterne es im Umkreis von zweihundert Lichtjahren um Sol gibt?«
    »Nein.«
    »Tausende. Ein Vektor-Scan wird uns die Arbeit aber erleichtern. Vielleicht haben wir doch Glück.«
    In diesem Moment drang die Stimme des diensthabenden Offiziers aus dem Schottlautsprecher. »Achtung, Achtung! Dr. Thompson meldet, dass das Gravitationsobservatorium vor ungefähr zwanzig Minuten eine verifizierte Gravitationswelle registriert hat. Er beginnt nun mit der Dreieckspeilung.
    In einer Stunde müssten wir wissen, von wo sie ausgegangen ist.«
    »Vielleicht haben wir auch ohne die Suche Glück ...«

34
    Das Hauptauditorium in der Brinks-Basis war eine Galerie, die aus dem soliden Gestein des Mondes gehauen worden war.
    Mark Rykand lief zwischen den improvisierten Tischen umher und verteilte Arbeitsunterlagen, als die ersten Konferenzteilnehmer schon durch die Tür vom Haupttunnel schwebten. Dass sie fast eine Viertelstunde vor dem offiziellen Termin der Konferenz erschienen, war ihrer Aufregung wegen der jüngsten Ereignisse geschuldet. Es war eine Aufregung, die Mark selbst auch verspürte. Nachdem sich monatelang überhaupt nichts getan zu haben schien, war plötzlich eine regelrechte Hektik ausgebrochen. Die lange aufgeschobene Mission zu einem von den Broa gehaltenen Stern sollte in Kürze aufbrechen.
    Es war schon über zwei Monate her, seit das Gravitationswellen-Observatorium erstmals eine Grav-Welle entdeckt hatte, die von einem Sternentor verursacht worden war. Der Ursprung dieser Welle lag in einem Sternsystem, das ungefähr dreihundert Lichtjahre weiter vom Zentrum der Galaxis entfernt war als Versteck. Der Positionsvektor hatte Sar-Say's und Lisas Schätzungen bezüglich der Richtung zur Zzumer-Sonne nicht entsprochen, sondern in eine Richtung gewiesen, die dem Vektor zur Erde grundsätzlich entgegengesetzt war.
    Das war im Prinzip eine gute Nachricht. Es war schon der zweite Hinweis darauf, dass das Gros der Broanischen Souveränität außerhalb des Krebsnebels lag. Wenn das stimmte, musste die Menschheit auch nicht befürchten, dass ein broanischer Horchposten eines Tages die expandierende Blase aus Radiorauschen von der Erde auffangen würde. Die ersten Radiowellen von der Erde würden diesen Abschnitt erst nach einer viel längeren Zeit erreichen, als die Menschen Städte bewohnt hatten.
    Auf der anderen Seite waren ein entdecktes und ein lediglich vermutetes System keine hinreichende Grundlage, um großzügige Verallgemeinerungen bezüglich des Orts und der Größe der Broanischen Souveränität zu rechtfertigen. Die Bestimmung der Position der broanischen Sterne hatte deshalb höchste Priorität.
    Nachdem er die Konferenzunterlagen ausgeteilt hatte, stellte Mark fest, dass das Auditorium sich schneller füllte, als er erwartet hatte. Mehr als die

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